ZITATE (1)

Bibel – Altes und neues Testament

II.Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die göttliche Offenbarung „Dei verbum“, 1965, 3.Kapitel 11.: „Das von Gott Geoffenbarte, das in der Heiligen Schrift enthalten ist und vorliegt, ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden; denn aufgrund apostolischen Glaubens gelten unserer heiligen Mutter, der Kirche, die Bücher des Alten wie des Neuen Testamentes in ihrer Ganzheit mit allen ihren Teilen als heilig und kanonisch, weil sie, unter der Einwirkung des Heiligen Geistes geschrieben, Gott zum Urheber haben und als solche der Kirche übergeben sind..

(Anmerkung 1: Das 2.Vatikanische Konzil war von Papst Johannes XXIII nicht als dogmatisch, sondern als pastoral einberufen worden. Es verzichtete somit darauf, neue Glaubenssätze zu verkünden und als dogmatisch, endgültig oder verbindlich einzustufen. Andererseits verzichteten die Konzilsväter aber auch darauf, frühere, alte, auch als nicht dogmatisch einzustufende kirchliche Lehrentscheidungen aufzuheben.)
(Anmerkung 2: In der Einleitung des Neuner-Roos ((siehe Fußnote 2)) schreiben die Autoren: „(…) Wo die Lehrdekrete der Päpste nicht den Anspruch auf Unfehlbarkeit erheben, sind sie doch als Äußerungen des obersten kirchlichen Lehramts aufzunehmen, die die innere Zustimmung der Gläubigen fordern. Auch in diesen Lehrentscheidungen übt die Kirche den Lehrauftrag aus, der ihr von Christus geworden ist und der alle Hörer zur Aufnahme ihres lehrenden Wortes verpflichtet. Trotzdem ist diese Zustimmung nicht unwiderruflich, da ja auch die kirchliche Entscheidung nicht unfehlbar ist.“)

Katechismus der katholischen Kirche (1963) 123: „Die Christen verehren das Alte Testament als wahres Wort Gottes. Den Gedanken, das Alte Testament aufzugeben, weil das Neue es hinfällig gemacht habe [Markionismus], wies die Kirche stets entschieden zurück.“ 140: „Die Einheit der beiden Testamente ergibt sich aus der Einheit des Planes und der Offenbarung Gottes. Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander; beide sind wahres Wort Gottes.

Darwin

Charles Darwin (aus: Erinnerungen an die Entwicklung meines Geistes und Charakters – Autobiographie, Köln 1982):

Durch Überlegungen, wie die, die ich anführte, nicht, als ob sie im mindesten Neues oder Wertvolles darböten, sondern weil sie einen Einfluss auf mich ausübten, kam ich allmählich dazu, nicht an das Christentum als eine göttliche Offenbarung zu glauben.“ (S.105)

So beschlich mich in sehr langsamer Weise der Unglaube, bis ich schließlich ganz ungläubig wurde. Er kam so langsam über mich, dass ich kein Unbehagen empfand, und niemals habe ich seit jener Zeit auch nur eine einzige Sekunde an der Richtigkeit meines Schlusses gezweifelt. “ (S.106)

Und in der Tat, ich kann es kaum begreifen, wie jemand, wer es auch sei, wünschen könne, die christliche Lehre möge wahr sein; denn, wenn dem so ist, dann zeigt der einfache Text [des Evangeliums], dass die Ungläubigen, und ich müsste zu ihnen meinen Vater, meinen Bruder und nahezu alle meine besten Freunde zählen, ewig Strafe verbüßen müssen. Eine abscheuliche Lehre!“ (S.106)

Man könnte ganz zutreffend sagen, dass ich wie ein Mensch bin, der farbenblind geworden ist, und der allgemein bei Menschen bestehende Glaube an die Existenz der roten Farbe macht meinen jetzigen Verlust des Wahrnehmungsvermögens nicht im geringsten zu einem triftigen Beweisgrunde. Dieser Beweisgrund würde gültig sein, wenn alle Menschen aller Rassen dieselbe innerliche Überzeugung von der Existenz eines Gottes hätten; wir wissen aber, dass dies bei weitem nicht der Fall ist.“ (S.110)

Ehe

Ehesakrament

Konzil zu Trient, 1563, „Lehrsätze über das Sakrament der Ehe“

10.: „Wer sagt, der Ehestand sei dem jungfräulichen Stand oder der Ehelosigkeit vorzuziehen, und es sei nicht besser und seliger, in Jungfräulichkeit und Ehelosigkeit zu bleiben, als eine Ehe einzugehen, der sei ausgeschlossen.“ (2)

12.: „Wer sagt, Eheangelegenheiten gehörten nicht vor den kirchlichen Richter, der sei ausgeschlossen.“ (3)

Verbot der Kommunion an Wiederverheiratete

Mt 5,32: „Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.

