Gen-Schere: Allzwecklösung oder Frankensteins Werkzeug?

Manipulationen der Erbinformation mittels sogenannter Gen-Schere haben sich überraschenderweise als ebenso einfach, preisgünstig wie zielgenau erwiesen. Hoffnungen etwa für die Welternährung stehen Ängsten gegenüber, vor allem was die Anwendung am Menschen betrifft.

Die Methode wird erst seit einigen Jahren angewandt. Doch bei Pflanzen und Tieren haben die Forscher bereits weitreichende Erfolge erzielt. Was für die meisten Laien schwer verständlich ist, ist ein relativ einfaches Verfahren, dessen sich in der Natur Bakterien immer schon bedient haben. Es musste allerdings erst von Wissenschaftlern entdeckt werden: Durch den Einsatz eines Enzyms können ganz exakte Brüche beziehungsweise Schnitte in der Doppelhelix von Lebewesen verursacht werden – das sind die parallelen Leiter-Stränge mit Makromolekülen, die das Erbgut beinhalten.

Die beflügelte Phantasie weckt auch tiefsitzende Ängste. Dabei ist den meisten Menschen und auch unseren Politikern überhaupt nicht klar, was die Gen-Schere alles vermag. Neben sinnvollen Eingriffen können das eben auch ethisch höchst problematische Manipulationen sein. Das neue Werkzeug arbeitet viel präziser als die herkömmlichen Methoden der Gentechnik.