Am vergangenen Samstag gingen deutschlandweit 37.000 Menschen auf die Straße, um für eine stärkere Beachtung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik und Gesellschaft zu demonstrieren. Die Veranstalter werteten den "Science March Germany" als Erfolg, vereinzelt kam aber auch Kritik an den Zielen und der Ausrichtung der Demos auf. Der hpd sprach mit dem Philosophen Michael Schmidt-Salomon, der den Science-Marsch als Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung unterstützt hat.
hpd: Herr Schmidt-Salomon, Sie haben vergangene Woche Vorträge in Berlin gehalten und nahmen deshalb am Wissenschaftsmarsch in der Hauptstadt teil. Wie war Ihr Eindruck?
Michael Schmidt-Salomon: Ich hatte nicht damit gerechnet, dass 11.000 Menschen in Berlin auf die Straße gehen würden, um für Wissenschaft und Rationalität zu demonstrieren. Schließlich handelt es sich dabei um ein recht abstraktes Thema.
Umso mehr muss man den Veranstaltern gratulieren, die im Hinblick auf die Mobilisierung der Bevölkerung hervorragende Arbeit geleistet haben – nicht nur in Berlin, sondern auch in den anderen deutschen Städten, wo weitere 26.000 Menschen an den Demonstrationen teilnahmen. Wie ich gehört habe, war die Stimmung dort ebenso gut wie vor dem Brandenburger Tor.
"Man kann den Science March Germany nur als Erfolg werten."
Daher kann man den Science March Germany nur als Erfolg werten – und ich hoffe sehr, dass er eine tiefer gehende Debatte darüber auslösen wird, wie wir rationale, evidenzbasierte Argumente von Fake News unterscheiden können und was noch getan werden muss, um sie in politischen Entscheidungsprozessen stärker zu gewichten.
Welche Rolle spielte die Giordano-Bruno-Stiftung bei der Planung des deutschen "March for Science"?
Die Idee, einen Science-Marsch in Deutschland auf die Beine zu stellen, stammt weder von der GBS noch von einer anderen Organisation, sondern von der Bildungsforscherin Tanja Gabriele Baudson und dem Filmemacher Claus Martin. Die beiden fanden über das Internet weitere Personen, die sich bereiterklärten, Demos in verschiedenen Städten zu organisieren. Erst später stießen öffentliche Wissenschaftsorganisationen sowie gemeinnützige Vereine und Stiftungen wie die GBS zum Unterstützerkreis.
Recht bald zeigte sich allerdings das Problem, dass viele örtliche Veranstalter die Kosten für die lokalen Märsche nicht aufbringen konnten. Als wir davon hörten, sind wir als Stiftung eingesprungen und haben dem Organisationsteam Planungssicherheit verschafft. Immerhin zählt die Stärkung des rationalen, evidenzbasierten Denkens zu den Hauptzielen der GBS.
Für dieses Engagement ist die Giordano-Bruno-Stiftung streckenweise hart kritisiert worden. Auf den NachDenkSeiten zum Beispiel stand zu lesen, der Demo-Aufruf "auf der Seite der Veranstalter sowie der GBS" strotze nur so "von politischer Naivität"…
Ein Aufruf zu einer Demonstration ist nun einmal etwas anderes als die Einladung zu einem Graduierten-Kolloquium, das sich mit dem Spannungsverhältnis von wissenschaftlicher Methode, Wissenschaftssystem und Wissenschaftsvermarktung in Unternehmen bzw. in der Politik beschäftigt. Bei einem Demoaufruf muss man sich auf einige wenige Dinge konzentrieren, die möglichst viele Menschen dazu motivieren, auf die Straße zu gehen.
Da der deutsche Science-Marsch durch den amerikanischen Marsch für die Wissenschaft angeregt wurde, war es vernünftig, die Diskrepanz zwischen rechtspopulistischer Propaganda und wissenschaftlichen Fakten in den Vordergrund zu rücken. Das hat aber natürlich zu keinem Zeitpunkt bedeutet, andere wichtige Aspekte des Themas zu ignorieren.
