(hpd) Widersprüchliches aus einem kleinen Land, wie: Muslime gegen eigene Schulen, böse und gute Affen, Muslime in Frauenhäusern, Humanisten gegen Menschenrechte, Homosexuelle gegen Homosexualität sowie immer wieder etwas Neues von Wilders. Und „Wer hat Angst vor Zwarte Piet?"
Islamische Organisation will keine weiteren muslimischen Schulen
01.12.08, Niederlande - Auch der Dachverband der islamischen Schulen (ISBO) stimmte zu, dass muslimische Schulen sehr schwache Leistungen bringen und daher in den nächsten Jahren keine neuen Schulen errichtet werden. Der Präsident der ISBO, Yusuf Altuntas, sagte, dass viele Leiter von islamischen Schulen nicht fähig sind, da sie nur sehr wenig Ausbildung besitzen. „Lassen wir die aktuellen Schulen gut verwalten und nach zwei oder drei Jahren können wir dann sehen, ob wir wieder neue Schule haben sollen." Vor kurzem hat die Staatssekretärin für Bildung erklärt, dass es viel Betrug in muslimischen Schulen gebe. So werde Lehrgeld benutzt, um Luxusreisen nach Mekka zu finanzieren oder es werden Menschen auf die Lohn- und Gehaltslisten gesetzt, die nicht für die Schulen arbeiten. (Niederländisch)
Der ländliche Raum hat Angst vor den Allochtonen
01.12.08, Niederlande - Die Hälfte der niederländischen Menschen, die in ländlichen Gebieten leben (48 Prozent) sind der Auffassung, dass zu viele Einwanderer in den Niederlanden leben. In der Stadt sind das nur 38 Prozent. Von den Bauern empfinden 24 Prozent die Einwanderer als eine Bedrohung der "eigenen Gesellschaft", aber 44 Prozent sind der Meinung, dass gerade Einwanderer wichtig für die Lebendigkeit der Dörfer sind. Auf dem Lande fühlen sich 11 Prozent der Bewohner unsicher auf den Straßen im Vergleich zu 24 Prozent der Menschen in der Stadt. Dies ergibt sich u. a. aus der Studie „Overgebleven dorpsleven" (restliches Dorfsleben). (Niederländisch)
Studentenaktion gegen Schöpfungsbroschüre
03.12.08, Utrecht - Zwei Studenten starteten in Utrecht eine Aktion gegen die Broschüre „Evolution oder Schöpfung - was glauben Sie?" Ab Mitte Dezember verbreiten sie Aufkleber mit dem Text „Nein, kein Kreationismus - Jawohl, Darwin."
"Die Schöpfungsgeschichte ist ein Mythos,'' sagt Coen Brummer (22), Student der Geschichte und einer der Urheber der Aktion. Als er vor zwei Wochen das TV-Programm Pauw & Witteman sah, war er verärgert. Die Show dokumentierte die Absicht einer Reihe von christlichen Organisationen im Februar sechs Millionen Broschüren zu verteilen, in denen es heißt, dass sowohl Evolution als auch Kreationismus eine Weltanschauung ist. "Das ist neben der Wahrheit" sagt Coen und kam mit seinem Mitbewohner, Andre Weststrate (27), auf der Idee des Aufklebers. Inzwischen sind die ersten tausend Exemplare gedruckt.
