Wenn sich die Katholische Nachrichten-Agentur (kna) eines Themas annimmt, kann – sofern es sich um Erfolgsberichte der weltanschaulichen "Konkurrenz" handelt – Erstaunliches dabei herauskommen.
Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR (HVD BB) veröffentlichte Anfang dieser Woche die aktuellen Zahlen von Religionsunterricht und dem freiwilligen Weltanschauungsunterricht "Humanistische Lebenskunde". Bei der kna liest sich das dann aber weniger wie eine Erfolgsstory für den Lebenskundeunterricht.
In der Pressemitteilung des HVD BB heißt es: "Im laufenden Schuljahr besuchen 65.182 Berliner Schüler den Humanistischen Lebenskundeunterricht. Das entspricht einer Steigerung um 1.689 Schüler im Vergleich zum Vorjahr (2017/18: 63.493), wie die Zahlen für den Religions- und Weltanschauungsunterricht im Schuljahr 2017/18 der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie zeigen. Im Vergleich zum Schuljahr 2017/18 (63.493 Teilnehmer) kann der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg KdöR aktuell als einziger Anbieter eines Weltanschauungs- oder Religionsunterrichts in Berlin weiterhin eine steigende Nachfrage verzeichnen." (Hervorhebung durch den Autor)
Denn die Quote beim evangelischen Religionsunterricht sank im vergangenen Schuljahr auf nur noch 77.272 Schüler und Schülerinnen und die des katholischen sogar auf nur noch 23.894.
Doch diese Verluste möchte die kna nicht ganz so drastisch darstellen. Zwar beginnt die Meldung der Katholischen Nachrichten-Agentur mit dem Satz: "Die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an Berlins allgemeinbildenden Schulen kommen zum Religions- oder Weltanschauungsunterricht." Im Weiteren wird auf die Steigerung der Schülerzahlen verwiesen, aber ignoriert – und ohne falsche Zahlen zu nennen – dass diese Steigerung allein dem Schülerzuwachs des Humanistischen Lebenskundeunterrichtes zu verdanken ist.
Diese Strategie geht auf: So meldete zum Beispiel die Märkische Oderzeitung (nicht online verfügbar) nur, dass die Zahl der SchülerInnen, die am Lebenskunde- oder Religionsunterricht teilnehmen, um 796 auf 177.864 stieg. Kein Wort davon, dass die Schülerzahlen bei allen Religionsgemeinschaften sinkt und allein der Humanistische Lebenskundeunterricht ein Erfolgsmodell ist.
8 Kommentare
Kommentare
Gerhard Baierlein am Permanenter Link
Hat irgend jemand von euch etwas anderes erwartet, die hinterhältige Feigheit des Klerus
Dieter Bauer am Permanenter Link
@ Gerhard Baierlein am 11. Januar 2019 … Das starrköpfige beharren …
Wer die Wirklichkeit nicht beachtet, zerbricht an ihr !!!
A.S. am Permanenter Link
Ganz schön schlau, die "Religioten", oder?
Sollte man den Begriff "Religioten" vielleicht durch "Scharlatane" ersetzen? Denn hier liegt eindeutig nicht Dummheit vor, sondern absichtsvolles, arglistiges Handeln.
Die Behauptung überirdischer Wesen gehört zweifellos zu den ältesten Fake News der Menschheitsgeschichte. Kein Irrtum, sondern Absicht.
Rene Goeckel am Permanenter Link
Rabulistik ist immerhin Teil des Rhetorikstu ... 'tschuldigung, des Theologiestudiums.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Teil des durchsichtigen Konzepts, wichtig zu tun und Pfründe zu sichern.
Tiberio am Permanenter Link
Gibt's da was zu verwundern? Verschleiern, (Fakten) unterdrücken und (weg)lügen steckt dem Verein und den ihm ergebenen Posaunen in Hirn und Knochen.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Es ist eine Lüge, es gibt einen christlichen Gott.
Es ist eine Lüge, ein Jesus wurde ohne Zutun eines Mannes gezeugt.
Es ist eine Lüge, das es jemals einen Jesus gegeben hat,
Kay Krause am Permanenter Link
Bei einer katholischen Nachrichten-Agentur können doch eigentlich nur alternative Fakten (ala Trump-eltier)herauskommen?!