Ihnen wurde vorgeworfen, Sie seien auf die Strategie der hiesigen Politiker hereingefallen, "mit dem Finger auf Extrembeispiele wie Donald Trump" zu zeigen, "um sich selber reinzuwaschen"…
Diesen Vorwurf kann man uns gegenüber nun wirklich nicht erheben! Wir haben in den letzten Jahren immer wieder öffentlich kritisiert, dass rationale, evidenzbasierte Argumente in politischen Entscheidungsprozessen kaum eine Rolle spielen.
Das Spektrum der Politikfelder, die dies betrifft, reicht im wahrsten Sinne des Wortes von der Wiege bis zur Bahre, nämlich von der Präimplantationsdiagnostik über die Sterbehilfe bis zur Bestattungspflicht.
"Die weitreichende Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Fakten, die mir in der deutschen Politik begegnet ist, hat mich ... erschüttert."
Mir war schon lange klar, dass es in der Politik sehr viel weniger um Argumente geht als um Interessen. Die weitreichende Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Fakten, die mir in der deutschen Politik begegnet ist, hat mich dennoch erschüttert. Andernfalls hätte ich das Buch "Keine Macht den Doofen" wohl gar nicht geschrieben.
In vielen meiner Veröffentlichungen habe ich problematisiert, wie sehr das Geschäft der Politik von der Politik der Geschäfte bestimmt wird, was zur Folge hat, dass Partikularinteressen oftmals sehr viel stärker berücksichtigt werden als das Gemeinwohl.
Diesem Phänomen kann man nur durch ein höheres Maß an Transparenz entgegenwirken sowie durch eine nachhaltige Verbesserung der Bildungssysteme. Andernfalls werden die Bürgerinnen und Bürger kaum nachvollziehen können, was auf der politischen Bühne gespielt wird.
Haben Politiker denn ein ernsthaftes Interesse daran, die Allgemeinbildung zu heben? In Deutschland hat man den Eindruck, dass die Schulen und Hochschulen zunehmend auf die Funktion reduziert werden sollen, die Lernenden möglichst kostensparend auf den Beruf vorzubereiten. Für die Allgemeinbildung scheint sich kaum noch jemand zu interessieren. Und dabei leben wir hier unter vergleichsweise paradiesischen Verhältnissen. In vielen anderen Ländern sieht die Lage deutlich düsterer aus. So wird die Evolutionstheorie in türkischen Schulen gar nicht mehr unterrichtet. Und in Russland sowie in den USA werden die Bildungsministerien inzwischen von Politikern geführt, die große Sympathien für den Kreationismus hegen. Steckt dahinter ein politisches Konzept?
Karlheinz Deschner schrieb einmal: "Auf hohlen Köpfen ist gut trommeln". Natürlich fällt Autokraten das Regieren leichter, wenn es in der Bevölkerung kaum noch Personen gibt, die in der Lage sind, wahrheitswidrige Behauptungen zu widerlegen. Allerdings muss der Abbau der Bildungssysteme nicht notwendigerweise einem klugen, strategischen Plan folgen. Er kann auch schlicht aus der Tatsache resultieren, dass die politisch Verantwortlichen nicht wissen, was sie tun.
"Autokraten (fällt) das Regieren leichter, wenn es in der Bevölkerung kaum noch Personen gibt, die in der Lage sind, wahrheitswidrige Behauptungen zu widerlegen."
In den USA wird derzeit übrigens eine hitzige Debatte darüber geführt, ob man die offenkundig unwahren, "postfaktischen Argumente" Trumps als "Lügen" bezeichnen sollte oder nicht. Denn eine "Lüge" setzt logisch voraus, dass ihr Verkünder weiß, dass er die Unwahrheit spricht. Dies aber ist bei Donald Trump nicht gesichert. Es ist durchaus möglich, dass er glaubt, was er sagt…
Das macht die politische Lage nicht ungefährlicher, oder?