Kees van Helden (43), Vorsitzender der „Bibel und Bildung" Organisation und einer der Initiatoren der Broschüre ist nicht überrascht: „Unser Ziel ist es, die Frage zu diskutieren, und wir würden auch gerne mit den Studenten sprechen.'' Laut Van Helden ist sowohl die Schöpfung als auch die Evolution ein Glauben. "Es gibt keine Erklärung für den Big Bang. Wenn es Nichts gab, kann Nichts explodieren. Und wenn es etwas gab, dann kann das niemals die Quelle sein für alles, was es jetzt gibt. (Niederländisch)
Marokkanische „Zwarte Pieten" schützten den Nikolaus
04.12.08, Amsterdam - Sankt Nikolaus wurde aus Sicherheitserwägungen in Amsterdam in diesem Jahr durch „Zwarte Pieten" (Knecht Rupprechts) marokkanischer Abstammung begleitet. Die „Pieten" müssen das zu große Piesacken durch Teile der marokkanischen Jugend verhindern. Die Jugendlichen tun alles Mögliche: an die Mitra zu ziehen, zu spucken, rufen und johlen, Beulen ins Auto des Heiligen treten oder Steine gegen die Scheiben zu werfen. Die Marokkanischen Pieten schreien dann in arabischer Sprache, dass sie aufhören sollten und das funktioniert gut. (Niederländisch)
Medien nehmen gläubige Homosexuelle nicht ernst
08.12.08, Amsterdam - Regelmäßig versuchen Undercover-Journalisten sich in Kreise von Christen mit einer homosexuellen Orientierung zu "infiltrieren". Die Hoffnung ist immer eine spannende Geschichte über so genannte "Homosexualität-Heiler" zu finden." In der Zeitschrift „Neue Revue" erschien erneut ein Bericht. Dieses Mal war die Konferenz von „Onze Weg" (Unser Weg) das Ziel, eine Organisation von Menschen mit homosexuellen Gefühlen, die sich aus biblischer Überzeugung entscheiden, bewusst diese Gefühle nicht zu leben. Sie unterstützen sich gegenseitig und versuchen in ihrer Umgebung Verständnis für ihren manchmal harten Kampf zu erwecken. Der Artikel erschien mit der alarmierenden Schlagzeile "Homosexuelle mit Reichsgeld bekehren.".
Noch bevor der Artikel erschien, bekam „Onze Weg" bereits ein Schreiben von einem Beamten des Innenministers mit der Frage, ob die Organisation sich wohl an die Subventionsregel hält. Sie hat Geld bekommen, um über Homosexualität in evangelischen und orthodox-biblischen Kreis zu diskutieren. Für den Minister bedeutet dies aber, homosexuelle Christen zu ermutigen, diese Gefühle zu leben. (Niederländisch)
Wilders zu Jami Film: Veränderungen im Islam sind "reine Fiktion"
9.12.08, - Den Haag - "Der Kampf für die Opfer des Islams ist ein hehres Ziel", sagte Führer PVV Geert Wilders in einer Reaktion auf den Film von Ex-Muslim Ehsan Jami. (Film in englischer Sprache)
Mit dem Film will Jami zeigen, dass der Koran eine kulturelle Tradition ist, die nicht mehr existiert. "Fakten kann man nicht neu schreiben", sagt dort Mohammed, aber Standards wohl. Es ist dann auch der Wunsch vom Film-Mohammed, dass die Normen des Korans angepasst werden: "Viele Dinge sind symbolisch im Koran, Gott gab den Menschen Gehirn, oder? So mache deine eigenen moralischen Überlegungen." Jami stellt "Mohammed" auch kritische Fragen zu seiner Heirat mit Aisha, ein Mädchen von sechs Jahren. Mohammed dazu: "Viele Dinge, die in meiner Zeit normal waren, würden die Menschen jetzt zurückgeblieben nennen."
Wilders ist der Ansicht, dass Jami mit dem Film zwar Tapferkeit beweist, der Film jedoch einen "utopischen Charakter" hat: "Der selbstreinigende und sich verändernde Charakter des Islams und des Barbaren Mohammed ist reine Fiktion." In dem Film fragt Jami den als Prophet Mohammed verkleideten Schauspieler, was er über Leute wie Wilders und Salman Rushdie denkt. „Mohammed" antwortet, nicht mit ihnen einverstanden zu sein, aber es "empörend findet, dass Menschen sie mit dem Tod bedrohen."
Der Außen- und der Justizminister sind besonders besorgt über die möglichen Auswirkungen des Films. Außenminister Verhagen hat die islamischen Länder aufgerufen, sicherzustellen, dass der Film Ehsan Jamis nicht zu Gewalt gegen niederländische Staatsbürger oder niederländische Unternehmen führt. (Niederländisch 1) und (Niederländisch 2)
Ein 'Fötus' in jedem Briefkasten
09.12.08, Niederlande - Die Prolife-Organisation „Schreeuw om Leven" (Schreien fürs Leben) führt eine Kampagne mit Kunststoffföten durch. Im Laufe der Zeit können alle Niederländer einen Fötus im Briefkasten erwarten. Die Organisation hofft, unerwünscht schwanger gewordene Frauen dadurch vom Lebenswert ihres ungeborenen Kindes bewusst zu machen. Der 5 Zentimeter großen Kunststofffötus soll sie von einer Abtreibung abhalten.
