Zwei ägyptische Kinder wegen Gottelästerung in Haft

In Ägypten wird gegen zwei Kinder koptischer Christen wegen Beleidigung des Islams ermittelt: Ein Dorfimam zeigte sie an, weil sie einen Koran zerstört und darauf uriniert haben sollen.

Bereits am Dienstag wurden sie inhaftiert, ihre Untersuchung soll sieben Tage dauern.

Die Sicherheitsvorkehrungen im Dorf  wurden aus Angst vor Zusammenstößen zwischen der christlichen und muslimischen Bevölkerung verstärkt.

In diesem Zusammenhang berichtete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) über eine generelle Zunahme von Blasphemie-Anzeigen gegen koptische Christen in Ägypten. Mindestens 17 Verfahren seien seit dem Bekanntwerden des islamfeindlichen Mohammed-Videos gegen Kopten eröffnet worden, so der GfbV-Afrika-Referent Ulrich Delius in Göttingen.

Viele der Anzeigen sollen auf persönlichen Streitigkeiten basieren. Außerdem nutzten radikal-islamische Parteien die derzeitige Blasphemie-Gesetzgebung aus, um sich zu "als Verteidiger des Islam” zu profilieren.