Nein, es macht sie sogar gefährlicher, da man unter dieser Voraussetzung gar nicht mehr einschätzen kann, wie sich Trump in einer bestimmten Situation verhalten wird. Doch losgelöst davon, ob das Ganze nun strategisch gewollt ist oder nicht: Die logische Widersprüchlichkeit in Trumps Aussagen, sein Beharren auf "alternativen Fakten", seine Missachtung von empirischen Belegen und rationalen Schlussfolgerungen – all dies hat eine gefährliche Aushöhlung des Wahrheitsbegriffs zur Folge, mit der sich letztlich jeder noch so krude Unsinn begründen lässt. Offenkundig gibt es für Donald Trump nur subjektive Meinungen, die ihm entweder passen (und daher "great" sind) oder die seinen Interessen zuwiderlaufen (und somit als "Fake News" abgekanzelt werden). Dass es neben subjektiven Meinungen aber auch Fakten und Theorien gibt, über die wir uns – unabhängig von politischen Überzeugungen – anhand klar definierter Kriterien intersubjektiv verständigen können, will ihm nicht einleuchten.
Selten zuvor wurden Interessen so kompromisslos über Argumente stellt – und genau hierin wurzelt Trumps Generalangriff auf das wissenschaftliche Denken, gegen den sich der "March for Science" mit gutem Grund zur Wehr gesetzt hat.
Die Frage bleibt bestehen: Was hat das Ganze mit Deutschland zu tun? Wofür und wogegen haben die Menschen hier demonstriert?
Der Science-Marsch in Deutschland war nicht zuletzt eine Solidaritätsbekundung für die Demonstranten in den USA, die am gleichen Tag auf die Straße gingen. Und er war zugleich auch ein internationaler Aufruf für die Freiheit der Forschung, die außerhalb Europas und den USA in vielen Ländern der Welt stark eingeschränkt ist bzw. zunehmend unter Druck gerät, wie es momentan in der Türkei der Fall ist.
Doch natürlich ging es beim Science-Marsch auch um nationale Probleme. So kritisierten einige Redner die mangelhafte Förderung von Nachwuchswissenschaftlern in Deutschland. Anderen ging es um Grundsätzlicheres wie die fehlende Berücksichtigung wissenschaftlicher Erkenntnisse in der deutschen Politik.
Es war also keineswegs so, dass die Pro-Wissenschafts-Demonstrantinnen und -Demonstranten "mit dem Finger auf Extrembeispiele wie Donald Trump" gezeigt hätten, um die deutschen Politiker "reinzuwaschen". Im Gegenteil: Diese Extrembeispiele wurden vielmehr genutzt, um klarzumachen, dass ähnliche Prozesse in subtilerer Form auch hierzulande stattfinden.
Könnten Sie dafür ein Beispiel geben?
Nehmen wir die Zurückdrängung der Evolutionstheorie aus dem schulischen Unterricht, über die wir eben gesprochen haben. In solch radikaler Form wie in der Türkei findet dies in Deutschland selbstverständlich nicht statt. Dennoch ist festzuhalten, dass die Evolutionstheorie hierzulande erst in den höheren Klassen gelehrt wird, während religiöse Schöpfungsmythen gleich zu Beginn der Schulkarriere auf dem Lehrplan stehen, was zur Folge hat, dass sich in den Köpfen der Kinder kreationistische Fehlvorstellungen verfestigen, die später nur schwer korrigiert werden können. Dass dieser didaktische Irrsinn seit Jahrzehnten unhinterfragt praktiziert wird, lässt sich nur mit den Interessen der beiden christlichen Großkirchen erklären.
Tatsächlich werden Katholiken und Protestanten von Merkel & Co. ähnlich hofiert wie die amerikanischen Evangelikalen von Trump, die Russisch-Orthodoxen von Putin und die muslimischen Kreationisten von Erdogan. Und so fängt die Vermittlung "alternativer Fakten" oft schon in der Kita an.
Wurde dieses Thema auf dem Science March angesprochen?
