Polizei ermittelt Verfasser von Hassbotschaften an den bfg Erlangen

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Über Jahre hinweg verschickte ein anonymer Täter immer wieder Hassbotschaften an die Nürnberger Nachrichten und zwei Mitglieder des Bundes für Geistesfreiheit (bfg) Erlangen. Nun hat die Polizei den Mann aufgespürt, der umgehend ein Geständnis ablegte.

Im Herbst 2018 und im Frühjahr 2019 berichtete der hpd über eine Hasskampagne gegen den bfg Erlangen und die Nürnberger Nachrichten: Per handgeschriebener Postkarten hatte eine Person den Chefredakteur der Zeitung sowie zwei Mitglieder der konfessionsfreien Vereinigung wiederholt beleidigt und bedroht – sogar mit dem Tod. Auch eine Bombendrohung gegen die Erlanger Karfreitagsparty gab es. Zuletzt hatte der Drohbriefschreiber einem der beiden bfg'ler ein Messer zugeschickt. Außerdem hatten die beiden Freigeister in der Vergangenheit bereits ungefragt Bestellungen von Pornofilmen erhalten und wurden mit an sie adressierten benutzten Kondomen belästigt.

Damit hatte der Täter der Polizei aber auch einen Hinweis geliefert: In seiner Pressemitteilung spricht das Polizeipräsidium Mittelfranken von einer "mutmaßlichen DNA-Spur des Briefeschreibers", die von der Spurensicherung festgestellt werden konnte. Diese habe allerdings zu keinem Treffer in den polizeilichen Datenbanken geführt. Ansonsten habe es für die Polizei kaum Ansätze zur Klärung gegeben, da die Hassbotschaften unregelmäßig und an verschiedene Empfänger verschickt worden seien, wie es in der Pressemeldung heißt. "Intensive kriminalpolizeiliche Ermittlungen [des Staatsschutzkommissariats der Nürnberger Kriminalpolizei] in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth führten letztlich dazu, dass erst der Wohnort und schließlich auch der Briefeschreiber selbst herausgefunden wurde." Im Rahmen einer Hausdurchsuchung mit anschließender Vernehmung habe der 57 Jahre alte Mann aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt dann alle Taten eingeräumt.

Insgesamt geht es um mehr als 40 Fälle von Hate Speech (Hassrede), in denen der Täter Postkarten an verschiedene Empfänger vorwiegend aus dem Raum Mittelfranken geschickt hatte, häufig mit religiösem Bezug und antisemitischen Äußerungen. Zudem habe der Verfasser der Hassbotschaften Sympathien für rechtsradikale Attentäter zum Ausdruck gebracht. Die Adressaten seiner Nachrichten habe er meist aufgrund von Presseberichten und Artikeln ausgewählt.

"Wir hoffen, dass der Spuk damit ein Ende gefunden hat und unsere Arbeit bzw. die persönliche Sicherheit unserer Mitglieder nicht weiter durch ideologisch verblendete Menschen bedroht wird, von denen es aber leider mehr als genug gibt. Wir hoffen, in Zukunft auf mehr Menschen zu stoßen, die einer vernunftbasierten Diskussion offen gegenüberstehen", kommentierte Wolf-Jürgen Aßmus, stellvertretender Vorsitzender des Bundes für Geistesfreiheit Erlangen, den Ermittlungserfolg gegenüber dem hpd.

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