Nach einer Studie an Ratten hatte ein Forscherteam der Universität Caen Alarm geschlagen. Ihren Testergebnissen zufolge würde der Verzehr von gentechnisch verändertem Mais vermehrt zu Krebserkrankungen und einem frühen Tod führen, warnten die Wissenschaftler.
Die Studie wurde bereits nach ihrer Veröffentlichung von Experten kritisiert. Inzwischen spricht ihr die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) jegliche Seriosität ab. Die Efsa-Wissenschaftler fanden in der Studie schwere handwerkliche Mängel und Datenlücken. So sei z.B. die Zahl von 10 Ratten pro Versuchsgruppe bei weitem nicht hinreichend, um empirische Aussagen treffen zu können.
In ihrer ersten Bewertung untersuchte die Efsa nur, ob die Studie wissenschaftlichen Ansprüchen genügt. Die Autoren der Studie können nun weitere Daten nachreichen. Eine zweite, ausführlichere Stellungnahme der Efsa soll Ende Oktober folgen. Darin wird die EU-Behörde die Ergebnisse selbst einordnen und auch die Bewertungen anderer Wissenschaftler berücksichtigen.
Dennoch hat die Studie die Debatte um die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen in Europa neu entfacht. Der in der Studie verwendete Mais NK 603 ist in der Europäischen Union als Rohstoff für die Lebensmittelindustrie oder als Futtermittel zugelassen, aber nicht zum Anbau. Hersteller müssen die Verwendung auf der Packung kenntlich machen. Nach Expertenangaben sei der Gen-Mais daher kaum verbreitet.