Ja, in Berlin hat Amardeo Sarma, der Vorsitzende der GWUP, über die Notwendigkeit des Evolutionsunterrichts ab der Grundschule gesprochen, wie wir es schon lange im Rahmen des Evokids-Projekts einfordern. Amardeo ging auch auf einige andere heikle Punkte ein, u.a. auf die rational kaum noch nachvollziehbare Ablehnung der Gentechnik in Deutschland oder auf das irritierende Phänomen, dass pseudowissenschaftliche Verfahren wie die Homöopathie mittlerweile an deutschen Hochschulen gelehrt werden.
Es gab also auch eine Selbstkritik der Wissenschaften auf dem Science March?
Selbstverständlich. Der Marsch war ja nicht als Selbstbeweihräucherungsveranstaltung gedacht. Allerdings hätte man einige kritische Punkte durchaus stärker herausarbeiten können, etwa das Spannungsverhältnis, das zwischen der wissenschaftlichen Methode und dem Sozialsystem der Wissenschaft besteht. Denn in diesem Sozialsystem geht es, ähnlich wie in der Politik, oft sehr viel mehr um Interessen als um Argumente. Und das hat natürlich Konsequenzen: Es ist leider so, dass einige Forscher im Kampf um Prestige und Fördertöpfe die Prinzipien der wissenschaftlichen Integrität verraten und "Forschungsdesign" im schlimmsten Sinne des Wortes betreiben, indem sie Daten und Zusammenhänge wegfiltern, die ihren Kooperationspartnern, beispielsweise dem Auftraggeber eines Drittmittelprojekts, missfallen könnten.
Im Bundesumweltministerium soll in den 1990er Jahren der böse Witz kursiert sein: "Wie sichert man eine Sondermülldeponie am besten nach unten ab? Antwort: Mit einem Gutachten von einer Viertelmillion!"
Wenn Kritiker wie Albrecht Müller von den NachDenkSeiten darauf hinweisen, dass sich gerade auch "Wissenschaftler" in den Dienst von Partikularinteressen gestellt und somit "alternative Fakten" erst hoffähig gemacht haben, treffen sie voll ins Schwarze. Aber genau darin sehe ich auch ein wesentliches Ziel des "March of Science": Er sollte uns ins Bewusstsein rufen, dass die wissenschaftliche Methode der beste Weg ist, um rationale von irrationalen Aussagen zu unterscheiden, weshalb wir diese Methode bestmöglich schützen müssen – nicht zuletzt auch vor wissenschaftsfeindlichen Mechanismen innerhalb des Wissenschaftssystems selbst!
Warum kam dies in dem Aufruf zur Demo nicht deutlicher zum Ausdruck?
Wenn man die FAQ-Sammlung auf der Website zum deutschen March for Science etwas aufmerksamer liest, entdeckt man, dass die Initiatoren diese kritischen Aspekte sehr wohl bedacht haben. Allerdings haben sie ihre Kritik am Wissenschaftssystem recht zurückhaltend formuliert.
"Der Science-Marsch ... markierte bloß den Anfang einer Debatte."
Sehr viel schärfer hätte man es aber auch kaum ausdrücken können, ohne die eine oder andere Wissenschaftsorganisation bzw. den einen oder anderen Politiker abzuschrecken. Insofern strotzte der Aufruf eben nicht "von politischer Naivität". Im Gegenteil: Es wäre politisch naiv gewesen, den Aufruf in einem kritischeren Ton zu verfassen, denn dann hätte es weit weniger Unterstützer gegeben und es wären deutschlandweit deutlich weniger als 37.000 Menschen für das Thema auf die Straße gegangen.
Nun aber, nachdem in 22 deutschen und in über 500 internationalen Städten die Bedeutung des rationalen, evidenzbasierten Denkens so ausdrücklich gewürdigt wurde, kann man an diesem Punkt neu ansetzen und fragen, was es denn zum Beispiel auf dem Gebiet der Umwelt-, Wirtschafts- oder Sozialpolitik bedeutet, rational und evidenzbasiert zu argumentieren.
