Bremen: Humanistische Schule noch in diesem Jahr

BREMEN. (hpd/HVD) Mit einer Humanistischen Schule will der Humanistische Verband Deutschlands (HVD), Landesverband Bremen, noch in diesem Jahr die Schullandschaft bereichern.

„Es ging unheimlich schnell“, freut sich Ursel Leitzow, 1. Vorsitzende des HVD Bremen. Die positiven Erfahrungen aus Berlin und Nürnberg nutzend, erarbeiteten interessierte und engagierte Eltern ein Konzept, das im Dezember 2008 eingereicht wurde. Immer mehr Eltern, so die Erfahrung von Ursel Leitzow, wünschen sich eine Schule mit einem pädagogischen Konzept, das Bildung und eine ganzheitliche, individuelle Förderung ihres Kindes mit der Vermittlung von humanistischen Werten verbindet. „Die Schule bietet ein weites Tätigkeitsfeld, in dem sich die humanistische Lebensauffassung bewähren kann“, so Leitzow. Dabei stünden die Auseinandersetzung mit dem Verhalten, mit den Werten und Gefühlen des Menschen sowie die Gestaltung eines solidarischen Gemeinschaftslebens im Mittelpunkt.

Katharina Krebs, Kinder- und Jugendbeauftragte des HVD Bremen und Vertreterin der Elterninitiative, erklärte, dass in der Schule reformpädagogische Ansätze mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntissen und der humanistischen Pädagogik verbunden werden sollen. Gemeint ist damit, „dass der Mensch im Mittelpunkt steht, dass möglichst auf die Bedürfnisse und Interessen jedes einzelnen Kindes eingegangen werden soll.“ Insofern werden an der Humanistischen Schule nicht immer alle Kinder zur selben Zeit das Gleiche lernen. Kinder sind verschieden und befinden sich an unterschiedlichen Entwicklungspunkten. Das will die Humanistische Schule gern versuchen zu berücksichtigen. Geplant ist zunächst eine kleine Schule, in der nur 60 bis 70 Schüler von der ersten bis zur zehnten Klasse unterrichtet werden. Eine Schule also, in der jeder jeden kennt, in der gemeinsam gelernt und auch möglichst viel von den Betroffenen selbst bestimmt werden kann, damit die Kinder möglichst früh lernen, eigene Entscheidungen zu treffen.

Gestartet werden soll mit 10 bis 12 Kindern in einer jahrgangsübergreifenden Gruppe bereits zum Schuljahr 2009/2010.

Als weltliche Schule steht sie allen Kindern offen, die, unabhängig von ihrer ethnischen oder sozialen Herkunft, eine nichtreligiöse, humanistische und wissenschaftlich fundierte Bildung und Erziehung erhalten sollen. Ein Gebäude ist bereits in Aussicht, ganz nach Wunsch der Elterninitiative in der Neustadt. Trotzdem fehlt es an allen Ecken und Enden. „Wir brauchen Möbel, Bücher, Papier und Stifte, möglichst auch Computer und benötigen ganz viel Unterstützung“, sagte Ursel Leitzow.

Wer Interesse am Aufbau der Schule hat, kann sich gern an die Schulkoordinatorin, Frau Krebs, wenden.

 

Jürgen Steinecke