Olga Loeber, von der niederländischen Gesellschaft für Abtreibungsärzte, bezeichnet die Methode aggressiv. Das fördert Angst und einmal verängstigt kann man nicht mehr mit Bedacht überlegen.'' In Deutschland werden die Puppen bereits in großer Zahl verbreitet berichtet „Schreeuw om Leven". Die deutsche Niederlassung der Organisation hat während eines Besuches in den Niederlanden mehrere Tausend Kunststoffföten geliefert. Der Fötus ist maßstabsgerecht und stimmt in Bezug auf Gewicht überein mit einem echten zehn Wochen alten Fötus. (Niederländisch)
Großer Bedarf für „Lass mein Körper in Ruhe"-Häuser für muslimische Männer.
10.12.08, Rotterdam - Staatssekretär Jet Bussemaker kam bereits Anfang des Jahres 2008 mit der Meldung, dass die vier großen Städte zehn Betreuungshäuser für Männer zu errichten hätten. Die Idee, dass Männer von ihren Ehefrauen geschlagen würden, lieferte zwar zu der erwartenden Heiterkeit auf, aber Unterkünfte für Männer scheinen sehr nötig zu sein. Die bisher Bestehenden, wie in Rotterdam, sind ständig überfüllt. Dass ein großer Teil der weiblichen Insassen in den Frauenhäusern Muslima sind, ist bereits bekannt. Aber auch in den Männerhäusern ist die große Mehrheit muslimischer Herkunft. Sie sind geflohen, weil ihre Umwelt nicht akzeptiert, dass sie homosexuell sind oder weil sie nicht wegen Ehrefragen Gewalt gegen ihre Schwester oder Cousine ausüben wollen. (Niederländisch)
Humanisten unterzeichnen Erklärung zu den Menschenrechten nicht
10.12.08, Amsterdam - Leiter und Vertreter von zehn religiösen und weltanschaulichen Strömungen, einschließlich der fünf Weltreligionen, unterzeichneten in Anwesenheit von Königin Beatrix, die Erklärung "Glauben in Menschenrechte." Internationale Politiker, Nobelpreisträger und UN-Beamte nahmen an der Sitzung teil. Die Unterzeichner der Erklärung wollen mit ihrer Unterschrift die gemeinsame Botschaft bekräftigen, dass die Glaubenstraditionen Menschenrechte und Grundfreiheiten eines jeden Menschen anerkennen.
Der organisierte Humanismus beschloss, die Erklärung nicht zu unterzeichnen. In einem Schreiben an das Ministerium für Allgemeine Angelegenheiten erklären Rein Zunderdorp, Präsident des Humanistischen Verbandes und Lodewijk de Waal, Vorsitzender der Humanistischen Allianz, diesen Schritt wie folgt: "Durch das Lesen des Textes der Erklärung wird klar, dass er ausdrücklich von der Position der religiösen Bewegungen aus geschrieben wurde und die angesprochene Spannung zwischen Glaubensüberzeugungen und (Teilen von) den Menschenrechten vor allem für sie selber gilt." Der Humanistische Verband sagt, glücklich zu sein, dass die Erklärung eindeutig die universelle Gültigkeit der Anwendung der allgemeinen Menschenrechte unterstützt. Aber er bedauert, dass die Erklärung wohl die Empfindlichkeiten der Gläubigen thematisiert, nicht aber zum Beispiel, die Gleichberechtigung von Homosexuellen und Frauen. (Niederländisch) Webblog Zunderdorp (Niederländisch)
Protestanten und Katholiken Partner bei der Wahrung des religiösen Erbes
11.12.08, Niederlande - Die evangelische Kirche und die römisch-katholische Kirche sehen einander als Partner bei der Erhaltung und Bewirtschaftung des religiösen Erbes der Kirche. Für die Entwicklung der Politik und in Gesprächen mit der Regierung werden sie mit vereinten Kräften auftreten. Darüber haben die Exekutive der Allgemeinen Synode und die Bischofskonferenz in einer gemeinsamen Erklärung zum Ende des Jahres über das religiöse Kulturerbe informiert.