Der Science-Marsch am vergangenen Samstag markierte bloß den Anfang einer Debatte, die längst überfällig war und die nun, wie ich hoffe, auf einer breiteren gesellschaftlichen Basis fortgeführt werden kann.
Herr Schmidt-Salomon, herzlichen Dank für dieses Gespräch.
24 Kommentare
Kommentare
Rudi Knoth am Permanenter Link
Warum ist Ihnen die Ansicht der Nachdenkseiten so wichtig? Seit 2 Jahren habe ich Zweifel an der Glaubwürdigkeit dieser Leute. Siehe zum Beispiel folgender Link:
http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/150108_ken_jebsen.pdf
Oder auch dieser Beitrag:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=34894
little Louis am Permanenter Link
@Rudi Knoth
Was sind Ihre inhaltlichen bzw. argumetativen Kritikpunkte an den NDS- Texten Ihrer links?
Lesen Sie zum Beispiel das aktuelle Interview auf den aktuellen NDS mit (!) Paul Schreyer und widerlegen Sie Punkt für Punkt die dort vorgebrachten Thesen (oder wenn Sie wollen Spekulationen). Oder argumentieren Sie wenigstens rational dagegen. Nur dann kann ich Sie als Diskussionspartner ernstnehmen.
Und keine Angst.: Die Beschäftigung mit Verschwörungstheorien kann nicht ansteckend sein. Denn da die empörten Verschwörungs- Phobiker ja meistens selbst Verschwörungstheorien über IHRE politischen Gegner verbreiten, müssten ja fast alle (Ganz- und Halbintellllektuellllen) hierzulande spinnerte Post-Faktiker sein.
Und jetzt eine ganz große Herausforderung für Sie: (Aber Vorsicht - es könnte Sie eventuell schwer verunsichern. Suchen Sie sich rechtzeitig seelischen Beistand) :
Schauen Sie sich das das zweistündige Interview auf KenFM mit dem Bubak- Sohn (und Chemieprofessor) an . Da Sie wahrscheinlich, dem öffentlich-rechtlichen Framing entsprechend, alles für krude und absurde " Verschwörungstheorie" halten (allein schon wegen des Mediums) , darf ich Sie darauf hinweisen, dass ich dasselbe kürzlich auch in meiner Heimatzeitung (allerdings in sehr viel kürzerer Form) gelesen habe.
Aber ich vermute schwer, dass der teuflische Schwefelgeruch des Zweifels auch schon mal in Teile Ihres Weltbildes eingedrungen ist.Sonst würden Sie sich wahrscheinlich nicht in diesem Portal herumtreiben.
Die Behauptung, es gäbe keine großen politischen (und sonstigen) Verschwörungen, weil diese nicht wirklich geheim gehalten werden könnten, halte ich in etwa für so überzeugend wie meine (hypothetische) Behauptung , es gäbe keine Mafia, weil ich in meiem Lebensumfeld ja noch nie einen Mafiosi getroffen hätte. Es ist also eine ziemlich dumme Behauptung.
Das wäre sie selbst dann, wenn es keine (historischen) Belege für reale Verschwörungen größeren Ausmaßes gäbe.
Ich entschuldige mich schon jetzt für den ironischen Stil. Ist sonst meistens nicht meine Art.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Nun ich denke das mit 9/11 versteht sich schon selbst. Oder waren die Flugzeuge in allen Filmen hineinmaipuliert worden?
Und das Attentat auf Charlie Hebdo und den jüdischen Supermarkt ist auch aufgeklärt worden.
little Louis am Permanenter Link
Korrektur: Das erwähnte. P Schreyer- Interview ist vom Dezember 2015.
little Louis am Permanenter Link
Nachtrag:
Siehe auch diese Rezension auf diesem Portal:
https://hpd.de/artikel/schwierige-verhaeltnis-struktureller-gewalt-und-terrorismus-14352
Rudi Knoth am Permanenter Link
Aha der Plan B kommt jetzt. Wenn die Verschwörungstheorie nicht mehr geglaubt wird, dann ist es die Ungleichheit die Ursache des Terroranschlages.
little Louis am Permanenter Link
Falls Sie mich meinen: Bin weder Hegelianer noch kritiklos glühender Verehrer von Adorno, sonder schon seit langer Zeit so etwas wie "kritischer Rationalist" oder auch Skeptizist.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Sie habe ich nicht gemeint sondern die NDS. Im Allgemeinen schätze ich ad honimen Argumente eher als Schwäche des Diskutanten ein.
