Mit dem größten jemals erstellten Genomdatensatz europäischer Jäger und Sammler hat ein internationales Forschungsteam die genetische Abstammungsgeschichte unserer Vorfahren neu geschrieben. 125 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschten an der Studie.
Eine starke Meinung zu einem Thema ist nicht zwangsläufig auf fundiertem Wissen begründet. Bei kontroversen Forschungsgebieten neigen Menschen mit einer dezidierten Ansicht vielmehr dazu, den eigenen Wissensstand zu überschätzen.
Wer demnächst munteres Vogelgezwitscher hört, sollte innehalten und lauschen. Denn Vogelgesang kann nachweislich Ängstlichkeit und irrationale Gedanken mildern. Das haben Forschende des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung und des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf herausgefunden.
Forschende haben Gänse um die Silvesterzeit in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden mit GPS-Sendern ausgestattet, um die Langzeiteffekte des Silvesterfeuerwerks zu untersuchen. Die Bewegungsdaten zeigen, dass die Vögel am Silvesterabend plötzlich von ihren Schlafgewässern aufflogen und sich in Gebiete mit geringer menschlicher Populationsdichte zurückzogen. Die verschreckten Tiere verkürzten ihre Nachtruhe im Schnitt um zwei Stunden und legten in ihren nächtlichen Flügen bis zu 500 Kilometer nonstop zurück, deutlich weiter als in Nächten ohne Feuerwerk.
In regelmäßigen Abständen veröffentlicht die Bertelsmann-Stiftung den Religionsmonitor, eine sozialwissenschaftliche Untersuchung der Bedeutung und Rolle der institutionalisierten Religionen in Deutschland. Die Studie liefert wichtige Einblicke in die Gründe für den rapiden Mitgliederschwund der beiden großen deutschen Kirchen. Die Forschenden stellten außerdem fest: Selbst treue Mitglieder fremdeln angesichts der zunehmenden Pluralisierung der deutschen Gesellschaft mit den historisch gewachsenen kirchlichen Privilegien.
Krisenzeiten lösen der Forschung zufolge oft emotionale Dynamiken in und um Religion aus. So sind Machtmissbrauch und Missbrauchsskandale in den christlichen Kirchen verbunden mit der Wahrnehmung einer gesteigerten und oft als bedrohlich empfundenen weltweiten politischen Präsenz des Religiösen.
Eine der umstrittensten Fragen unserer Zeit ist, ob die rasante weltweite Verbreitung digitaler Medien mitverantwortlich ist für eine Schwächung der Demokratie. Während Öffentlichkeit und Politik die Risiken Sozialer Medien breit diskutieren, argumentieren Technologieunternehmen, dass die Auswirkungen nicht eindeutig belegt sind. Pauschal zu verteufeln sind digitale Medien sicherlich nicht. Allerdings können sie Polarisierung und Populismus – besonders in etablierten Demokratien – befeuern. Darauf weist eine aktuelle Studie hin.
Die Max-Planck-Gesellschaft erklärt sich solidarisch mit den Studierenden sowie den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Iran in ihrem Wunsch nach mehr Freiheitsrechten. Sie verurteilt insbesondere das brutale Vorgehen der Sicherheitskräfte und fordert die sofortige Freilassung aller im Zuge der Proteste verhafteten Menschen.
Trocknen Torfmoore aus, können sie große Mengen an Treibhausgasen in die Atmosphäre abgeben. Weil sie so sensibel auf Klimaänderungen reagieren, sind sie gleichzeitig wichtige Kipppunkte. In einer in Nature veröffentlichten Studie untersucht ein internationales Team, wie sensibel in Torf gespeicherter Kohlenstoff in Zentralafrika auf Umweltveränderungen reagiert und welche Auswirkungen das auf das Klima und den globalen Kohlenstoffkreislauf haben kann.
Kein Tier, keine Pflanze und kein Einzeller kommt ohne Stickstoff aus, doch der Mensch bringt immer mehr davon in Umlauf – mit diversen Folgen für Gesundheit und Umwelt. Sönke Zaehle, Direktor am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena, untersucht den Stickstoffkreislauf und seine Rückkopplung mit dem Klima.
Die Bereitschaft zur Impfung kann durch einfache Hinweise und vergleichende Informationen über Nebenwirkungen erhöht werden. Eine neue Studie zeigt, dass die Bereitschaft, einen Covid-19-Impfstoff zu verwenden, höher war, wenn die Nebenwirkungsrate mit "sehr geringes Risiko" angegeben wurde oder wenn die Rate mit der Sterblichkeitsrate im Straßenverkehr verglichen wurde.
Hochbegabung, Kreativität und Intelligenz – das sind die Forschungsschwerpunkte der Psychologieprofessorin Tanja Gabriele Baudson. Dazu wird sie auch auf dem Symposium Kortizes 2022, das am kommenden Wochenende, 7. bis 9. Oktober, in Nürnberg stattfindet, sprechen. Im Vorfeld unterhielt sich Inge Hüsgen mit ihr über die Situation von Hochbegabten in Deutschland sowie die Rolle der Wissenschaftskommunikation in der Gesellschaft.
Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geht in diesem Jahr an Svante Pääbo. Zu seinen bedeutendsten wissenschaftlichen Erfolgen zählt die Entschlüsselung des Neandertaler-Genoms. "Seine Arbeiten haben unser Verständnis der Evolutionsgeschichte der modernen Menschen revolutioniert", so Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft.
Bereits seit einigen Jahren beobachten Wissenschaftler*innen eine zunehmende gesellschaftliche und politische Polarisierung. Welchen Einfluss haben starke Gefühle, wie etwa Angst oder Wut, auf die Haltung zu gesellschaftlich relevanten Themen und die Einstellung gegenüber als gegnerisch empfundenen Gruppen? Diese Frage hat sich ein Forschungsteam der Freien Universität Berlin, des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung sowie der Universität Bamberg gestellt.
Kita-Apps sollen den Alltag in Kindertagesstätten erleichtern. Eltern können darüber beispielsweise Berichte über die Entwicklung ihres Kindes abrufen oder mit Erzieherinnen und Erziehern kommunizieren. Einige von diesen Anwendungen weisen jedoch gravierende Sicherheitsmängel auf.