Die 9. Europäische Konferenz für Afrikastudien (ECAS) fand im vergangenen Monat in Köln statt. Der nigerianische Religionswissenschaftler und Menschenrechtsaktivist Leo Igwe hat daran teilgenommen und kritisiert die Art, wie Afrikastudien aktuell betrieben werden.
Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" (HRW) hat sich die Situation von homo- und bisexuellen sowie Trans-Personen in Teilen Nordafrikas und des Mittleren Ostens angesehen. Dabei musste HRW feststellen, dass nicht nur Privatpersonen, sondern auch staatliche Stellen für deren Verfolgung, Belästigung und ihr Outing verwantwortlich sind. Sie verwenden unrechtmäßig Digitalfotos, Chats und weitere Daten, unter anderem aus Sozialen Medien. Die Folgen für Betroffene reichen vom Verlust des Kontakts zu Familie und Freunden bis hin zur Ermordung.
Wer an Verfolgungen wegen Hexerei denkt, hat meist Europa zu Zeiten des christlich geprägten Mittelalters und der frühen Neuzeit im Sinn. Doch auch heute noch gibt es Regionen, in denen Frauen aufgrund vermeintlich magischer Fähigkeiten verfolgt, gefoltert oder umgebracht werden. Unter anderem in Ghana und Nigeria ist diese Handhabung noch immer weit verbreitet. Nun begehren Teile der Politik, Wissenschaft und Gesellschaft jedoch auf, um dieses grausame Relikt aus der Vergangenheit einzudämmen. Bislang allerdings mit bescheidenem Erfolg.
Das Recht auf Familienplanung und die Selbstbestimmung über ihre Körper gibt es für Millionen von Frauen in Afrika nicht. Trotzdem setzen sich selbst Entwicklungsorganisationen nur zögerlich dafür ein. Nicht zuletzt unter dem Einfluss von Kirchen ist das Thema vielerorts tabu. Eine Ausnahme sind die Organisationen Medi-Help und EcoAid. Als Vertreter dieser Organisationen schrieb Benno Büeler einen Artikel für infosperber, den der hpd hier nachveröffentlicht.
Immer wieder steht Kamerun wegen seiner fragwürdigen Menschenrechtslage international in der Kritik. Vor kurzem kam es im Justizsystem erneut zu einem kuriosen Fall: Zwei Transfrauen wurden zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt – wegen "versuchter homosexueller Handlungen".
Seit Beginn der weltweiten Corona-Pandemie fällt Tansanias Präsident John Magufuli durch die Empfehlung sehr spezieller Schutzmaßnahmen auf: Gebet und pflanzliche Heilmittel sollen helfen. Unter Politikern häufen sich aktuell die Todesfälle und die Medizinische Vereinigung von Tansania schlägt wegen einer steigenden Zahl von Hospitalisierungen Alarm.
Kaum jemand kennt noch den Ministerpräsidenten des Kongo, der am 17. Januar 1961, also vor 60 Jahren, ermordet wurde. Einzig das Mischgetränk, das seinen Namen trägt, ist Touristen, die irgendwann mal auf den Balearen oder den Kanaren weilten, bekannt. Dabei sollte an einen bedeutenden Politiker nicht nur in einer Bar erinnert werden.
Hexenglauben ist in Afrika noch immer weit verbreitet. Im vergangenen Jahr gründete der nigerianische Menschenrechtsaktivist Leo Igwe eine Organisation, die sich für die Aufklärung über den Hexenglauben und den Schutz von Opfern der Hexenverfolgung einsetzt.
23 Millionen Männer wurden in Afrika in den vergangenen zwölf Jahren beschnitten, da dies das Risiko, sich mit AIDS zu infizieren, verringern soll. Große internationale Organisationen unterstützen die Kampagne. Was dabei mitunter auf der Strecke bleibt, sind Freiwilligkeit und ausgewogene Information. Der Journalist Ulli Schauen möchte eine Radiosendung verwirklichen, in der über das Thema aufgeklärt und diskutiert werden soll und deren Ausstrahlung afrikanischen Sendern kostenlos zur Verfügung stehen soll. Dafür sucht er Unterstützer. Der hpd hat mit ihm über sein Projekt gesprochen.
Wo sind eigentlich all die Wunderheiler verschiedenster religiöser Kulte, während die Welt versucht, ein Heilmittel gegen Covid-19 zu finden? Warum können sie dem Coranavirus nicht im Namen von Jesus oder Allah befehlen, keinen Menschen zu infizieren? Haben sie vielleicht die Arbeit niedergelegt und aufgehört, Wunder zu wirken? Oder – wesentlich besser: Erleben wir gerade das Ende des Wunderheilungs-Business?
Einer frühmenschlichen "Geister-Population" sind Forscher aus Los Angeles auf die Schliche gekommen. Spuren der noch unbekannten Frühmenschenart finden sich in der DNA westafrikanischer Völker.
"Heiliges Öl" sollte die Gläubigen von Krankheiten heilen und vor bösen Zaubern schützen. Stattdessen brachte es ihnen den Tod, als sie sich beim Versuch, zu ihm zu gelangen, gegenseitig zertrampelten.
In den meisten Ländern Europas und in Teilen der USA verliert die katholische Kirche Gläubige. Neben der Realitätsferne der Kirche ist auch die jahrzehntelange Vertuschung und mangelnde Aufarbeitung der weltweiten Fälle sexuellen Missbrauchs Minderjähriger ein Grund für den Kirchenaustritt. Ihre Zukunft sieht die katholische Kirche nun auch in der Erschließung neuer Glaubensmärkte in Asien und Subsahara-Afrika.
Das südafrikanische Land Simbabwe hat eine bewegte Vergangenheit und kämpft aktuell mit gravierenden Problemen wie Gesundheitsvorsorge, Menschenrechten und Pressefreiheit. Nach der Absetzung Präsident Mugabes, der 30 Jahre lang das Land beherrscht hatte, durch einen Militärputsch, versuchen nun die Kirchen, ihren Einfluss in der Regierung auszuweiten.
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children's Fund, UNICEF) unterstützt weiterhin die Beschneidung von Jungen und Männern. Ein langjähriger Spender hat sich deshalb bei UNICEF beschwert und eine erstaunlich naive Antwort erhalten.