Hunger und Agrarkonzerne

Große, international agierende Konzerne und die G-8-Staaten werden dafür verantwortlich gemacht, dass in Teilen Afrikas eine Hungerkatastrophe voraussehbar ist. Bauern bekommen kein kostenloses Saatgut mehr und sollen davon abgehalten werden, traditionelles Saatgut anzubauen.

Eine Initiative der großen Industriestaaten und Russlands gegen den Hunger in Afrika, von US-Präsident Barack Obama angeregt, wollte innerhalb dieser „Neuen Allianz für Ernährungssicherung“ vor allem Privatinvestitionen in die Landwirtschaft des Kontinents erhöhen. Allerdings sitzen in der daraufhin geschaffenen Gruppe genau die mit am Tisch, die daran verdienen. So wird es in der Konsequenz darauf hinauslaufen, dass kleine Bauern kein kostengünstiges oder kostenloses Saatgut mehr erhalten, sondern dieses bei dem Global Player "Monsanto" kaufen müssen. Gleiches gilt für Dünger und Pestizide.

Deutschlands Entwicklungsminister Niebel lässt die Kritik nicht gelten: Traditionelles Saatgut wirke sich "hemmend auf lokale Saatgutinitiativen von Kleinbauern und Privatwirtschaft" aus. Die taz übersetzt das mit: "Es verdirbt den Großen das Geschäft."