Bei den NDS hae ich beim thema islamistischer Terrorrismus den Eindrcuk, daß entweder eine "false Flag" Operation angenommen wird oder die Terrorakte als Folge "westlicher" Politik beschrieben werden.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Gute Frage.
Nächste Fragen:
Was ist ein Leserbrief wert, der ohne Namen aber mit Berufsbezeichnung veröffentlicht wird?
Soll da mit dem "Jurist" besondere Glaubwürdigkeit erzeugt werden?
Wenn ja, bedeutet das nicht, dass der Schreiber seinen eigenen Argumenten misstraut?
Auch unter Juristen, siehe deren Mitgliedschaft in AfD und NPD, gibts ne Menge Trottel.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Nun da seien wir mal gnädig. Die Behauptung, daß die Wissenschaftler als "Lobbyisten" der Wirtschaft für die Atomkraft plädierten halte ich für ein Mythos. Diese Menschen wie z.B. Prof.
little Louis am Permanenter Link
@ B. Spaghettus:
"...Was ist ein Leserbrief wert, der ohne Namen aber mit Berufsbezeichnung veröffentlicht wird?
Worauf bezieht sich ihr Kommentar?
Und was mich noch brennend interessiert:
Sind Sie verwandt mit dem gleichnamigen Monster aus der Umlaufbahn? Falls ja ,richten Sie schöne Grüße aus. Bei dem ganzen Schrott da oben hat man es dort ja auch nicht ganz leicht.
Bruder Spaghettus am Permanenter Link
Auf den oben verlinkten Artikel zu den Nachdenkseiten und den dort wiedergegebenen Leserbrief.
Manfred H. am Permanenter Link
Die NDS haben es mittlerweile sogar ins Psiram-Wiki geschafft: https://www.psiram.com/de/index.php/NachDenkSeiten
Rudi Knoth am Permanenter Link
Noch ein Artikel der NDS zum "Marsch of Science":
http://www.nachdenkseiten.de/?p=37917#more-37917
Die für alle Lserbriefe positive Bewertung finde ich interessant. Im zweiten Leserbrief werden problematische politische Ansichten von deutschen Wissenschaftlern vor 100 Jahren als Anlass genommen, dien heutigen Wissenschaftlern das Demonstrieren zu "verbieten". Dies ist ja schon "Sippenhaft". Soweit zum Niveau dieser "Nachdenkenden". Sicher ist es richtig, daß Wissenschaft keine Offenbarung wie die Bibel oder der Koran ist und es Irrümer geben kann. Diese werden aber mit der Zeit korrigiert. Und es gibt auch Wissenschaftler, die politisch nicht neutral sind. Vor allem gilt das für Wirtschaftswissenschaftler, die den NDS ein Dorn im Auge sind. Bei den Verschwörungstheorien ist es wohl die Chemtrail-Theorie, die im Marsch kritisiert wurde. Ob die 9/11 VT damit gemeint ist, weiß ich nicht. Aber die NDS sind auf dieses Stichwort angesprungen.
little Louis am Permanenter Link
"Die Zeit" korrrigiert fast alles. das ist ein sehr idealistisch-theoretischer Satz über "die" Wissenschaft.