Die evangelische Kirche in den Niederlanden und die römisch-katholische Kirche verwalten mehr als 80% des immobilen religiösen Erbes. Sie fordern die Regierung auf, mehr zu zahlen, weil das religiöse Erbe, historische oder nicht, von nationaler und kultureller Bedeutung sei. Sie weisen auch darauf hin, dass die niederländische Regierung im Vergleich zu anderen europäischen Ländern dabei sehr zurückhaltend ist. Die evangelische Kirche hat etwa 2.300 Kirchgebäude für 2,1 Millionen registrierte Kirchenmitglieder. Die Zahl der römisch-katholischen Kirchgebäude wird auf 1.700 geschätzt, für 4,3 Millionen registrierte Katholiken. Die beiden Kirchen erwarten, dass in den nächsten 10 Jahren etwa 25% ihrer kirchlichen Gebäude "überzählig" werden. (Niederländisch)
Rotterdam baut ein Wohnviertel in marokkanischem Stil
15.12.08, Rotterdam - Rotterdam-West wird ein neues Wohngebiet, das vollständig im marokkanischen Arabesken-Stil gebaut wird. Das bedeutet, dass die Häuser markante Farben, Mosaiken, Säulen und Terrassen erhalten. Der Plan für den Bezirk, der Le Riad heißen soll, wurde von Abderrahmane Hassani saha und Abdel Salhi entworfen. Es ist nicht beabsichtigt, dass nur Marokkaner in dem Viertel leben sollen, sondern, dass alle Rotterdamer sich mit der marokkanischen Architektur vertraut machen. Im Viertel sollen rund hundert Häuser gebaut werden und es soll in zehn Jahren fertig sein. (Niederländisch)
Referenz Index soll alle Ethnien erfassen
15.12.08, Den Haag - Die Regierung erwägt nach jahrelangen Querelen, die ethnischen Daten von kriminellen Jugendlichen nun doch zu erfassen. Der so genannte „Verweisindex" soll den Ursprung aller Problemjungendlichen registrieren. Bereits seit Jahren spricht man von einer Datenbank, in der die Informationen über straffällige Antillianer festgehalten werden. Die 21 so genannten Antillianergemeinden sind immer entschiedene Befürworter der ethnischen Registrierung gewesen. Aus den Antillen selbst klang jedoch lauten Protest gegen die „rassistische Datenbank". Die ehemalige Ministerin Ella Bogelaar beugte sich diesen Druck und im November wurde beschlossen, dass der Referenzindex für Antillianer nicht kommen würde. (hpd berichtete) Die Regierung, die zweite Parlamentskammer und die Antillianergemeinden reagierten enttäuscht auf die Entscheidung. Nachdem die Partei der Arbeit Top-Frau Vogelaar auf der Straße gesetzt hat, steht der Index wieder auf der Tagesordnung. (Niederländisch)
RefoAnders fordert Entschuldigung von ProGay
15.12.08, Amsterdam - Die christliche Homosexuellenorganisation RefoAnders will, dass ProGay, Organisator des Homofestivals Pink Christmas, seine Entschuldigung anbietet für die "respektlose Art, wie das Weihnachtsfest verhökert wird." Sie halten es für unangemessen, dass anlässlich des Festivals eine lebendige Krippe mit Homosexuellen und eine "Unterhosen-Party" organisiert wurden. (Niederländisch)
Sind Menschen böse oder ganz brave Affen?
