Märtha Louise von Norwegen in der Kritik: Vom britischen Thronfolger Prince Charles ist bekannt, dass er Geistheilung und Homöopathie
nicht abgeneigt ist. Nun scheint auch das norwegische Königshaus einen exponierten Vertreter derlei Gedankenguts zu haben: Prinzessin Märtha Louise von Norwegen will eine Engelsschule gründen.
ROSSDORF. (GWUP) Wie verschiedene Medien melden, will die Tochter von König Harald V von Norwegen im August eine Engelsschule eröffnen, in der man lernen kann, mit Engeln zu kommunizieren - gegen gutes Geld. Die Angaben, was die Kurse kosten sollen, schwanken jedoch ganz erheblich. So ist von 1.500 Euro oder auch von 3.000 Euro die Rede und noch andere Quellen nennen 12.000 Dollar als Kursgebühr.
In der Kritik steht die ausgebildete Physiotherapeutin u. a. bei Kirchenvertretern und Politikern. Die einen sehen einen Widerspruch zum Christentum (König Harald V ist Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Staatskirche) und fordern u.a., dass sie ihren royalen Titel aufgibt, die anderen, wie den Alternativmediziner Bernd Rognlien, stört eher die religiöse Ausrichtung der Prinzessin, weil er vermutet, dass die von Märtha Louise angebotenen Kurse keine medizinische Wirkung haben.
Nun darf jeder glauben, was er will. Auch sind Kirchen und Alternativmediziner nicht gerade als Vorreiter gegen den Aberglauben bekannt. Problematisch ist wohl eher, dass ein Prominenter seine Bekanntheit nutzt, um Werbung für esoterisches Gedankengut zu machen - und dafür Geld nimmt. Die bald 36-jährige Märtha Louise bekommt seit ihrer Heirat mit einem Bürgerlichen keine Apanage mehr. Mit ihrem "Astarte Education Centre" bietet sie nun also Kurse für Handauflegen und Selbstheilung an - und für die Kontaktierung von Engeln. Die Prinzessin behauptet, Dinge sehen und hören zu können, die nicht jeder sehe und höre.
Sich selbst sieht sie auf jeden Fall als Mobbing-Opfer – und stellt sich gleich in eine Reihe mit verfolgten Hexen. Hätte sie vor hundert Jahren gelebt, hätte man sie sicher auf dem Scheiterhaufen verbrannt, so die Adlige in einem TV-Interview, wobei sie sich im Ton und in der Zeit ein wenig vergriffen hat.
Als Verbraucherschützer würde man wohl eher Teilnehmer der Engel-Kurse als Opfer von Geschäftemachern betrachten.
GWUP / hvr