Der Schutz von vulnerablen Gruppen gewinnt in der Öffentlichkeit zunehmend an Bedeutung. Doch nicht alle Maßnahmen halten, was sie versprechen. Ob Triggerwarnungen wirklich helfen, negative Emotionen zu regulieren, untersucht ein Artikel im jetzt erschienenen Skeptiker 1/2025. Weitere Themen der Ausgabe sind das Turiner Grabtuch, die spirituellen Wurzeln von Chiropraktik und Osteopathie sowie ein gigantischer Betrugsskandal in der Wissenschaft. Außerdem spricht der bekannte Skeptiker und Buchautor Steven Pinker über die Situation von Wissenschafts- und Meinungsfreiheit.
Jochem Marotzke, Direktor am Max-Planck-Institut für Meteorologie, hat selbst einige Jahre in den USA geforscht. Er gibt seine Einschätzung wieder, was die Maßnahmen der Trump-Regierung für seine US-Kolleginnen und -Kollegen, die nationale und internationale Klimaforschung, die Arbeit des Weltklimarates und den Klimaschutz bedeuten.
Am 8. März war Internationaler Frauentag. Seit er 1911 ins Leben gerufen wurde, sind viele Dinge passiert, auf die seitdem insbesondere die Geschlechterforschung blickt. Einiges wurde erreicht, an anderen Stellen gibt es Nachholbedarf. Aktuell – zum Beispiel in den USA – zeichnen sich Entwicklungen ab, die Gleichstellungsbemühungen konterkarieren und bereits Erreichtes rückgängig machen.
Wie beeinflussen soziale Modelle das Gedächtnis von Menschenaffen? Das untersuchten Forschende des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, indem sie jungen und erwachsenen Menschenaffen Videos zeigten, in denen eine menschliche Hand oder ein mechanischer Greifarm einen Turm baute. Dabei erinnerten sich erwachsene Menschenaffen besser an die von Menschenhand gebauten Türme als an die von dem Greifarm gebauten. Welche Mechanismen dem zugrunde liegen, untersuchte das Team mittels einer KI-basierten Videoanalyse.
Mit einer simplen, kontextlosen Stichwortsuche meint Ted Cruz, Milliarden an Fördergeldern für "woke" Wissenschaftsprojekte entdeckt zu haben. Das Weiße Haus streicht wie im Fieberwahn die staatlichen Forschungsgelder zusammen. Diese Politik der Kettensäge wird die US-amerikanische Wissenschaftslandschaft nachhaltig zum Schlechteren verändern.
Bertha von Suttner war nicht nur die erste Frau, die den Friedensnobelpreis erhielt, sie prägte auch die deutschsprachige Friedensbewegung nachhaltig. Nun ist ein Sammelband der Humanistischen Akademie Berlin-Brandenburg erschienen, der sich mit den Positionen dieser vielseitig engagierten Frau auseinandersetzt. Der hpd sprach mit Irina Spiegel, einer der beiden Herausgeberinnen, über die Aktualität von Bertha von Suttner in wenig friedlichen Zeiten.
Forschende um Martin Kuhlwilm wollen mehr über die Evolution von Viren, die von Tieren auf Menschen überspringen können, herausfinden und haben sich in naturhistorischen Sammlungen von Museen umgesehen. Auf alten Präparaten suchten sie nach Fragmenten von RNA-Viren, deren Genom jedoch sehr instabil ist und schnell zerfällt. Das schwierige Unterfangen brachte unerwartete Ergebnisse.
Eine neue Studie über wild lebende Schimpansen (Pan troglodytes verus) im Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste zeigt, dass die Gesten, mit denen Schimpansenmännchen aus vier benachbarten Gruppen Weibchen zur Paarung auffordern, unterschiedliche Dialekte widerspiegeln könnten. Eine Geste, die hauptsächlich in einer der Gruppen verwendet wurde, verschwand nach einem Wildereivorfall vor 20 Jahren aus dem Repertoire und wurde in dieser Gesellschaft nicht wieder beobachtet.
Auf Schlagzeilen mit Falschnachrichten fallen Menschen mit jedem Bildungsstand herein, vor allem wenn die Nachricht zur eigenen Überzeugung passt. Warum das so ist und was gegen den Glauben an Fake News helfen kann, hat ein Forschungsteam am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung untersucht. Die Studie wurde jetzt im renommierten Fachjournal PNAS veröffentlicht.
Die Geburtenraten in den Industrieländern sind weltweit rückläufig, ein Trend, der oft mit wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Entwicklung in Verbindung gebracht wird. Eine Studie unter der Leitung von Henrik-Alexander Schubert vom MPIDR zeigt, dass die Geburtenraten tatsächlich steigen können, wenn die gesellschaftliche Entwicklung ein hohes Niveau erreicht hat, ein Muster, das als "J-Form" bekannt ist. Dieser Zusammenhang scheint sich jedoch nach 2010 verschoben zu haben, möglicherweise beeinflusst durch die Wirtschaftskrise 2007/2008 und den Wandel gesellschaftlicher Werte.
Vormenschen wie der Australopithecus, der vor etwa 3,5 Millionen Jahren im südlichen Afrika lebte, haben kein oder kaum Fleisch gegessen – das haben Tina Lüdecke und ihr Team am Max-Planck-Institut für Chemie mithilfe einer Isotopenmessung an fossilen Zähnen nachgewiesen. Die Mainzer analysierten zusammen mit Forschenden von der Witwatersrand-Universität in Südafrika Zahnschmelzproben von sieben Vormenschen. Das Verhältnis von schweren zu leichten Stickstoffisotopen zeigte, dass Fleisch, wenn überhaupt, nur selten auf dem Speiseplan der Australopithecinen stand.
Von den ersten modernen Menschen, die Europa erreichten, als dort noch Neandertaler siedelten, konnten bisher nur wenige Genome sequenziert werden. Einem internationalen Team unter der Leitung von Forschenden des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig ist es nun gelungen, die bislang ältesten Genome moderner Menschen zu entschlüsseln.
Häusliche Gewalt, vor allem gegen Frauen und Kinder, ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Während der Corona-Pandemie haben sich die Notlage für die Betroffenen und die Herausforderungen für das Hilfesystem noch weiter verschärft.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Umstellung auf die aktuell diskutierte Widerspruchslösung, bei der alle Erwachsenen als Organspender oder -spenderinnen gelten, es sei denn, sie widersprechen ausdrücklich, nicht zu einer Zunahme der Spenden von verstorbenen Spendern und Spenderinnen führt. Das zeigen Organspendedaten aus Ländern, die auf diese Regelung umgestellt hatten.
Die Ökologin Christina Biasi entschlüsselt, unter welchen Bedingungen winzige Organismen dazu beitragen, dass Permafrost-Böden Lachgas ausstoßen. Ihre Forschung könnte entscheidend für die Erstellung zukünftiger Klimaszenarien sein.