Zum dritten Mal hat Projekt 48 anlässlich des Atheist Day am vergangenen Sonntag eine Liste der säkularen Gefangenen veröffentlicht. Damit soll alljährlich daran erinnert werden, dass ein Bekenntnis zum Atheismus, ein profaner Umgang mit Göttern und Heiligkeiten oder die Forderung nach einer säkularen Gesellschaftsordnung in vielen Staaten mit Gefängnis bestraft werden. Dieses Jahr wurden besonders dramatische Beispiele ausgesucht: Drei der vier Inhaftierten sitzen derzeit in der Todeszelle.
Der 23. März ist für die säkulare Szene seit einigen Jahren der Atheist Day. An diesem Datum treten Ungläubige, vor allem in den Sozialen Netzwerken, öffentlich sichtbar für ihre Rechte ein. Aus aktuellem politischem Anlass hat "Projekt 48" vorgeschlagen, dieses Jahr die Entwicklung in den USA ins Auge zu fassen.
"Dissident Club" heißt eine Graphic Novel über das Leben des säkularen pakistanischen Journalisten Taha Siddiqui und seine Flucht nach Frankreich. Die Geschichte soll nun auch in deutscher Sprache in der Reihe "Secular Voices" erscheinen, aber die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Der Alibri Verlag und der Verein "Projekt 48" haben daher auf der Plattform "Startnext" eine Spendenkampagne ins Leben gerufen, damit das Buch bis zur Leipziger Buchmesse realisiert werden kann.
Der morgige Atheist Day bietet den Anlass daran zu erinnern, dass es in vielen Ländern ein Risiko bedeutet, sich zum Atheismus zu bekennen oder sich gegen Religion und ihre gesellschaftlichen Folgen auszusprechen. Aus diesem Grund gibt es auch dieses Jahr wieder Foto-Aktionen, die auf dieses Problem hinweisen. "Projekt 48" veröffentlicht zum zweiten Mal am 23. März eine Liste der säkularen Gefangenen.
Weltweit werden Menschen verfolgt, weil ihnen Blasphemie vorgeworfen wird, weil sie religiöse Autoritäten infrage stellen oder weil sie für Weltanschauungsfreiheit und eine säkulare Gesellschaftsordnung eintreten. Viele werden für ihr Engagement ins Gefängnis geworfen. Damit sie nicht vergessen werden veröffentlicht der Verein Projekt 48 - Forum für Aufklärung, Emanzipation und Skepsis anlässlich des World Atheist Day am 23. März 2023 erstmals eine Liste Säkularer Gefangener. In Zukunft soll dies jedes Jahr erfolgen. Der hpd sprach darüber mit Romo Runt vom Projekt 48.
Am 26. März fand in Halle eine Fachtagung zum Thema "Gemeinsame Kämpfe im Exil: Säkularismus und Feminismus" statt. Eingeladen hatten "Projekt 48. Forum für Aufklärung, Emanzipation und Skepsis" und der Hallenser "Dornrosa". Gekommen waren 15 Expert:innen aus verschiedenen politischen Bereichen, um miteinander über Strategien zu diskutieren, wie säkularistische Politikansätze wieder in die Offensive gebracht werden können.
Seit Mitte Januar gibt es einen neuen Verein, der in der "säkularen Szene" verortet werden kann: "Projekt 48. Forum für Aufklärung, Emanzipation und Skepsis." Diese Woche tritt er erstmals mit einer Aktion zum World Atheist Day und einer Fachtagung zu Säkularismus und Feminismus in Erscheinung. Über Selbstverständnis, Ziele und die Einschätzung der politischen Situation hat der hpd mit der Vorsitzenden Nicole Thies gesprochen.