Feindesliebe
2.Mose (Exodus) 23,4.5: „Wenn du dem verirrten Rind oder dem Esel deines Feindes begegnest, sollst du ihm das Tier zurückbringen. Wenn du siehst, wie der Esel deines Gegners unter der Last zusammenbricht, dann lass ihn nicht im Stich, sondern leiste ihm Hilfe!“
Sprüche 20,22: „Sag nicht: Ich will das Böse vergelten. Vertrau auf den Herrn, er wird dir helfen.“ 24,17: „ Freu dich nicht über den Sturz deines Feindes, dein Herz juble nicht, wenn er strauchelt.“ 25,21: „Hat dein Feind Hunger, gib ihm zu essen, hat er Durst, gib ihm zu trinken“
Konfuzius (551–479 v. Chr. Gespräche, Buch XIV., 36) Jemand fragte: „Unrecht durch Güte zu vergelten, wie ist das? Der Meister sprach: Womit soll man dann Güte vergelten? Vergelte Unrecht mit Geradheit [Korrektheit], und lohne Güte mit Güte.“
Konfuzius: „Was du selbst nicht wünschst, das tu auch anderen nicht an.“
Platon (428-348 v.Ch.) lässt Sokrates sagen (Kriton, 49), „dass es niemals zulässig ist unrecht zu tun, noch auch Unrecht zu erwidern, noch wenn einem Böses widerfährt, sich durch Erwiderung des Bösen zur Wehr zu setzen.“
Jesus Mt 5,44.45: „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet (…)“
Glaube und...
...Forschung
II.Vatikanisches Konzil, Pastorale Konstitution „Gaudium et spes“, 1965; 36.: „(…) Vorausgesetzt, dass die methodische Forschung in allen Wissensbereichen in einer wirklich wissenschaftlichen Weise und gemäß den Normen der Sittlichkeit vorgeht, wird sie niemals in einen echten Konflikt mit dem Glauben kommen, weil die Wirklichkeiten des profanen Bereichs und die des Glaubens in demselben Gott ihren Ursprung haben. (…)“
...Vernunft
Pierre Abelaerd (1079-1142) Historia Calamitatum. Aus dem Kapitel „Vor dem Ketzerkonzil in Soissons“: „Ich schrieb eine theologische Abhandlung über die göttliche Einheit und Dreiheit für den Gebrauch meiner Schüler, die nach menschlichen und philosophischen Vernunftgründen verlangten und mehr solche forderten, die man verstehen, als solche, die man nur aussprechen könne. Sie sagten, überflüssig sei ein Vortrag bloßer Worte, denen der Verstand nicht folge; man könne doch nichts glauben, was man nicht vorher verstanden habe; es sei lächerlich, es sei lächerlich, wenn einer etwas predigen wolle, was weder er selbst noch jene, die er belehre, mit dem Verstand fassen könnten predigen wolle, was weder er selbst noch jene, die er belehre, mit dem Verstand fassen könnten.“
I. Vatikanisches Konzil, Lehrsätze über den katholischen Glauben, 1870
3.Kapitel 1.: „Wer sagt, die Menschenvernunft sei so unabhängig, dass ihr der Glaube nicht von Gott befohlen werden könne, der sei ausgeschlossen.“(4)
4.Kapitel 3.: „Wer sagt, es sei möglich, dass man den von der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen.“(5)
II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung „Dei verbum“, 1965
6.: „(…) Die Heilige Synode bekennt, ´dass Gott, aller Dinge Ursprung und Ziel, mit dem natürlichen Licht der menschlichen Vernunft aus den geschaffenen Dingen sicher erkannt werden kann´ (vgl. Röm 1,20) (6); doch lehrt sie, seiner Offenbarung sei es zuzuschreiben, ´dass, was im Bereich des Göttlichen der menschlichen Vernunft an sich nicht unzugänglich ist, auch in der gegenwärtigen Lage des Menschengeschlechtes von allen leicht, mit sicherer Gewissheit und ohne Beimischung von Irrtum erkannt werden kann.´ "
Wilhelm von Ockham (1285-1350). Aus Über die Schwäche unseres Verstandes:
„Ein Glaubenssatz kann nicht evident bewiesen werden. Die Wahrheit, dass nur ein Gott ist, ist ein Glaubenssatz: Also kann sie nicht evident bewiesen werden.“
Martin Luther: Die Vernunft "ist die höchste Hur, die der Teufel hat." (Weimarer Ausgabe 51, 126, 7 ff; vgl. 10 I, 1, 326, 16; 18, 164; 24, 182, 11)
Joseph Ratzinger, Paris 1999: „Am Anfang aller Dinge steht die schöpferische Kraft der Vernunft. Der christliche Glaube ist heute wie damals die Option für die Priorität der Vernunft und des Vernünftigen.“
Voltaire: „Der Zweifel ist kein angenehmer Zustand. Gewissheit aber ist ein lächerlicher Zustand.“
Mark Twain: „Glauben heißt auf etwas zu vertrauen, von dem du weißt, dass es nicht existiert.“
Gott
IV. Laterankonzil, 1215
1.Kapitel: „(…) Wir glauben fest und bekennen mit aufrichtigem Herzen, dass es nur einen, wahren, ewigen, unermesslichen und unveränderbaren, unfassbaren, allmächtigen und unaussprechlichen Gott gibt: den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist: (…)“
Kleiner Katechismus des katholischen Glaubens (zusammengestellt und bearbeitet von P. Martin Ramm FSSP, Thalwil 2006. MIT KIRCHLICHER DRUCKERLAUBNIS), 1.Satz: „Wozu sind wir auf Erden? Wir sind auf Erden, um Gott zu erkennen, ihn zu lieben und ihm zu dienen und dadurch in den Himmel zu kommen.“
Oswald Spengler "Wer Gott definiert, ist schon Atheist". (Gedanken; von der Religion)
Romano Guardini: „Den Kern der christlichen Botschaft bildet (...) gerade die Offenbarung der geheimnisvollen und überschwänglichen Weise, wie Gott Person ist.“
(Romano Guardini Welt und Person. Versuche zur christlichen Lehre vom Menschen. Ostfildern 1988)
Unbekannt: „Der glaubwürdige Gott ist nicht denkbar, ein denkbarer Gott ist nicht glaubwürdig.“
Richard Dawkins: „Entscheidend ist nicht, ob Gottes Existenz widerlegbar ist (das ist sie nicht), sondern ob sie wahrscheinlich ist.“ (Der Gotteswahn, Berlin 2007 S. 77)
Prof. Gerhard Wimberger ist Komponist, Dirigent und Mitglied des Beirats der Giordano Bruno Stiftung. Von ihm erschien zu diesem Themenbereich: Gerhard Wimberger: Kreuzweg. Quellen des Christentums. Edition Va Bene 1999
Fußnoten:
(1) Die Zitate aus der Bibel immer in der Einheitsübersetzung
(2) Im Standardwerk Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung von Josef Neuner und Heinrich Roos, neubearbeitet von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger, 13.Auflage 1992, Imprimatur des Bistums Regensburg (8. September 1971) ist diese Lehrentscheidung Nr.744 als „unfehlbar“ gekennzeichnet. Im folgenden das Buch als: Neuner-Roos.
(3) Neuner-Roos Nr.746: Unfehlbar
(4) Neuner-Roos Nr.49: Unfehlbar
(5) Neuner-Roos Nr.57: Unfehlbar
(6) Röm 1,20: „Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.“
Am kommenden Montag folgt Teil 2: "Heiliger Geist" bis "Kirche"