"Gache Wurzn" für Zivilcourage 2009

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Plakat zur Preisverleihung

MÜNCHEN. (bfg/hpd) Der "Gache Wurzn"-Preis für Zivilcourage geht 2009 an Jochen Hick (Regisseur, Filmemacher) und Ralf König (Zeichner, Comic-Autor). Öffentliche Preisverleihung am Sonntag, 1.November 2009, 20h00, Oberangertheater München.

"Gache Wurzn" ist der Titel einer CD des bayerischen Rock-Poeten Georg Ringsgwandl und bedeutet so viel wie "steiler Zahn" auf quasi norddeutsch. Nach Ansicht des bfg München ist die "Geistesfreiheit" eine attraktive Angelegenheit mit weiblichem Vorzeichen, also ein echter steiler Zahn, mit dem doch jeder Mensch unabhängig welchen Geschlechtes gerne in Verbindung gebracht werden wollen sollte.

Zur Begründung

Der Bund für Geistesfreiheit München ist eine Bürgerrechtsorganisation mit dem Schwerpunkt Trennung von Staat und Kirche. Die Organisation versteht sich in erster Linie als Interessenvertretung für Konfessionslose, Agnostiker und Atheisten. Alle zwei Jahre verleiht der bfg mÜnchen den "Gache Wurzn"-Preis für Zivilcourage. Der Preis selbst besteht aus einer Urkunde, einer kleinen Skulptur und mindestens 1.111,11 Euro Preisgeld.

Als diesjährige Preisträger ausgewählt wurden mit Jochen Hick und Ralf König zwei öffentlich wirkende Personen, die sich mit ihren Werken für eine bessere Gesellschaft engagieren. Für den bfg mÜnchen als Bürgerrechtsorganisation gehört zu den bürgerlichen Freiheiten auch die sexuelle Selbstbestimmung, die nicht zuletzt aufgrund religiöser Einflüsse sogar in unserem Land nicht überall und immer als selbstverständlich geachtet, ja von religiösen Fundamentalisten bekanntlich entschieden bekämpft wird.

Die diesjährigen Preisträger sind Personen, die sich ganz besonders dafür einsetzen, dass es in unserer Gesellschaft zur Selbstverständlichkeit wird, dass "(...) jedes Individuum prinzipiell - die Zustimmung der jeweiligen Sexualpartner vorausgesetzt - das Recht hat, seine Vorstellungen von Liebe und Sexualität so zu verwirklichen, wie er oder sie sich dies für sein bzw. ihr Leben vorstellt (...)". Zur weiteren Begründung zitieren wir wiederum Michael Schmidt-Salomon: "(...) 'Freie Liebe' kann also selbstverständlich auch bedeuten, dass man sich aus freien Stücken für monogame, heterosexuelle Zweisamkeit entscheidet. Nur: In einer 'offenen Gesellschaft' gibt es wahrhaft keinen einzigen vernünftigen Grund dafür, dieses spezielle Partnerschaftsmodell einseitig zu privilegieren oder gar den moralischen Zeigefinger zu erheben, nur weil andere Menschen nun einmal andere Lebensformen (etwa homosexuelle , bisexuelle, polygame, autoerotische, virtuell-erotische oder asexuelle) vorziehen! (...)" (zit.aus MIZ 4/06 , "Freie Liebe für freie Geister".)

Zur Veranstaltung am kommenden Sonntag kommen die Preisträger nach München. Die Laudatio auf beide Preisträger hält Dietmar Holzapfel.

Ehrenmitglied

Im Rahmen der Preisverleihung ernennt der bfg mÜnchen eine mutige, engagierte Kämpferin für eine bessere Welt zum Ehrenmitglied. Mina Ahadi, Vorsitzende des Zentralrats der Ex-Muslime, Vorsitzende des Komittee gegen Steinigung, hat die Ehrenmitgliedschaft angenommen und wird ebenfalls persönlich anwesend sein.

Die Veranstaltung wird musikalisch umrahmt von "schorsch & de bagasch".

Assunta Tammelleo

 

Die Veranstaltung ist Benefiz für das Kinderparadies Nesin-Stiftung und die Münchner Aids-Hilfe.