"Iss Popcorn", "Trink Cola!", mit diesen Werbebotschaften sollten amerikanische Kinobesucher 1957 zum Konsum angeregt werden. Der Clou: Die Werbung erschien jeweils nur für Sekundenbruchteile auf der Leinwand – zu kurz, um bewusst bemerkt zu werden. Und tatsächlich sei der Verkauf beider Produkte deutlich angestiegen, hieß es. Ist es also möglich, Menschen mit subliminalen, d. h. unterschwelligen Reizen zu manipulieren, ohne dass es ihnen bewusst ist? Die Behauptung löste einen Aufschrei der Entrüstung aus, subliminale Werbung wurde in den USA verboten.
Bei dem Vortrag "Ist, was wir wahrnehmen, wirklich immer wahr?" von Dr. Rainer Rosenzweig hatten die Zuhörenden oft den Eindruck "Das kann nicht sein!". Und tatsächlich: Was nicht sein darf, ist auch nicht real. Wenigstens nicht für unser Gehirn.
Menschen denken, Menschen entscheiden, Menschen handeln. Wir sind der Ansicht, dass wir unsere Entscheidungen wohlüberlegt, bewusst und weitgehend unbeeinflusst treffen – unsere Haltungen und Standpunkte sind gut durchdacht, von uns selbst bestens geprüft und somit aus gutem Grund fest verankert. Denken wir …
Für unser Zeitempfinden, die sogenannte innere Uhr, interessieren sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vieler Fächer, von Psychologie über Neurowissenschaften bis zur Philosophie. Zwölf von ihnen gewähren am kommenden Wochenende, 1. bis 3. Oktober, auf dem "Symposium Kortizes" einen Einblick in das, was wir heute über Neurowissenschaft und Zeiterleben wissen.
Wenn mein Kind Töne nicht nur hört, sondern auch sieht, ist es dann krank? Werden Fluggeräte der nahen Zukunft auch mich zum Piloten machen? Und wie verarbeitet mein Hirn emotionsgeladene Reize oder die Informationen aus dem Augenwinkel? Die Nürnberger Vortragsreihe "Vom Reiz der Sinne" bot dieses Jahr wieder einen anregenden Mix aus Aufklärung, Anwendung und Grundlagenforschung.