Amerikanische Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen frühkindlichen Traumata und Religiosität festgestellt.
Danach verarbeiten Menschen mit unsicheren Bindungen in der Kindheit Traumata und Verluste anders als Menschen mit sicheren Bindungen. "Unter anderem glauben sie stärker an Übernatürliches, wie amerikanische Psychologinnen in einer aktuellen Studie nachwiesen."
Manche der Betroffenen hilf der Glaube an Übernatürliches - andere leben mit lebenslangen Ängsten.
Das Erschreckende an dem Ergebnis der Studie ist, dass es gerade auch Kinder aus christlichen Familien sind, die eher unsichere Elternbindungen haben. Und durch eben diese Traumata wieder zur Religion als "Heilmittel" greifen. Aus diesem - auch von Alice Miller immer wieder beschriebenen - Kreis auszubrechen ist für die Betroffenen sehr schwer.
9 Kommentare
Kommentare
Pavlovic am Permanenter Link
Das deckt sich weitgehend mit Berichten von Betroffenen aus evangelikalen Familien die ich schlichtweg "christliche Folteropfer" nenne.
MariG am Permanenter Link
Da hilft auch die Schule nicht viel, weil man andere Meinungen ja abwehrt. Schnell und nachhaltig hilft die Erkenntnis, dass die Eltern etwas Narzisstisches haben.
Pavlovic am Permanenter Link
Mir wurde von einem christlichen Folteropfer berichtet, dass nur die Welt außerhalb der Familie alternative Eindrücke vermittelte.
Hans Trutnau am Permanenter Link
Na ja, das Video wird Gläubige eher abschrecken.
Und unsere 'sichere Kenntnis' (1:32)? Geschenkt. Solche scheinbare Selbstsicherheit halte ich für kontraproduktiv in dem Diskurs; fast schon anmaßend.
Sven Schultze am Permanenter Link
"Ungeliebte glauben eher an Gott" ... geahnt hat und gefühlt hat ma´s ja schon immer irgendwie. Die Geschichte von MIttelalter bis in den Nationalsozialismus entspricht genau diesem Muster.
Pavlovic am Permanenter Link
Es ist ein regelrechtes Syndrom. Wird man ohne Liebe erzogen verlässt oder lehnt man sich notgedrungen auch an leere Versprechen an. Schon eine Ahnung von einem Liebesversprechen lässt einen Hoffen.
Philo am Permanenter Link
Hinken amerikanische Wissenschaftler nicht eher dem längst festgestellten Zusammenhang zwischen frühkindlichen Traumata und Religiosität hinterher?
Oder anders gefragt: Muss man denn alle paar Jahre lang längst Bekanntes erneut feststellen?
Schon in der 13. Schwangerschaftswoche nimmt das Baby erste Geräusche wahr - die Stimme der Mutter, ihr Herzschlag, Magen- und Darmgeräusche etc..
Das Hirn des Babies entwickelt sich bis zum Zeitpunkt der Geburt und auch danach mit rasender Geschwindigkeit.
Zwar können Babies das Wahrgenommene über diesen Zeitraum hinweg entwicklungsbedingt noch nicht deuten und ordnen, erleben aber besonders im Hinblick auf die Geburtsvorgänge sowie auch, was völlig unbekannte Kräfte anschließend tun, höchst kraftvolle wie dramatische Vorgänge.
All diese angenehmen, wie auch unangenehmen Vorgänge brennen sich als emotionell prägsame Erfahrungen tief in das Hirn des Babies ein.
Mit dieser Frühprägung hat das Kind real erfahren, dass es mehr gibt, als man mit seinem Verstand erfassen kann.
Im direkten Vergleich zur Paradies-Geschichte, darin der Mensch enstanden sein soll, lassen sich folgende Parallelen feststellen:
Zunächst "ist" man plötzlich, ohne jegliche persönliche Vorgeschichte (die 1. Wahrnehmung des Kindes - Adam ist geschaffen).
Die Umgebung (Mutterleib - Paradies) ist überaus angenehm, wenn auch unbegreiflich, aber halt perfekt.
Man muss nicht essen, trinken, atmen, hungern, nicht arbeiten, nicht frieren, nicht überhietzen...
Man weiß nichts, versteht nichts und auch, dass man nackt ist, kümmert in keinster Weise.
Doch dann wirkt plötzlich eine bislang noch nie dagewesene, überaus unangenehme und ebenso nicht begreifbare Kraft auf die Umgebung ein (Sündenfall - Geburtswehen).
[...]
Den Rest erspare ich mir mal, denn hier lesen ja überwiegend sehr kluge Leute, die sich alles Weitere leicht zu Ende denken können, einschließlich dem Umstand, dass je unangenehmer das Leben wirkt (in religiösen und quasi-religiösen Kreisen sowieso), man sich frühkindlich längst geprägt, intuitiv in das einst emotionell tatsächlich erlebte Paradies zurück sehnt.
Warum sich allerdings amerikanische Forscher so schwer mit längst er- und bekannten Entwicklungsprozessen tun, mag ich offen gesagt gar nicht erst klären wollen.
Aber gut! Ähnlich qualitative Forschungsarbeiten ergaben vor erst wenigen Jahren, dass Menschen in der sogenannten 3. Welt ungleich schlechter gebildet sind, als in technologisch hochstehenden Ländern.
Man möchte kaum mehr glauben, dass Leonard Nimoi kein Vulkanier ist.
Na ja...
Hans Trutnau am Permanenter Link
Dem Artikel mag geglaubt werden - er leidet jedoch an ungenügenden Zitierungen, was ihn nicht glaubwürdiger macht.
Pavlovic am Permanenter Link
Es gibt sogar auch einen Zusammenhang zwischen Religiosität und Schizophrenie wie der Psychologe Prof. Dr.