Ein ehemaliger US- Diplomat erklärt neuerdings in Talkschows dass der (letzte) Irakkrieg ein "schrecklicher Fehler" gewesen sei, obwohl er vor ca.15 Jahren in ähnlichen Talkschows Kritiker ,die damels schon seiner heutigen "Meinung" waren, ziemlich agressiv angegengen ist. (Ich hab das noch auf VHS- Video)
Dass Wissenschaftler "in Sippenhaft" genommen weden, haben diese zum großen Teil selbst verschuldet, da sie ja immer wieder mantrartig auf die fast unfehlbare"Selbstkorrekturfunktionen ihrer "Community" verweisen, welche Abweichungen vom Ideal jederzeit herausfiltern könne. Aber dieses Selbsreinigungsideal gab es auch schon vor hundert Jahren. Insofern tragen wissenschaftskritische Anregungen wohl eher zur Hebung des Niveaus der NDS bei. Zumal sie ja die Kritikfunktion der NDS bezüglich der Wirtschaftswissenschaften selbst positiv betonen.
Im übrigen hege ich die Vermutung(!) dass auch Sie sich gewisser Zweifel bezüglich 9/11 kaum erwehren konnten.
Und sollten Sie tatsächlich noch unbeirrbar fest an eine Integrität und unbezweifelbare Glauwürdigkeit jeglichen staatlichen Handelns, (vor allem das "Gemeinwohl"betreffend) glauben (NUR weil man sich wortreich selbst als demokratisch bezeichnet) -
dann schauen Sie sich doch z. B. mal an, was ein Professor Bubak seit eniger Zeit mit Bezug auf eigene Erfahrungen dazu denkt.
Meine Generation hat in ihrer Jugend noch gelernt, dass "verschwörungstheoretisches" Denken in Bezug auf die Exekutive die Grundvoraussetzung für den Erhalt einer freiheitllichen Demokratie ist.
Gerne verweise dazu auch auf die Printausgabe Nr 1 von "Skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und skeptisches Denken. Beim Skepzizismus gibt es keine Nottaste für eine zeitweilige Inaktivierungsfunktion bei Verunsicherung durch Äußerunge bzw Handlungen des eigenen weltanschaulichen (oder wissenschaftlichen) Lagers.
Rudi Knoth am Permanenter Link
Zitat:" Insofern tragen wissenschaftskritische Anregungen wohl eher zur Hebung des Niveaus der NDS bei. Zumal sie ja die Kritikfunktion der NDS bezüglich der Wirtschaftswissenschaften selbst positiv betonen.
Es waren "politische" Ansichten, die diese Wissenscahfler vor 100 Jahren äusserten. Also kein "wissenschaftlichen" Aussagen.
Zitat aus dem Leserbrief:"So viel zu den untadeligen Leistungen deutscher Wissenschaft, der man heutzutage mit „alternativen Fakten“ schon wieder nicht in die Quere kommen soll. Weit hat es dieses mein Nachbarland gebracht, dass nun die „Wissenschaftler“ (& -innen?) auch noch vorausmarschieren."
Schon diese Zitat ist antideutsche Unsinn. Denn es handelt sich bei dem Marsch um eine internationale Veranstaltung mit Ursprung in den USA, an der auch(!) deutsche Wissenschaftler teilnehmen.
Zum Thema Verschwörungstheorie(n): Mich hat die von den NDS angedeutete Verschwörungstheorie zum Anschlag auf die Redaktion von Charlie Hebdo geärgert. Auf der FB-Seite vom Marsch wurde nur die Chemtrail-VT mit einem Link auf einen Vortrag von Harald Lesch verwiesen. Diese VT wurde auch hier (hpd) behandelt. Ich habe selbst in einem Kommentar meine Beobachtungen von vor 40 Jahren beschrieben.
little Louis am Permanenter Link
Zu R.K. und :
"...Es waren "politische" Ansichten, die diese Wissenscahfler vor 100 Jahren äusserten. Also kein "wissenschaftlichen" Aussagen. .." (Zitatende)
Was meinen Sie dazu:
Es waren überwiegend politische Ansichten , die diese Wissenschaftler auf den aktuellen Märschen äußerten. Also keine wissenschaftlichen Aussagen.