16.12.08, Amsterdam - Am 8. Februar wird in der Zusammenarbeit von sechs humanistischen Organisationen ein Symposium „Der brave Affe über die Entwicklung der Evolutionstheorie" (De Brave Aap) organisiert. Vorab lässt Rein Zunderdorp, Präsident des Humanistischen Verbandes, in einem Film Darwin gegen den Kreationismus sprechen. "Vernunft und Wissenschaft gegen Aberglaube und Dogma. Lassen Sie uns im Rahmen des Symposiums stark machen gegen Dogmen und Vorurteile" sagt er. Coen Brummer, einer der Organisatoren der Aufkleber-Kampagne "Kreationismus Nein! Jawohl, Darwin", betonte in seinem Film die Bedeutung des Biologieunterrichts. "Wir müssen deutlich machen, dass die Schöpfungsgeschichte etwas ganz anders ist als eine wissenschaftliche Theorie wie die Theorie der Evolution. Biologe Patrick meint zum Thema: "Weil der Mensch stärker ist als alle anderen Arten, muss es sich um einen niederträchtigen Affen handeln." Philosoph Floris van den Berg gibt demgegenüber bekannt, dass er die These diskutieren will, dass Menschen einen höheren Status als Tiere hätten. "Die Menschen sitzen auf dem gleichen Niveau wie Tiere. Das bedeutet, dass sich unsere Beziehung zu Tieren ändern sollte." (Niederländisch, Filme und Text)
Steuerermäßigung für Prostituierte
17.12.08, Den Haag - Prostituierte in Bordellen erhalten 20 Prozent ihres Lohnes als Werbekosten steuerfrei ausgezahlt. Diese Absprache wurde bereits in Juni mit Unternehmen und Interessengruppen aus der Sexindustrie getroffen, aber erst jetzt veröffentlicht. Die Kosten der Prostituierten für Kleidung, Dessous, Schönheitsbehandlungen und Make-up waren zuvor vom Höchsten Gericht (Hoge Raad) nicht als Betriebskosten akzeptiert, aber jetzt teilweise abziehbar gemacht. (Niederländisch)
Islaminstitut stoppt
17.12.08, Leiden - Das Islamische Institut der niederländischen Universitäten hört am 1. Januar auf zu existieren. Die Universität Leiden sieht unzureichende finanzielle Möglichkeiten für seine Fortsetzung. Das Internationale Institut für das Studium des Islam in der modernen Welt (ISIM) wurde vor zehn Jahren von den Universitäten Leiden, Amsterdam, Utrecht und Nijmegen und dem Ministerium für Bildung gegründet. Da die öffentlichen Zuschüsse aufhörten, haben sich die Radboud Universität, die Universität Utrecht und die Universität von Amsterdam zurückgezogen. (Niederländisch)
Antiradikalisierungspolitik wirkt
18.12.08, Den Haag - Die Zahl der "Hass-Predigten", die zu Hass und Gewalt aufrufen, ist zurückgegangen. Die Gesellschaft hat sich widerstandsfähig "gegen extremistische islamistische Einflüsse gezeigt." Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung der Regierung; wonach nur ein sehr kleiner Teil der muslimischen Bevölkerung tatsächlich als radikalisiert gilt: Schätzungsweise 25.000 bis 30.000 von insgesamt etwa 850.000 Muslime in den Niederlanden sind für radikale Ideen anfällig. Rund 2.500 bis 3.000 zählen zu den Radikalen." Selbst innerhalb der muslimischen Gemeinde gibt es eine Diskussion über die Stellung von Salafisten in der Gesellschaft, so der Bericht." (Niederländisch)
Muslime sammeln Fleisch
18.12.08, Niederlande - Muslime haben 3.150 Pfund übrig gebliebenes Fleisch für die Armen in den Niederlanden gesammelt. Die Stiftung Cordaid, welche die Sammlung zusammen mit den SMHO (Zusammenarbeitende muslimische Hilfsorganisationen) organisierte, sagte, dass dies fast 1.000 Pfund mehr seien, als im letzten Jahr. Etwa drei Viertel des Fleisches wird zu türkischer Wurst verarbeitet und werd für Lebensmittelpakete genutzt. Der Rest gehe an Opfermahlzeiten für Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten und für Obdachlose. (Niederländisch)
Darwin Jahr von zentraler Bedeutung für Evangelischen Rundfunk
19.12.08, Hilversum - Das Darwinjahr 2009 wird auch in der Programmgstaltung des evangelischen TV- und Rundfunksenders EO eine wichtige Rolle spielen. So wird am 6. Januar unter dem Titel „Und Gott schuf Darwin" unter anderem Cees Dekker sowie der Philosoph und Anhänger der Evolutionstheorie Bas Hering eine Diskussion über die Evolutionstheorie führen. Auch in anderen EO-Programmen, wie zum Beispiel „Niederlande singt", wird das ganze Jahr über Aufmerksamkeit für Kreationismus und Evolutionstheorie bestehen. EO wollte auch teilnehmen an einer lange Darwinserie des Senders VPRO (freidenkende protestantische Rundfunk) über die Arbeit des englischen Biologen. "Es hätte Spaß gemacht, es ein wenig unbequem zu machen. Aber die VPRO wollte nicht", sagte Programmdirektor Knevel. Ein Risiko ist nach EO Direktor Arjan Lock die neue vierteilige Serie von Van Rossem, „der es nicht so gut mit den Christen meint." Er will in den USA sehen, wie es dort mit der religiösen Erfahrung steht. Er meidet die Kontroverse nicht und streitet sich regelmäßig mit dem amerikanischen Evangelikanen. (Niederländisch)
Muslimisches Paar bricht Tabu durch öffentliches Wiederheiraten
19.12.08, Amsterdam - Sharif Shaikh Sahebdin und Nazima starteten mit einer zweiten Ehe und weckten damit Aufmerksamkeit für die schwierige Lage der geschiedenen Muslime, weil Scheidung und Wiederheirat delikate Sachen in muslimischen Kreisen sind.
