Unter den ehemaligen Waldorfschülern finden sich weltweit natürlich auch ein paar Berühmtheiten, in Deutschland etwa der Automobilkonstrukteur Ferdinand Porsche, der Autor Michael Ende, der Künstler Joseph Beuys oder der Konzernchef Peter von Siemens, die von Anthroposophen gerne öffentlich erwähnt werden.
Andere prominente Absolventen von Waldorf-Schulen, wie die RAF-Terroristin Ulrike Meinhof oder den KZ-Arzt und Massenmörder Sigmund Rascher, verschweigt man dagegen lieber.
Seit 2013 ziert ein weiterer bekannter Name die Liste der Ex-Waldorfianer: Mit Thomas Südhof erhielt ein ehemaliger Waldorfschüler den Nobelpreis für Medizin – und natürlich sonnt sich die Waldorfbewegung mit stolz geschwellter Brust im Glanz des deutsch-amerikanischen Biochemikers und Neurobiologen.
In der Tat berichtet Südhof in mehreren Interviews von positiven Erinnerungen an seine Schulzeit.
Vergangene Woche war in der gedruckten Ausgabe des SZ-Magazins ein aufschlusssreiches Gespräch mit dem Nobelpreisträger zu lesen, das nun auch online verfügbar ist.
In diesem Beitrag klingt das, was Thomas Südhof zur Waldorf-Pädagogik sagt, allerdings deutlich distanzierter, als der Bund Freier Waldorfschulen es in seinen Pressemitteilungen glauben machen möchte.