Kein Nachruf

Ratzinger war kein Heiliger

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Benedikt XVI. alias Joseph Ratzinger ist tot. Nachdem der Ex-Papst am Silvestermorgen im Alter von 95 Jahren gestorben war, überschlugen sich die Medien mit lobpreisenden Nachrufen, in denen allenfalls nebenbei und zaghaft erwähnt wurde, dass es an Ratzinger auch Kritik gegeben habe. Der hpd wird Benedikt XVI. nicht mit einem Nachruf bedenken. Stattdessen bieten wir eine Zusammenstellung von Texten, die im Laufe der Jahre beim hpd über Joseph Ratzinger veröffentlicht wurden und die eines deutlich zeigen: Ratzinger war nicht der Heilige, als der er nun dargestellt wird. 

Landgericht beginnt Vorverfahren gegen den Ex-Papst

Das Landgericht Traunstein hat ein zivilrechtliches Vorverfahren in einem Missbrauchsfall der katholischen Kirche eingeleitet. Die Feststellungsklage vor einem Zivilgericht richtet sich auch gegen Papst Emeritus Benedikt XVI., dem eine Mitverantwortung vorgeworfen wird. (Correctiv – 29.09.2022)

Klage gegen ehemaligen Papst Benedikt im Missbrauchsskandal

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. muss sich womöglich vor einem weltlichen Gericht wegen des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche verantworten. Am vergangenen Wochenende reichte der Anwalt eines Missbrauchsopfers aus Bayern Klage vor dem Landgericht Traunstein gegen den Priester Peter H. sowie gegen mehrere Kirchenverantwortliche ein, unter ihnen Kardinal Friedrich Wetter, der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Christoph Klingan sowie der ehemalige Papst Benedikt XVI. Das berichten Correctiv, die Wochenzeitung Die Zeit sowie der Bayerische Rundfunk. (Correctiv 22.06.2022)

Ratzinger äußert sich zu Vorwürfen: Das Schmierentheater geht weiter

Nachdem der emeritierte Papst Benedikt XVI. bei der Präsentation des zweiten Gutachtens zum Missbrauch im Erzbistum München und Freising der Lüge überführt wurde, wartete die internationale Öffentlichkeit gespannt auf seine Stellungnahme. Diese wurde nun gestern auf Vatican News im Wortlaut veröffentlicht. Die Betroffeneninitiative Eckiger Tisch hat den Brief analysiert. (Eckiger Tisch e.V./Red. 09.02.2022)

Nein, er hat nicht gelogen

Die Schlagzeilen, Ex-Papst Benedikt XVI. habe in Zusammenhang mit dem am 20. Januar von der Münchner Kanzlei WSW veröffentlichten Gutachten über den jahrzehntelangen sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen gelogen, gingen um die Welt. Sie führten, vielleicht mehr noch als das Gutachten selbst und die Ungeheuerlichkeiten, die es offenlegte, zu einem Absturz der Zustimmungswerte zur katholischen Kirche ins Bodenlose. (Colin Goldner 09.02.2022)

Wann steht der Ex-Papst eigentlich vor Gericht?

Hamed Abdel-Samad hat sich zu den neuerlichen Missbrauchsfällen geäußert, die jetzt durch das Münchener Gutachten ans Tageslicht kamen. Seine Forderung: Den Ex-Papst Ratzinger vor Gericht zu zitieren. (Hamed Abdel-Samad – 21.01.2022)

Münchner Missbrauchsgutachten stellt Fehlverhalten bei Ratzinger und Marx fest

Spannung war die Vorstellung eines weiteren Missbrauchsgutachtens erwartet worden, diesmal für das Erzbistum München und Freising. Die "Bilanz des Schreckens": 497 Opfer, 65 tatsächliche oder mutmaßliche Täter; in 42 Fällen wird gegen amtierende Würdenträger ermittelt. Bei der gestrigen Vorstellung fanden die Vertreter der beauftragten Kanzlei deutliche Worte. (Gisa Bodenstein 21.01.2022)

Das System Ratzinger

Die katholische Kirche und ihre Missbrauchs-Verbrechen: Im Mittelpunkt steht der Schutz der Kirche, nicht das Leid der Opfer. Mit schonungsloser Offenheit und Kooperation darf auch künftig nicht zu rechnen sein. Ein andauender Skandal, irritierend ignoriert von der Politik. Eine Kriminalgeschichte von Helmut Ortner. (Helmut Ortner 02.12.2021)

Der Papst und der Gegenpapst

Wer hat das Sagen in der katholischen Kirche? Der derzeitig amtierende Papst Franziskus, der vergleichsweise moderat bis (nach Kirchenverhältnissen) revolutionär agiert oder die Riege der Erzkonservativen um den abgedankten Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI.? Derzeit treten die inneren Machtkämpfe im Vatikan deutlicher denn je zutage. Aktueller Anlass: Der Zölibat. (Gisa Bodenstein 16.01.2020)