Sahebdin und Shaikh waren beide bereits verheiratet und Shaikhs Braut hat eine Tochter von 13 aus ihrer früheren Ehe. "Besonders für einzelne Muslima mit Kindern ist es schwierig, eine neue Beziehung einzugehen", sagt sie. "Als geschiedene Frau geht dein Status und der Schutz eines Ehemannes verloren. Wir werden als minderwertig betrachtet. Die Familie des neuen Mannes macht es dir auch nicht einfach. Sie wollen für ihren Sohn nach wie vor lieber eine Jungfrau oder zumindest jemanden ohne Kinder." Um allen diesen Vorurteile zu begegnen, wollten Sahebdin und Shaikh, die gemeinsam eine Tochter haben, ihre zweite Hochzeit in aller Öffentlichkeit feiern. Stadtrat Marcouch, selbst auch geschiedener Muslim: "Scheidung und Wiederheirat ist ein heikles Thema in islamischen Kreisen. Wir finden es eine Schande, aber wir müssen einen Weg finden, damit umzugehen, weil die Zahl der Scheidungen bei Muslimen schnell ansteigt. " (Niederländisch)
Regierung zahlt für Religionsunterricht in öffentlichen Schulen
20.12.08, Den Haag - Die Regierung wird Lehrer für religiösen und humanistischen Unterricht in den öffentlichen Grundschulen bezahlen. Die Parteien CDA, PvdA und CU haben dazu eine Gesetzesänderung vorgelegt und eine Mehrheit im Unterhaus unterstützt den Vorschlag. Die Regelung wird ab dem Schuljahr 2009/2010 in Kraft treten. Es geht um den Schulunterricht für Kinder, deren Eltern diesen beantragen. Lehrer, die diesen Unterricht geben, bekommen jetzt oft eine Vergütung von den lebensanschaulichen Organisationen, mit denen sie verbunden sind. Die Organisationen erhalten dafür manchmal einen kommunalen Zuschuss. Aber, diese Subventionen werden oft gestrichen. (Niederländisch)
Staatsanwaltschaft will elektronische Datei für Kriminelle
27.12.08, Den Haag - Nach der elektronischen Kind- und Patientendatei, kommt auch eine digitale Datei für verfolgte Bürgerinnen und Bürger. Die Staatsanwaltschaft (OM) will nun eine elektronische Datei für Verdächtige erstellen.
Es ist vorgesehen, dass im neuen Jahr Hooligans sofort vor Gericht gestellt werden. Später werden die Informationen aus der digitalen Datei der Polizei, den Richtern, Rechtsanwälten und dem Strafvollzug zur Verfügung gestellt. Der Plan wird nun auf die digitale Speicherung erweitert, wodurch die Dateien problemlos auch für die „(Super-) Blitzrecht Verfahren" benutzt werden können. (Niederländisch)
Anschlag von Tierterroristen auf Manager
29.12.08, Wasenaar - Tieraktivisten vom niederländischen Zweig der „Animal Liberation Front (ALF), sollen einen Angriff auf einen Topmanager des NYSE Euronext - Börsenunternehmens durchgeführt haben. Zwei Autos des Managers brannten aus, nachdem Aktivisten dort Sprengstoff deponiert hatten. Nach den Anschlägen kündigte der Minister des Innern an, dass eine spezielle Polizeieinheit die extremen Maßnahmen der Tier-Aktivisten bekämpfen soll. NYSE Euronext wird häufig von der ALF angegriffen, weil das Unternehmen Geschäftsbeziehungen mit der britischen Firma Huntingdon Life Sciences pflegt, das Tierversuche macht. (Niederländisch)
Redaktion und Übersetzung: R. Mondelaers