Bibeln und alle Bücher, die sich auf die Bibel beziehen, sollen aus Floridas Schulen verschwinden, wenn es nach Chaz Stevens geht. Die Forderung ist eine Antwort auf den konservativen Angriff auf moderne Schulbücher, in denen Rassismus doch tatsächlich hinterfragt wird und Menschen sogar eine Sexualität haben. Der "Stop WOKE Act" soll Kinder vor Inhalten schützen, die sie sich schlecht oder schuldig fühlen lassen oder zum Hass aufeinander führen könnten.
1674 tauchte der Eiderstedter Matthias Knutzen mit seinen "Lästerschriften" in Jena auf. Mit der Inquisition im Nacken wanderte er über Coburg nach Altdorf bei Nürnberg, wo er seine Flugblätter weiterverbreitete, bevor er auf dem Weg nach Neumark verschwand. Knutzen gilt als der erste namentlich bekannte Atheist der Neuzeit.
Während sich in Deutschland die Straßenwerbung mit religiösem Inhalt meist auf bezahlte Anzeigen eines TV-Senders und mit Kreide auf Seitenstraßen geschmierte "Jesus lebt"-Slogans beschränkt, sieht das in den USA anders aus. Bibelzitate und ungebetene Auskünfte zum Aufenthalt Jesu sowie Anweisungen zum Umgang mit ihm zieren ganze Schilder und Banner, die illegal an Straßen angebracht werden. Die "Atheist Street Pirates" sammeln die Orte und leiten die Entfernung unrechtmäßig angebrachter Schilder ein.
Die Kölner KatholikInnen verzweifeln zunehmend an ihrem Kardinal Rainer Maria Woelki und seinem Umgang mit den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Ein massiver Anstieg an Kirchenaustritten ist die Folge – und das weit über die Grenzen Kölns hinaus. Die Atheisten Österreich würdigen Woelki deshalb nun mit einer Ehrenurkunde aufgrund seiner Leistungen für den Atheismus.
Erzwungene Gebets- und Messeteilnahmen sollen in Kenias Schulen der Vergangenheit angehören, wenn es nach der atheistischen Gesellschaft Kenia geht. Die Antwort des Ministers für Erziehung auf die atheistische Forderung nach Abschaffung verpflichtender Schulgebete fällt recht harsch aus. Atheisten sollen direkt in die Hölle fahren, da Gebete sehr erwünscht seien.
Im April 2020 wurde Mubarak Bala, der Präsident der Humanistischen Vereinigung von Nigeria, verhaftet, weil man ihm Blasphemie vorwarf. Fast zwei Jahre lang kämpften seine Weggefährten sowie internationale Organisationen um seine Freilassung. Am Montag wurde Bala nun zu einer Strafe von 24 Jahren Gefängnis verurteilt.
Auch in "God's own Country" bröckelt der religiöse Glaube. Immerhin drei von zehn Befragen in den USA bezeichnen sich laut einer Studie von 2021 als atheistisch beziehungsweise agnostisch oder rechnen sich keiner bestimmten Religion zu. Der wirkliche Anteil ist wahrscheinlich noch höher.
Gottesdienste, vor allem bei großen Gemeinden, die Lautsprecher verwenden und ganze Nächte durchbeten und -singen, können die komplette Nachbarschaft wach halten. Kenias atheistische Organisation ruft nun Kirchen und Moscheen dazu auf, ihre Lärmverschmutzung zu reduzieren. Rückhalt finden sie dabei in der kenianischen Gesetzgebung zur Vermeidung von Lärm. Einen ersten Erfolg gibt es mit dem Versprechen einer Kirche, die Lautstärke zu reduzieren, bereits.
Religions- und Kirchensoziologen der Universität Leipzig erforschen derzeit die Einstellungen von organisierten Konfessionsfreien in Deutschland. Hierfür bitten sie um Teilnahme an einer Online-Umfrage.
"Mit dem Sieg der Taliban in Afghanistan ist die Zahl der bedrohten Humanist:innen sprunghaft gestiegen", sagt Emma Wadsworth-Jones. Bei Humanists International im schottischen Glasgow koordiniert sie die weltweite Unterstützung für Verfolgte. Dem hpd hat sie erklärt, wie man kompetente Hilfe organisiert.
Zum ersten Mal in der fast 400-jährigen Geschichte der Harvard University leitet ein säkularer Humanist die seelsorgerischen Aktivitäten der amerikanischen Elite-Uni. Greg Epstein, der durch sein Buch "Good without God" ein breites Publikum mit säkularen Ideen bekannt machte, wurde im vergangenen Monat zum Präsidenten der Chaplains auf dem Campus gewählt.
Die einst so einflussreiche katholische Kirche verliert in Spanien an Macht. Macht über Politik und Gesellschaft wie auch über Privatpersonen, die sich abwenden. Neben Skandalen um sexuelle Gewalt, Geld und die Vereinnahmung von Immobilien kann die Kirche keine Antworten auf aktuelle Fragen zum Beispiel zu reproduktiven Rechten oder Sterbehilfe geben. Nur noch knapp 19 Prozent der Menschen in Spanien praktizieren den katholischen Glauben. Ihnen stehen bereits heute 15 Prozent atheistische Personen gegenüber.
In 20 US-amerikanischen Bundesstaaten können Gläubige mit dem Wahlspruch "In God We Trust" (Wir vertrauen auf Gott) auf ihren Kfz-Kennzeichen fahren. Im Bundesstaat Mississippi allerdings ist dieses Kennzeichen seit 2019 nicht nur eines zur Auswahl, sondern der Standard. Religionsfreie, die kein Gottvertrauen auf ihrem Kennzeichen wünschen, müssen zusätzliche Gebühren zahlen, um eines ohne zu erhalten.
Im US-Bundesstaat Alabama ist es notwendig, sich für die Wahl schriftlich zu registrieren. Dafür muss man eine Erklärung unterzeichnen, in der man auf die Formel "so wahr mir Gott helfe" schwören muss. Andernfalls kann man sein Wahlrecht nicht ausüben oder läuft sogar Gefahr, für eine amtliche Falschaussage juristisch belangt zu werden.
Am 8. Oktober haben im Bundestag die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses, Gyde Jensen, und die FDP-Fraktion die Anfrage "Religions- und Weltanschauungsfreiheit von Apostaten und religionsfreien Menschen" an die Bundesregierung gestellt. Noch nie seit 1949 wurde im Bundestag eine derart umfassende Positionierung der Bundesregierung zur Situation von Apostaten und religionsfreien Menschen eingefordert.