Auf die Frage: „Welche drei der folgenden Werte sind für Sie persönlich am wichtigsten?“ werden drei Werte besonders häufig genannt: Menschenrechte (47%), Frieden (44%), Respekt gegenüber menschlichen Leben (41%).
Auch wenn diese Werte von Theologen und anderen Berufschristen ständig christlich ‚aufgeladen‘ werden und ‚bedeutungsgeschwängert‘ werden, so bleibt doch die Feststellung, dass Religion, wenn es denn ein damit verbundener übergreifender Wert wäre, im Jahr 2010 nur von sechs Prozent der Befragten als persönlich wichtiger Wert genannt wird. Drei Werte konnten in der Antwort auf eine vorgegebene Liste benannt werden. Die mögliche ‚Verkoppelung‘ oder Einbettung der zwei wichtigsten persönlichen Werte mit Religion (als dritter wichtiger Wert) findet also nicht statt. Insofern ist es eher eine Bestätigung, dass diese Werte sich inzwischen auch nicht mehr religiös einbinden lassen.
Eine Tatsache, die ja auch der historischen Entstehung dieser Werte entspricht, da Menschenrechte, Frieden und Respekt vor dem Leben in Europa gegen die Religionen erkämpft werden mussten.
Auch in einer weiteren Frage, die sich darauf bezieht, was die Befragten als „Europäische Werte“ verstehen (Frage: „Welche drei der folgenden Werte repräsentieren am besten die Europäische Union?“), zeigt ein paralleles Ergebnis.
Menschrechte (38%), Demokratie (38%) und Frieden (35%) sind die wichtigsten Werte der Europäischen Union. Zum einen ist die Streubreite der favorisierten Werte nicht nur größer, d.h. es werden mehr unterschiedlichere Werte genannt als bei den persönlichen Werten. Zum anderen wird „Religion“ nur von drei Prozent der Befragten als ein Wert genannt, der die Europäische Union am besten repräsentiert.
Das sagt eigentlich alles zur Bedeutung der Religion bei den Menschen als Basis des gegenwärtigen Europas.
C.F.