Unter dem Dach "Queere Nothilfe Uganda" startete am Freitag ein breites Bündnis aus über 40 Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen aus Deutschland sowie aus Ghana und Uganda eine bundesweite Spendenkampagne. Das Geld geht zu 100 Prozent an die LGBTQI+-Gemeinschaften des ostafrikanischen Landes. Diese sind durch ein neues, menschenverachtendes "Anti-Homosexualitäts-Gesetz" in ihrer Existenz bedroht.
"Die Solidarität, die durch den Zusammenschluss dieser Organisation zum Ausdruck kommt, ist für uns als Gemeinschaft in Uganda ein Grund, weiterhin für unsere Existenz und unsere angeborenen Rechte zu kämpfen. Wir rufen alle anderen Organisationen und Einzelpersonen auf, sich dieser großzügigen Sache anzuschließen und gemeinsam gegen das lebensbedrohliche drakonische Gesetz zu kämpfen", sagt Edward Mutebi, Gründer von Let's Walk Uganda.
Das Bündnis hat ein Spendenkonto eingerichtet. Es setzt auf die Solidarität und Unterstützung der queeren Communitys und aller Menschen in Deutschland, die sich für Menschenrechte einsetzen.
Die Spenden gehen vollständig an queere Organisationen in Uganda und werden helfen, die politisch motivierte Not queerer Menschen zu mildern, zum Beispiel durch die Bereitstellung von Notunterkünften, Lebensmitteln oder rechtlicher Beratung.
Das Bündnis, zu dem auch die Deutsche Aidshilfe gehört, fordert außerdem die Bundesregierung auf, zügig humanitäre Visa für ugandische queere Menschenrechtsaktivist*innen auszustellen. Ihnen drohen jahrzehntelange Haftstrafen und lebensbedrohliche Gewalt. Darüber hinaus braucht es sichere Fluchtwege für queere Personen, die innerhalb der Region vor staatlicher Verfolgung fliehen.
Zusätzlich fordert das Bündnis Sanktionen und die Rücknahme von Visa für alle Parlamentsmitglieder, Regierungsangehörigen und religiösen Führer, die das Gesetz unterstützt haben. Die Bundesregierung muss endlich und zügig allen religiösen Organisationen, die in Uganda zur Verfolgung und Tötung von LGBTQI+-Personen aufrufen, die finanzielle Förderung entziehen.
"Wir fordern die Bundesregierung auf, ihren Einsatz für eine feministische und werteorientierte Außenpolitik ernst zu nehmen und sich international für eine Verurteilung Ugandas stark zu machen. Dazu passt, dass Deutschland derzeit zusammen mit Mexiko den Vorsitz der "Equal Rights Coalition" innehat. Den Worten müssen jetzt Taten folgen", sagt Dirk Ludigs, einer der Sprecher*innen des Bündnisses.