Eine neue, hochsignifikante Studie, die der Guardian durchgeführt und am Montag veröffentlicht hat, zeigt das enorme Ausmaß, in welchem englische Konfessionsschulen Schüler ausschließen, die für freie Schulmahlzeiten (free school meals, FSM) berechtigt sind. Die British Humanist Association (BHA) hat die Regierung aufgefordert, die konfessionsbasierte Auswahl in staatlichen Schulen zu beenden.
Es war lange bekannt, dass Konfessionsschulen weniger Schüler annehmen, die FSM-berechtigt sind. Allerdings wurde stets gekontert, dass Konfessionsschulen typischerweise in eher ländlichen Gegenden seien, wo es weniger arme Familien gebe.
Der Guardian beschloss, den Wahrheitsgehalt dessen zu überprüfen. Ihre Forschung bezieht sich auf alle Konfessionsschulen und vergleicht sie mit anderen in derselben Kommune und demselben Postleitzahl-Bereich. Die Ergebnisse beinhalten:
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Bei katholische Schulen nehmen 73% der Primär- und 72% der Sekundärschulen weniger Schüler, die FSM-berechtigt sind als der Durchschnitt in ihrer Kommune; 76% der Primär- und 65% der Sekundärschulen nehmen weniger Schüler als der Durchschnitt in ihrem PLZ-Bereich.
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Bei den Schulen der Church of England nehmen 74% der Primär- und 65,5% der Sekundärschulen weniger Schüler, die FSM-berechtigt sind, als der Durchschnitt in ihrer Kommune, 63,5% der Primär- und 40% der Sekundärschulen nehmen weniger Schüler als der Durchschnitt in ihrem PLZ-Bereich.
- Bei Schulen ohne religiösen Hintergrund nehmen 51% der Primär- und 45% der Sekundärschulen weniger Schüler, die FSM-berechtigt sind, als der Durchschnitt in ihrer Kommune, 47% der Primär- und 29% der Sekundärschulen nehmen weniger Schüler als der Durchschnitt in ihrem PLZ-Bereich.
Das heißt, Schulen ohne religiösen Hintergrund nehmen mehr als ihren fairen Anteil an Schülern, die FSM-berechtigt sind. Katholische Schulen (die alle bei Aufnahmeverfahren religiös diskriminieren können), nehmen weit weniger als ihren fairen Anteil, während anglikanische Schulen (bei denen nicht alle religiös diskriminieren können) mehr nehmen als katholische Schulen, aber immer noch weniger, als man erwarten würde.
Richy Thompson von der BHA kommentierte: „Wiederholte wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass in staatlichen Schulen, die religionsbasiert auswählen, weniger Schüler ärmerer Herkunft angenommen werden und dass jede Auswahl wohlhabendere Eltern bevorzugt, die wissen, wie man mit dem System umgeht.
Indem sie näher hinschaute als jede vorherige Studie, haben die neuen Ergebnisse dieses Bild bestärkt und sie geben weiter Anlass zur Sorge, dass die Möglichkeit zur religiösen Diskriminierung innerhalb unseres Staatssystems die sozio-ökonomische Ungleichheit verschlimmert. Darüber hinaus spaltet sie religiös und ethnisch.“ (...)