Im Mai 2021 trat in Uganda das Gesetz zur Prävention und zum Verbot von Menschenopfern in Kraft. Es sollte die vorhandenen Gesetze zu Entführung und Mord ergänzen und durch harte Strafen bis hin zum Tode abschrecken. Der vierjährigen Nakisuyi hat das nichts genutzt. Sie wurde vom selbsternannten Pastor Joseph Sserubiri in einem Ritual ermordet. Obwohl Sserubiri nun eine lebenslange Haftstrafe erhielt, zeigt dieser Fall, dass Prävention zum Abbau von Glauben an die Wirkung von Menschenopfern dringend notwendig wäre.
Unter dem Dach "Queere Nothilfe Uganda" startete am Freitag ein breites Bündnis aus über 40 Organisationen, Institutionen und Einzelpersonen aus Deutschland sowie aus Ghana und Uganda eine bundesweite Spendenkampagne. Das Geld geht zu 100 Prozent an die LGBTQI+-Gemeinschaften des ostafrikanischen Landes. Diese sind durch ein neues, menschenverachtendes "Anti-Homosexualitäts-Gesetz" in ihrer Existenz bedroht.
Im März dieses Jahres hatte das ugandische Parlament einen Gesetzesentwurf zur noch strikteren Verfolgung von Homo- und Bisexuellen, trans und queeren Personen verabschiedet. Weil Präsident Museveni fürchtete, dass das Gesetz, wie ein Vorgänger aus dem Jahre 2014, juristisch gekippt würde, hatte er es zur Überarbeitung ans Parlament zurück verwiesen. Am 29. Mai nun hat er die überarbeitete Fassung unterschrieben. Für als "schwere Homosexualität" bezeichnete Handlungen droht sogar die Todesstrafe.
In Uganda will das Parlament Homosexuelle ins Gefängnis stecken. Das ist kein Einzelfall. In diesem Artikel werden ein paar Beispiele aufgeführt, wie Kirchen und Glaubensgemeinschaften einen unheiligen Einfluss auf Regierungen nehmen und ihre Macht ausspielen.
Vergangene Woche wurde im ugandischen Parlament eine noch strengere Gesetzgebung gegen Homosexualität verabschiedet. Dass Präsident Yoweri Museveni das Gesetz unterzeichnet, scheint sicher zu sein. Mit dieser Verschärfung wären nicht nur sexuelle Handlungen zwischen Personen gleichen Geschlechts verboten, sondern auch die Identifizierung als homosexuell, queer oder transgender. Darüber zu publizieren wäre ebenfalls verboten. Wer von Personen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen weiß, soll gezwungen werden, diese anzuzeigen.
Vor allem Kinder und Menschen mit Behinderungen werden Opfer von Verstümmelung und Mord, um Körperteile oder Knochen für Rituale zu gewinnen – und das in sogar ansteigendem Ausmaß. Nachdem vorhandene Gesetze zu Gewalt und Mord nicht alle Fälle vor Gericht und bis zur Bestrafung bringen konnten, gibt es nun ein neues Gesetz zur Prävention und Bestrafung von Opferungen und Opferversuchen.
Wer im Glauben stark ist, braucht keine Medikamente. Mit solchen Sprüchen reden Kirchenführer in Uganda den Gläubigen selbst bei schweren Erkrankungen Arztbesuche und Medikamente aus. Diese gefährliche Praxis hätte einem 9-jährigen Mädchen fast das Leben gekostet.
Selbst im 21. Jahrhundert ist der Wunsch an Wunder und Wunderheilungen zu glauben noch tief in vielen Menschen verwurzelt. In Uganda entführen und opfern vermeintliche Wunderheiler noch immer Kinder, um mit Teilen ihrer Körper Rituale durchführen zu können.
Im Prozess gegen den notorischen Homosexuellenhasser Scott Lively hat das Bundesbezirksgericht in Springfield, Massachusetts, am Montag keine Strafe verkündet. Weil die Taten außerhalb der USA stattfanden. Sein Urteil hat Lively aber in der Begründung trotzdem bekommen: Mit seinem Engagement für das Anti-Homosexualitätsgesetz in Uganda habe Lively eine "bösartige" und "beängstigende" Kampagne angestiftet und unterstützt.
Jahrelang hielt Joseph Konys "Lord‘s Resistance Army" weite Teile Zentralafrikas in Atem. Teil der paramilitärischen Widerstandsbewegung waren zehntausende entführte Kinder, die unter Drogen gesetzt schwerste Verbrechen verübten. Der französische Schriftsteller Jonathan Littell hat für seinen erschütternden Debütfilm "Wrong Elements" ehemalige Mitglieder von Konys Truppen aufgesucht und ein Gesellschaftsporträt zwischen Versöhnung und Verdrängung gezeichnet.
Ein Mann aus Uganda bestimmte testamentarisch, dass man ihm Bargeld in seinen Sarg legen solle. Mit dem Geld wollte er Gott bestechen, damit dieser ihm seine Sünden vergibt und ihn vor der Hölle bewahrt.
BERLIN. (hpd) Arthur Kisitu ist ein Künstler, Aktivist und Pädagoge aus Uganda. Er spricht im hpd-Interview über Kunst, Tanz und Hoffnung von Kampala bis nach Berlin. Seine Arbeit verbindet politisches Bewusstsein und Handeln mit Kreativität und Ästhetik und gibt so vielen Kindern eine Plattform. Kisitu verbindet statt zu Trennen und ist damit ein vorzügliches Beispiel für jene, die glauben, dass Segregation eine Lösung sein kann in unserer globalisierten Zeit.
Die Lord's Resistance Army (LRA) soll seit ihrer Gründung 1987 bis zu 70.000 Kinder verschleppt haben. Viele von ihnen wurden als Kindersoldaten missbraucht.