Sommerfreizeit 2010 in Cuxhaven

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Strandleben / Fotos: FJD

CUXHAVEN. (fjd/hpd) Wie auch andere säkulare Jugendverbände wollten Mitglieder der Freireligiösen Jugend Deutschland nicht in den Sommerferien zu Hause bleiben, sondern sind zu einer Sommerfreizeit an die Nordsee gefahren. Ihr Bericht.

Willkommen zur Sommerfreizeit 2010 in Cuxhaven an der Nordsee. Mit etwas Verspätung kommen wir direkt vor der Jugendherberge „Haus zur Sahlenburg“ an und werden von dem freundlichen Herbergsvater Jakob empfangen. Statt Einzug in die Zimmer, gibt es erstmal Abendessen für die hungrige Truppe. Nachdem ein wenig an der Zimmereinteilung gefeilt wurde und sich alle in ihren Zimmern zurechtgefunden haben, beschließen die Ersten schon einmal den Strand zu erkunden. Neugierig und gespannt zugleich begibt man sich die Hans-Claußen-Str. hinauf, die direkt zum Stand führt. Man kann das salzige Wasser schon riechen und eine Mischung aus Möwengeschrei und Meeresrauschen wahrnehmen. Doch was ist das? Statt riesigen blauen Wellen und einem Sonnenuntergang ist alles, was man sieht und spürt das kühle, matschige Watt unter den Fußsohlen und der dunkle, leicht bewölkte Himmel über den Köpfen. Trotz nicht so ganz erfüllter Vorstellungen genießt man den angenehmen Wind der Nordsee und bewundert die Lebewesen des Meeres, die sich nun - auf dem Watt zurückgelassen - in den letzten Wasserpfützen wälzen.

Die ersten Tage dienen zum eingewöhnen und um sich kreativ zu beschäftigen. Dabei geschehen die lustigsten Sachen. So rennen zum Beispiel plötzlich Weltraumkühe über unseren Perlentiertisch. Während die einen noch darüber schmunzeln, sucht manch andere nach ihrer Dr. Oetker Zahnbürste. Den ersten Spielabend gibt es direkt am Montag mit dem dazu passenden Spiel: dem Montagsmaler. Fortschrittlich wie unsere Jugend ist, spielen wir diesmal aber die Version 2.0, bei der wir mit einem elektronischen Grafiktablett direkt auf eine Großleinwand zeichnen. Am Dienstag machen wir uns auf die Suche nach der Alten Liebe. Hierbei handelt es sich um einen Steg im Cuxhavener Hafen, welcher auf zwei absichtlich versenkten Schiffen errichtet wurde. Mittwochabend werden wir mit zwei gigantischen Fischplatten zum Abendessen überrascht. Nicht zu vergessen die beiden völlig überfüllten Schüsseln mit Krabben. Dies verleiht den auch sonst makellosen Mahlzeiten noch mal ein besonderes Krönchen. Eines unserer heiß ersehnten Ausflugsziele ist das Klimamuseum in Bremerhaven. Unsere Reise führt uns entlang des 8. Längengrades einmal um die Welt. Zwei Abstürze in den Fluss und Temperaturen zwischen -8° C und +40° C können uns nichts anhaben. Wir versinken im Sternenhimmel, experimentieren mit den Elementen, errechnen unseren CO2-Verbrauch und lernen wie wir generell mehr auf unser Klima achten. Unser alljährliches Bergfest nach der Hälfte der Freizeit findet unter dem Motto „Happy fishing – unser Fischerfest“ statt. Aktivitäten am Strand, Spiele auf dem Gelände und gemeinsames Grillen sowie die anschließende Spontan-Wasserschlacht verschaffen uns jede Menge gute Laune.

Während die eine Hälfte den darauffolgenden Vormittag komplett verschläft, machen sich manch andere auf den Weg zu einem Mittelaltermarkt. Ein riesiges Highlight ist in Cuxhaven das Duhner Wattrennen. Vor völlig überfüllter Kulisse lassen sich auch einige von uns überraschen, dass nicht immer der Favorit gewinnt. Unsere Wattenführerin Sonja zeigt uns wie spannend das Wattenmeer sein kann. Wir dürfen u. a. Möwe auf Muschelsuche spielen und vergraben uns so Zentimeter um Zentimeter ins Watt bis uns die Muscheln entgegen kommen. Auch der „Friedhof der Muscheltiere“ bleibt von unseren Füßen nicht unentdeckt.

Eine große Sensation und Premiere zugleich ist unser Mensch-Ärger-Dich-Nicht in Lebensgröße. Es wird zum ersten Mal bis zum Ende durchgespielt! An einem eher ruhigen Tag bilden sich diverse Grüppchen mit verschiedenen Zielen. Beispiele hierfür sind das Wrackmuseum, Städtebummel oder die Suche nach Souvenirs. Am Abend senden wir noch Grüße in die Welt, als einige ihre selbst gestaltete Flaschenpost in den ablaufenden Priel werfen und dem Schicksal freien Lauf lassen.

Donnerstags besteht die Möglichkeit an einer romantischen Wattwagenfahrt zur Insel Neuwerk teilzunehmen. Zu unserem Erstaunen führt uns der Hinweg kaum über Watt. Stattdessen steht den Pferden das Wasser bis zum Hals und wohin wir auch blicken – nur Wasser. Die Rückfahrt wird ihrem Namen der Wattwagenfahrt dann gerecht. In später Nacht beobachten wir noch den Sternschnuppenregen.

Die traditionelle Rallye – auf dieser Freizeit in anderer Form – zieht sich mit Minispielen von der Busfahrt, über eine Schnitzeljagd durch Sahlenburg und das Klimamuseum und diversen Geschicklichkeitsübungen quer durch die erste Woche und wird mit einer Siegerehrung im Rahmen des Fischerfestes beendet.

Während wir diesen Bericht schreiben, freuen wir uns schon auf das anstehende Abschlussfest mit großem Buffet und vielen Programmpunkten. Dies gibt uns die Möglichkeit die Freizeit in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen, bevor wir Samstag früh die Heimreise antreten.

Becci, Conny, Nabi, Svenja, Timo