Der 6. ordentliche Verbandstag
des Humanistischen Freidenkerbundes Brandenburg e.V. fan am 5. Oktober in Bernau statt. Neben der Bilanz der bisherigen Arbeit und den Beratungen über die weiteren Aufgaben wurde auch der Vorstand neu gewählt: Als Vorsitzender wurde Dr. Volker Mueller (Falkensee) wieder gewählt, seine Stellvertreter sind Norbert Weich und Heinz Klos (beide Bernau), Marina Sult (Ketzin) ist Schatzmeisterin und Katrin Jura (Wagenitz) und Karina Berg (Bernau) sind Beisitzerinnen.
Inzwischen existiert die freie Weltanschauungsgemeinschaft über 10 Jahre und ist aktives Mitglied des bundesweiten Dachverbandes Freier Weltanschauungsgemeinschaften e.V. und des Humanistischen Verbandes Berlin-Brandenburg e.V.. Es konnten einige wichtige Aufgaben in Aufklärung und Bildungspolitik in Angriff genommen werden. Jugendfeiern und Trauerkultur sind bewährte Aufgabenfelder. Die humanistische Jugend- und Sozialarbeit hat einen besonders hohen Stellenwert in dieser humanistischen Weltanschauungsgemeinschaft.
Als Interessenvertreter konfessionsfreier Menschen in Brandenburg werden folgende Schwerpunkte realisiert:
- soziale Hilfen und Beratungs- und Betreuungsangebote sowie Lebenshilfe für Behinderte,
- sozial Schwache, Obdachlose, Suchtgefährdete
- freigeistig-humanistische Jugendarbeit, offene Jugendarbeit, Jugendbildung und -freizeit
- weltliche Fest-, Feier- und Trauerkultur
- weltanschauliche Arbeit, Bildung, Schulangebote, Aufklärung
Besonders wurde das gegenwärtige und zukünftige Engagement des HFB für die Einführung und Gestaltung des freiwilligen Unterrichtsangebots „Humanistische Lebenskunde“ an Brandenburger Schulen hervorgehoben. Es ist als ein bedeutsamer und historischer Erfolg zu bewerten, dass der HVBB als Weltanschauungsgemeinschaft das Recht erhalten hat, ein eigenes bekenntnisgebundenes Unterrichtsangebot an Brandenburger Schulen zu entwickeln.
Das Bestreben des HFB, mit dem HVBB ein freiwilliges Unterrichtsfach Humanistische Lebenskunde auch in Brandenburg einzuführen, steht nicht im Gegensatz zu der Unterstützung eines Werteorientierenden integrativen Unterrichts für alle Schüler, wie er in dem staatlichen Schulfach Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde (LER) in Brandenburg gut realisiert wird. Lebenskunde soll z.B. auch nur in der Grundschule, eventuell in der Sekundarstufe II, sowie an Schulen, wo kein LER durchgeführt wird, stattfinden. Lebenskunde ist eine Alternative zum Religionsunterricht, nicht zu LER.
Der Humanistische Verband Berlin-Brandenburg (HVBB) bereitet sich mit Unterstützung der Humanistischen Freidenker in Brandenburg solide vor, neben dem kirchlichen Religionsunterricht auch "Humanistische Lebenskunde" für konfessionslose Schüler ab 2007 anzubieten. Ein Landesinstitut für Humanistische Lebenskunde Brandenburg des HVBB ist gegründet. Von den guten Erfahrungen des Landesverbandes Berlin des Humanistischen Verbandes Deutschlands wird dabei partizipiert.
Der Humanistische Freidenkerbund hat durch sein jahrelanges Wirken vor Ort in der Jugendarbeit, in der Hilfe für Menschen mit sozialen Problemen, in der Gestaltung eigener kultureller Angebote wie der Jugendfeier, den Namensfeiern, der weltlichen Trauerkultur, in der Jugend- und Erwachsenenbildung, in den Aktivitäten gegen Fremdenfeindlichkeit und für mehr Toleranz und Demokratie in Brandenburg und vielem mehr bewiesen, dass er ein verlässlicher und nicht mehr wegzudenkender Bestandteil sozialer und kultureller Wirklichkeit in Brandenburg sind.