Bekanntlich halten sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die in islamisch geprägten Ländern zustande kommen, in sehr engen Grenzen. Was liegt da näher, als sich mit fremden Federn zu schmücken?
So erklärte der türkische Präsident Erdogan jüngst im Fernsehen, dass nicht (der christliche) Kolumbus, sondern Muslime den amerikanischen Kontinent entdeckten. "'Muslimische Seeleute erreichten schon 1178 Amerika', ließ Erdogan die Zuhörer wissen. 'Kolumbus selbst erwähnte eine Moschee auf einem Hügel an der Küste Kubas.'"
Dass die "Moschee" auf Kuba nur eine nachgewiesene Fehlinterpretation eines Tagebucheintrags von Kolumbus ist, ficht Erdogan nicht an. Nach Auffassung von Wissenschaftlern "nutzte Kolumbus die Moschee nur als bildhaften Vergleich zur Beschreibung einer Hügelkette auf Kuba."
Erdogan hat der kubanischen Regierung angeboten, auf dem Hügel eine Moschee zu errichten; Kuba lehnte bereits dankend ab.