Apostolisches Schreiben „Familiaris consortio“, Johannes Paul II., 22.November 1981; 84.: „(...) Die Kirche bekräftigt jedoch ihre auf die Heilige Schrift gestützte Praxis, wiederverheiratete Geschiedene nicht zum eucharistischen Mahl zuzulassen. Sie können nicht zugelassen werden; denn ihr Lebensstand und ihre Lebensverhältnisse stehen in objektivem Widerspruch zu jenem Bund der Liebe zwischen Christus und der Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht. Darüber hinaus gibt es noch einen besonderen Grund pastoraler Natur: Ließe man solche Menschen zur Eucharistie zu, bewirkte dies bei den Gläubigen hinsichtlich der Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe Irrtum und Verwirrung. (…)

Apostolisches Schreiben „Sacramentum caritatis“, Benedikt XVI., 22.Februar 2007; 29.: „(...) Die Bischofssynode hat die auf die Heilige Schrift (vgl. Mk 10,2-12) gegründete Praxis der Kirche, wiederverheiratete Geschiedene nicht zu den Sakramenten zuzulassen, bestätigt, weil ihr Status und ihre Lebenslage objektiv jener Liebesvereinigung zwischen Christus und seiner Kirche widersprechen, die in der Eucharistie bedeutet und verwirklicht wird. (…)“

Einstein

Albert Einstein (1879-1955) stand, obwohl Jude, der biblischen Gottesvorstellung kritisch gegenüber. Das zeigt ein wenig bekannter Brief, den er ein Jahr vor seinem Tod an den jüdischen Religionsphilosophen Eric Gutkind (1877-1965) schrieb. Der handgeschriebene Brief vom 3. Januar 1954 wurde jetzt für 261 000 Euro versteigert, (Mehr als das 25-fache der Schätzung, Auktionshaus Bloomsbury). Den Zuschlag erhielt ein ungenannter Bieter aus dem Ausland. Aus dem Brief:

Das Wort Gott ist für mich nichts als Ausdruck und Produkt menschlicher Schwächen, die Bibel eine Sammlung ehrwürdiger, aber doch reichlich primitiver Legenden, die aber gleichwohl ziemlich kindisch sind. Keine noch so feinsinnige Auslegung kann etwas daran ändern.

Einstein (in einem Brief vom 24. März 1954, von Albert Einstein: The Human Side. Hrsg. von Helen Dukas und Banesh Hoffman. Princton, New Jersey 1981, S. 43. Übersetzung Andreas Müller.):

Es war natürlich eine Lüge, was Sie über meine religiösen Überzeugungen gelesen haben, eine Lüge, die systematisch wiederholt wird. Ich glaube nicht an einen persönlichen Gott und ich habe dies niemals geleugnet, sondern habe es deutlich ausgesprochen. Falls es in mir etwas gibt, das man religiös nennen könnte, so ist es eine unbegrenzte Bewunderung der Struktur der Welt, so weit sie unsere Wissenschaft enthüllen kann.

Einstein (in: Peter Bucky Der private Albert Einstein, S. 159):

Was ich nicht verstehen kann, ist, wie es überhaupt einen Gott geben kann, der seine Subjekte belohnen oder bestrafen will und der uns dazu bringen kann, unseren eigenen Willen in unserem täglichen Leben zu entwickeln.“ (“What I cannot understand is how there could possibly be a God who would reward or punish his subjects or who could induce us to develop our will in our daily life.”)

Empfängnisverhütung, Abtreibung

Apostolisches Schreiben „Familiaris Consortio“, Johannes Paul II., 22.Februar 1981; 32.: „(…) Während die geschlechtliche Vereinigung ihrer ganzen Natur nach ein vorbehaltloses gegenseitiges Sichschenken der Gatten zum Ausdruck bringt, wird sie durch die Empfängnisverhütung zu einer objektiv widersprüchlichen Gebärde, zu einem Sich-nicht-ganz-Schenken. (...) Wenn dagegen die Ehegatten durch die Zeitwahl den untrennbaren Zusammenhang von Begegnung und Zeugung in der menschlichen Sexualität respektieren, stellen sie sich unter Gottes Plan und vollziehen die Sexualität in ihrer ursprünglichen Dynamik der Ganzhingabe, ohne Manipulationen und Verfälschungen.“ (…)

33: „Auch auf dem Gebiet der Ehemoral handelt die Kirche als Lehrerin und Mutter. (…)"

II.Vatikanisches Konzil, Pastorale Konstitution „Gaudium et spes“, 1965
51.: „(…) Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuenswürdige Verbrechen. (…)"

Enzyklika „Humanae vitae“, Paul VI., 25.Juli 1968; 14.: „Gemäß diesen fundamentalen Grundsätzen menschlicher und christlicher Eheauffassung müssen Wir noch einmal öffentlich erklären: Der direkte Abbruch einer begonnenen Zeugung, vor allem die direkte Abtreibung - auch wenn zu Heilzwecken vorgenommen -, sind kein rechtmäßiger Weg, die Zahl der Kinder zu beschränken, und daher absolut zu verwerfen. Gleicherweise muss, wie das kirchliche Lehramt des Öfteren dargetan hat, die direkte, dauernde oder zeitlich begrenzte Sterilisierung des Mannes oder der Frau verurteilt werden. Ebenso ist jede Handlung verwerflich, die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluss an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswirkungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel. (…)