Das vorhersehbare Versagen des Joseph Ratzinger

In ausgewählten Kinos kann man seit wenigen Tagen die Dokumentation "Verteidiger des Glaubens" über Joseph Ratzinger sehen. Der kritische Film, der in katholischen Kreisen für einigen Aufruhr sorgt, verrät viel über Charakter und Gedankenwelt des ehemaligen Papstes Benedikt XVI., seine Rolle im Missbrauchsskandal und was zu seinem Rücktritt führte. (David Farago 04.11.2019)

Neuster Sündenbock für den Missbrauchsskandal: Die 68er-Revolution

Der gerade 92 Jahre alt gewordene Ex-Papst Joseph Ratzinger hat sich in einem Aufsatz zum Thema Missbrauchsskandal zu Wort gemeldet. Einmal mehr offenbart der Theologe seine weltfremden Ansichten, die hinter den Mauern des Vatikans und mit fortschreitendem Alter keineswegs fortschrittlicher geworden sind. Einsicht in die Probleme, die für die Krise seiner Kirche verantwortlich sind, hat er nicht. Im Gegenteil: Schuld sind die anderen. Sein Text entlarvt ihn als Ewiggestrigen, der nichts verstanden hat und der seinen Glauben und seine Kirche über das Wohl der Menschen stellt. (Gisa Bodenstein 18.04.2019)

Benedikt XVI. geht - Dr. Ratzinger bleibt

Heute Abend um 20:00 Uhr des 28. Februar 2013 endet gemäß seiner Ankündigung für Dr. Joseph Ratzinger seine Stellvertreterschaft des Jesus Christus. Der Vicarius Iesu Christi tritt aufgrund eigener Entscheidung zurück. Ein zweifellos kirchenrechtlich zulässiger Schritt, der dennoch die Gläubigen tief schockiert, denn ein solcher Schritt lag bislang außerhalb der (katholischen) Vorstellungskraft, wie Kardinal Meisner dies kurz nach der Rücktrittsankündigung formuliert hat. (Walter Otte 28.02.2013)

"Benedikt war kein schwacher Papst"

Die Nachricht vom Rücktritt des Papstes schlug ein wie eine Bombe. Doch was waren die Gründe für diesen Schritt? Und was wird von dem Pontifikat Benedikts XVI. bleiben? Der hpd fragte nach bei Michael Schmidt-Salomon, der unlängst zur Neuausgabe der "Politik der Päpste" von Karlheinz Deschner ein umfangreiches Nachwort schrieb, das die Amtszeiten von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. behandelt. (hpd/Michael Schmidt-Salomon 13.02.2013)

Danke, Benedikt.

Heute Mittag wurde bekannt, dass Papst Benedikt XVI. Ende Februar von seinem Amt zurücktritt. Er habe nicht mehr die Kraft, das Amt angemessen weiter auszuüben. Von allen Seiten wurde ihm Dank und Respekt ausgesprochen. Auch die Säkularen verlieren einen wesentlichen Unterstützer. (Carsten Frerk 11.02.2013)

Jesus von Nazareth und Benedikt XVI.

Das dreibändige Jesusbuch von Papst Benedikt ist ein Fiasko. Gegen die Ergebnisse der Geistes- und Naturwissenschaften behauptet der Papst, Jesus sei von der Jungfrau Maria geboren und von den Toten auferstanden; bei der Jungfrauengeburt und Auferstehung handele es sich überdies um historische Tatsachen. (Gerd Lüdemann 13.12.2012)

Benedikt XVI. greift in Assisi die Atheisten an

Der Papst ist gestern mit einem von Trenitalia (staatseigenes Unternehmen) zur Verfügung gestellten Zug für eine interreligiöse Begegnung und eine Pilgerfahrt in Assisi angekommen. Anwesend waren auch einige Ungläubige. Trotz der Einladung zum Dialog griff der Papst sie in der Basilika Santa Maria degli Angeli (Heilige Maria der Engel) an: Laut Papst ist Gewalt eine Konsequenz der Leugnung von Gott. (Gabriella Bertuccioli 28.10.2011)

Prädikat: "Besonders peinlich!"