Af den Märschen wurden so gut wie keine (wisenschaftlichen) Debatten über die Stichhaltigkeit von Argumenten aus Theorien geführt, die manche mit dem äußerst unscharfen Attribut "Verschwörungstheorie" belegen.
Zudem ist es unwissenschaftlich (oder zumindest intellekruell unredlich), alle Theorien über verdeckte Agenden oder Operationen als spinnerte Esotrik in Misskredit zu bringen, nur weil es tatsächlich (auch) (nachgewiesen) inkonsitente Theorien zu solchen Vorgängen gibt.Und: Das Argument, es gäbe keine realen Verschwörungen, nur weil man (angeblich) nichts länger geheimhalten könne, halte ich, mit Verlaub, für lächerlich.
Ein Topp: Verfolgen Sie die Diskussion über die aktuellen Vorgänge (auch !) auf Telepolis.
littleLouis am Permanenter Link
Corrigendum zu L.L um 12:05:
Intellekruell= intellektuell
Ein Topp=ein Tipp
Zur Thematik noch ein Topptipp (ohne Bewertung):
https://www.rubikon.news/artikel/das-wlan-experiment
Man sollte auch bedenken, dass seit einiger Zeit über quantenmechanische Mechanismen bei chemischen Katalysevorgängen geforscht wird. (Das war bisher wohl ein Feld mit sehr großen Fragezeichen bzw.fehlenden Erklärungen). Und dafür sind nur seeeehr geringe Energiemengen nötig.
So etwas könnteev. auch (z.B.) neurologisch- molekulare Wirkmechanismen betreffen. Manche behaupten,das sei bei betimmten Vögeln nachgewiesen.(Magnetfeldortung usw.)
Manfred H. am Permanenter Link
Das: "Gerne verweise dazu auch auf die Printausgabe Nr 1 von "Skeptiker - Zeitschrift für Wissenschaft und skeptisches Denken." verwirrt mich.
little Louis am Permanenter Link
Ich bezog mich auf:
Skeptiker 1 /2017 :"Was treibt Verschwörungstheoretiker an?" Besonders Seite 4.
Manfred H. am Permanenter Link
Den fand ich eigentlich argumentativ durchgängig gut.
little Louis am Permanenter Link
Nur EIN Beispiel von den zehn Anmerkungen, die ich mir an den Rand geschrieben habe:
Auf S.12 , Mitte linke Spalte, wird gegen Verschwörungstheorien angeführt, dass diese die gesellschaftliche Diskussion "polarisieren" würden und den Eindruck einer "gespaltenen Gesellschaft" festigen würden.
Die ist der Aufruf zur Herstellung einer "homogenen" Gesellschaft. Ich könnte so etwas auch als Aufruf zu einer Art von "Volksgemeinschaft" (entweder im hitlerschen oder im stalinschen Sinn) verstehen.
Verstehen Sie ,was ich meine?
(Man entschuldige die späte Reaktion, aber es ist auch sonst noch viel los (-:)
Manfred H. am Permanenter Link
Es handelt sich um den letzten Absatz des Artikels, in welchem der Autor ein Resümee zieht: "Der Begriff Verschwörungstheorie polarisiert, die Inhalte der Theorien polarisieren, und die Diskussionen in den Facebo
Aber bereits wenige Zeilen tiefer macht er klar, worin er die Gefahren dieser Polarisierung sieht: "Die
Unterstellung heimlicher und bösartiger Machenschaften, zum Beispiel als Vorwurf gegen Menschen jüdischen Glaubens, ist seit dem Mittelalter die Grundlage für millionenfachen Mord gewesen."
Ich verstehe, was Sie meinen, aber ich glaube, man kann den Autor auch beim schlechtesten Willen nicht derart missverstehen, ihm einen Aufruf zu einer nationalistischen Volksgemeinschaft zu unterstellen.
little Louis am Permanenter Link
@ Manfred H am 16.5.17 um 10:59
Auch eine sanft elitegesteuerte Demokratie wäre nicht nach meinem Geschmack.
Grüße