Robert Blum Jahr 2007

Der Dachverband Freier Weltanschauungsgemeinschaften (DFW) wird 2007 des vor 200 Jahren geborenen Freigeists Robert Blum gedenken.

Der deutsche Politiker der Märzrevolution und Abgeordnete der Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche wurde 1848 standrechtlich erschossen.

Seit 1835 war er ständiger Mitarbeiter der liberalen Zeitung für die elegante Welt. 1836 arbeitete er kurz in der Leipziger Freimaurerloge Balduin zur Linde mit. 1839 wirkte Blum im oppositionellen Hallgarten-Kreis mit. Die liberal-republikanische Bewegung in Sachsen erlebte mit Blum als gutem Organisator und überzeugendem Redner seit 1840 einen erheblichen Aufschwung. Im gleichen Jahr erschienen erstmalig die Sächsischen Vaterlandsblätter, in denen 1844 der offene Brief Johannes Ronges veröffentlicht wurde. Im März 1845 fand unter der Führung Blums das erste deutsch-katholische Konzil in Leipzig statt, das den Beginn der freireligiösen Bewegung darstellt, und der Redeübungsverein (Tarnname) wurde gegründet. 1846 wurde Blum Stadtverordneter in Leipzig, Zwickau delegierte ihn 1848 ins Frankfurter Vorparlament, wo er zu einem der Vizepräsidenten und in den Fünfzigerausschuss gewählt wurde. Er führte die radikalliberale Fraktion an, die das Prinzip der Volkssouveränität vertrat. Während der Wiener Oktoberrevolution trat Blum im Wiener Gemeinderat, im Reichstagsausschuss und im Studentenausschuss auf, wo er am 23. Oktober eine viel beachtete Rede über die auf Freiheit basierte Ordnung hielt. Am 25. Oktober trat Blum in das Elitekorps ein und nahm als Kommandeur der ersten Kompanie an der militärischen Verteidigung des revolutionären Wien teil. Am 4. November wurde Blum verhaftet und am 8. November von einem Standgericht zum Tode durch den Strang verurteilt, später zum Tod durch Pulver und Blei „begnadigt". Unter Missachtung seiner Abgeordnetenimmunität wurde er am 9. November um 9 Uhr exekutiert. Sein Tod unterstreicht die Machtlosigkeit der Frankfurter Nationalversammlung und macht ihn zum Symbol der gescheiterten Märzrevolution. Für die junge Demokratiebewegung in Deutschland wird er zu einer ihrer wesentlichen Leitfiguren, ja zu einem Märtyrer.