Ein internationales Forschungsteam hat mithilfe genetischer Analysen die Bevölkerungsgeschichte der Baikalregion rekonstruiert und dabei die bisher älteste Verbindung zwischen den Einwohnern Sibiriens und den indigenen Völkern des amerikanischen Kontinents entdeckt. Die Studie belegt auch die Mobilität und die vielfältigen Verbindungen zwischen den Bewohnern Eurasiens in der frühen Bronzezeit.
Ein internationales Forschungsteam berichtet über neue Fossilien des Homo sapiens aus der Bacho-Kiro-Höhle in Bulgarien. Diese wurden auf ein Alter von etwa 45.000 Jahren datiert und zusammen mit Steinwerkzeugen, den Überresten gejagter Tiere, Knochenwerkzeugen und persönlichen Schmuckgegenständen gefunden.
Anhand der Genome des Bakteriums Salmonella enterica, das aus bis zu 6.500 Jahre alten Skeletten gewonnen wurde, gelang es einem internationalen Forschungsteam neue Belege für eine zentrale Hypothese für die Entwicklung von Krankheiten zu finden. Demnach begünstigte der Übergang von einer Jäger-Sammlerkultur zu Landwirtschaft und Viehhaltung die Entstehung von neuen, noch heute existierenden menschlichen Krankheitserregern.
Einer frühmenschlichen "Geister-Population" sind Forscher aus Los Angeles auf die Schliche gekommen. Spuren der noch unbekannten Frühmenschenart finden sich in der DNA westafrikanischer Völker.
Lange Zeit wurde vermutet, dass der Homo sapiens für das Aussterben des Neandertalers verantwortlich sei. Neuere Untersuchungen zeigen jedoch, dass dies nicht notwendigerweise der Fall gewesen sein muss. Vielleicht hatten die Neandertaler einfach nur Pech.
Unsere Ahnengalerie wird nun um ein Bild erweitert, nämlich um ein Konterfei von Australopithecus anamensis. Diese älteste bekannte Australopithecus-Art gilt als Vorfahr des Australopithecus afarensis – derselben Art, der die berühmte "Lucy" angehörte.
Forschende haben am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig Teile des Erbguts von zwei etwa 120.000 Jahre alten Neandertalern aus Deutschland und Belgien sequenziert. Die Analysen dieser Erbgut-Sequenzen ergaben, dass die letzten Neandertaler, die vor etwa 40.000 Jahren lebten, zumindest teilweise von diesen etwa 80.000 Jahre älteren europäischen Neandertalern abstammen.
Nord- und Zentralasien wurden in Untersuchungen zu frühen menschlichen Migrationen bislang vernachlässigt, da Wüsten und Gebirge als unüberwindliche Barrieren angesehen wurden. Die Studie eines internationalen Forschungsteams argumentiert nun jedoch, dass der Mensch unter feuchteren klimatischen Bedingungen in der Vergangenheit diese extremen Lebensräume durchaus durchquert haben könnte. Demnach wäre es naheliegend, zu überdenken, wo wir nach den frühesten Spuren unserer Spezies in Nordasien suchen sollten und in welchen Regionen es möglicherweise zu Begegnungen mit anderen Homininen wie Neandertalern und Denisovanern gekommen sein könnte.
Bisher dachte man, dass unsere Vorfahren frühestens vor 2,58 bis 2,55 Millionen Jahren Steinwerkzeuge systematisch angefertigt und genutzt haben. Die Entdeckung einer neuen Fundstelle in Äthiopien beweist jedoch, dass die Ursprünge der Produktion solcher Werkzeuge älter als 2,58 Millionen Jahre sind. Eine Gruppe von Wissenschaftlern unter der Leitung von David Braun von der George Washington University und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie vermutet, dass Steinwerkzeuge mehrmals auf unterschiedliche Weise erfunden wurden, bevor sie zu einem wesentlichen Bestandteil im täglichen Leben unserer Vorfahren wurden.
Bis vor etwa 40.000 Jahren lebten wenigstens zwei Homininen-Gruppen in Eurasien. Zum einen die Neandertaler im Westen und Denisovaner im Osten. Forscher haben nun das Genom aus einem Knochen, der in Sibirien entdeckt wurde, sequenziert und entdeckt, dass die Mutter dieser vorgeschichtlichen Frau eine Neandertalerin und ihr Vater ein Denisovaner gewesen ist.
Der moderne Mensch stammt nicht von einer einzigen Gründerpopulation in einer Region Afrikas ab, sondern seine Vorfahren lebten über den gesamten Kontinent verstreut. Die verschiedenen Jäger- und Sammlergruppen waren weitgehend voneinander isoliert. Getrennt durch Wüsten und dichte Wälder lebten sie in unterschiedlichen Lebensräumen. Jahrtausende der Trennung führten zu einer erstaunlichen Vielfalt menschlicher Gruppen, deren Vermischung letztlich unsere Spezies prägte.
Forscher am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig haben die Genome von fünf Neandertalern sequenziert, die vor 39.000 bis 47.000 Jahren lebten. Den Analysen zufolge sind diese späten Vertreter ihrer Art enger mit den Neandertalern verwandt, die Erbgut zu unseren modernen menschlichen Vorfahren beigetragen haben, als ein älterer Neandertaler aus dem Altai-Gebirge, dessen Genom die Forscher zuvor sequenziert hatten. Die neue Untersuchung liefert auch Hinweise darauf, dass gegen Ende der Neandertaler-Geschichte ein Bevölkerungsaustausch stattgefunden hat.
Eine in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie alter Genome beleuchtet erstmals detailliert die genetische Geschichte Südosteuropa vor und nach Einführung der Landwirtschaft durch anatolische Bauern. Für die zweitgrößte veröffentlichte Studie dieser Art analysierte ein internationales Forschungsteam das Erbgut von 225 menschlichen Skeletten. Diese Individuen lebten teils vor und teils nach dem Epochenwechsel in Südosteuropa – einer Region, für die bislang kaum genetische Daten aus der Vorgeschichte zur Verfügung standen.
Die erste großangelegte Untersuchung frühzeitlicher menschlicher Genome aus verschiedenen afrikanischen Ländern südlich der Sahara eröffnet ganz neue Einblicke in die menschliche Entwicklung und die Siedlungsgeschichte auf dem afrikanischen Kontinent. Damit konnte das internationale Forschungsteam wichtige Erkenntnisse gewinnen, wo die Menschen in Afrika in den vergangenen 8.000 Jahren umherzogen und miteinander in Kontakt traten.