Es war die größte kirchenkritische Demonstration, die in Deutschland je stattgefunden hat: Rund 15.000 Menschen gingen in Berlin auf die Straße, um gegen reaktionäre Dogmen, diskriminierende Sexualpolitik und verfassungswidrige Privilegien der katholischen Kirche zu protestieren. Auch bei den beiden anderen Stationen des Papstbesuches in Erfurt und Freiburg regte sich massiver Widerstand. In den deutschen Leitmedien wurden die lautstarken Proteste jedoch, wenn überhaupt, nur am Rande erwähnt. (gbs 27.09.2011)

Benedikt XVI. am Pranger der Zivilgesellschaft

Rund 15.000 Menschen demonstrierten am Donnerstag friedlich in Berlin gegen Benedikt XVI. und die menschenverachtende Politik der katholischen Kirche. Während der Papst im Olympiastadion feierte, wurde auf der Abschlusskundgebung der Demo gefordert, die Entscheidungsträger in der Kirche der internationalen Strafgerichtsbarkeit zuzuführen. (hpd 23.09.2011)

Benedikt im Bundestag – was steckt dahinter?

Ich bin beeindruckt von der Weisheit der Fraktionen im Deutschen Bundestag, Staatsoberhäupter europäischer Kleinstaaten zum Vortrag vor dem Hohen Hause einzuladen. Die Vortragsreihe wird diese Woche vom Oberhaupt des Staates der Vatikanstadt eröffnet – wegen eines Nebenamtes dieses Herrn ein wenig umstritten. (Gerd Eisenbeiß 22.09.2011)

"Papstbesuch bringt der Kirche Nutzen"

Nach Auffassung des Religionssoziologen Detlef Pollack wird der Papstbesuch keine Massenproteste auslösen und es wird den Kritikern nicht gelingen, breite Bevölkerungskreise zu mobilisieren. Solche Events würden vorrangig dazu dienen, überzeugte Katholiken zu bestärken. (Exzellenzcluster Religion und Politik 15.09.2011)

Der Papst kommt – Wir sind schon da

Nun beginnen die Veranstaltungen anlässlich des Papstbesuches in Berlin, mit denen die verschiedensten Organisation des Bündnisses "Der Papst kommt" gegen die menschenverachtende Politik des Vatikans und des Papstes protestieren und informieren. (hpd 02.09.2011)

"Die Diskussion wird kommen"

Jörg Steinert, LSVD-Geschäftsführer in Berlin, ist mit der Entwicklung des vom Verband initiierten Protestbündnisses "Der Papst kommt" zufrieden. Insgesamt unterstützen schon 40 Organisationen den größer werdenden Zusammenschluss von Menschen, welche die Politik von Benedikt XVI. inakzeptabel finden und deshalb Stellung beziehen. (Arik Platzek 01.07.2011)

"Ratzinger ist ein Feind der Humanität"

In einer Rede während seines Besuches in Großbritannien hat der Papst die säkulare Bewegung mit dem Nationalsozialismus verglichen. Dagegen protestierten in London auch Prominente wie Richard Dawkins. (Thomas Buchholz 20.09.2010)

Irrungen, Wirrungen – fünf Jahre Benedikt XVI.

Seit dem Beginn des Pontifikates von Papst Benedikt XVI., dem 8. Papst deutscher Herkunft, sind fünf Jahre vergangen. In dieser Zeit standen für den Bischof von Rom zahlreiche Fettnäppchen und Fußangeln parat und man hat den Eindruck, als hätte er sie gesucht, denn die Pannen, Eklats und Peinlichkeiten sind zahlreich gewesen. (Thomas Häntsch 19.04.2010)

Der Angriff des Vatikans

Der Journalist Alan Posener formuliert in seinem Buch "Benedikts Kreuzzug. Der Angriff des Vatikans auf die moderne Gesellschaft" eine Kritik an den gesellschaftlichen und politischen Positionen des Papstes, die sich gegen die kulturelle Moderne und die offene Gesellschaft richteten. (Armin Pfahl-Traughber 17.09.2009)

Papst beleidigt Humanisten

Papst Benedikt XVI. nutzt die jüngste "Sozial"-Enzyklika nicht nur zu einem Angriff auf den Relativismus im Allgemeinen. Er beleidigt den religionslosen Humanismus und seine Anhängerschaft weltweit. (hpd/GG/HVD 09.07.2009)

Die Angst vor der "Nebenkirche"

Bisher hat der amtierende Papst Benedikt XVI. den Eindruck zu erwecken versucht, seine Kirche verkörpere aufgeklärte Religion und stünde auf dem Boden der Universalität der Menschenrechte. Von diesem Grund ging die Ökumene aus. Damit ist es nun vorerst vorbei, so lange nicht ausgeräumt ist, er arrangiere sich mit Antisemiten. In Deutschland ist die Leugnung des Holocaust eine Straftat. Wie sieht dies der "deutsche Papst"? (Frieder Otto Wolf 04.02.2009)

"Es ist wieder was passiert"

Horst Herrmann, Soziologe und ehemaliger Professor für katholisches Kirchenrecht, schreibt jede Woche seine Sicht der (katholischen) Dinge. Der vorerst letzte Ausrutscher des Josef Ratzinger, dem "Papst fürs Feuilleton", gibt ihm sehr zu denken. (Horst Herrmann 30.01.2009)

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