Seit ein deutsches Gericht die religiöse Praxis der Beschneidung als Körperverletzung eingestuft hat, reißt die Debatte nicht ab. Die heftigen Reaktionen machen deutlich, dass diese Ritualpraxis von essentieller Bedeutung für das jüdische und islamische Selbstverständnis ist und als eine der Grundbedingungen für den Erhalt dieser Religionsgemeinschaften angesehen wird.
Die Beschneidung ist ein archaisches Ritual, das bei verschiedenen Völkern lange vor den monotheistischen Religionen praktiziert wurde. Ohne die Kenntnis dieser Wurzeln und ihrer Umdeutungen ist die gegenwärtige Debatte nicht verständlich. Daneben bestimmen gruppensoziologische und -psychologische Aspekte die Debatte.
Ist die Beschneidung mit einem modernen Rechtsverständnis kompatibel?
(ein Radiobeitrag, der angehört und nachgelesen werden kann.)