Die evangelische Landeskirche von Berlin bedient sich erneut der Kampagnestrategie
des "Notbundes für den evangelischen Religionsunterricht".
Nach der Flugblattverteilung in und vor den Schulen Berlins wirbt die evangelische Kirche heute mit der Losung "Werte brauchen Gott" mit Plakaten in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und sogar in Bahnhöfen. Sie positioniert sich damit erneut gegen den durch Gesetz eingeführten obligatorischen Ethikunterricht ab der 7. Klasse. Nicht zufällig fällt diese Kampagne zusammen mit der Endphase des Berliner Wahlkampfes.
Der Landessprecher des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) meint deshalb an die Adresse des Bischof Huber gerichtet: Nicht "weil Menschen für ihr Leben nicht nur Werte, sondern auch Wahrheit brauchen, brauchen Werte Gott, sondern im Gegenteil: weil Menschen die Wahrheit brauchen, brauchen sie Werte ohne Gott!“
Es ist deshalb nach Ansicht des IBKA nicht tragbar, dass nach einer Zeit der relativen Trennung von Kirche und Politik, die Kirche ihre religiösen Thesen erneut zu politischen Kampf- und Erpressungsmitteln gegen die politische Mehrheit dieser Stadt einsetzen. Der Landesverband Berlin-Brandenburg des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten ruft die evangelische Kirche auf, sich von dem undemokratisch ausgerichteten Notbund zu trennen und durch das Beenden der Kampagne zu der verfassungsgemäßen Trennung von Staat und Kirche zurückzukehren.