Erzbischof lässt Altar nach dessen Nutzung als Sex-Möbel im Feuer entsorgen

Exorzistische Altarverbrennung in New Orleans

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Das Innere der Peter-und-Paul-Kirche in Pearl River. Im Hintergrund der inzwischen verbrannte Altar. (Screenshot YouTube-Video)
Screenshot YouTube-Video

Ein 37-jähriger Priester der Peter-und-Paul-Kirche in Pearl River nordöstlich von New Orleans steht im Verdacht, im September dieses Jahres mit zwei Frauen auf dem Altar Sex gehabt zu haben. Das zog einen Exorzismus nach sich.

Der Priester wurde von einem Passanten dabei gesehen, wie sich dieser unter merkwürdigen Umständen auf dem Kirchengelände bewegte, "with two high-heeled women wearing corsets. He was dressed in his priestly issue ... well, only partially" (zu Deutsch: "mit zwei Frauen auf hochhackigen Schuhen, die Korsetts trugen. Er war in sein Priestergewand gekleidet ... nun ja, nur teilweise"). Der Zeuge dokumentierte diese ungewöhnliche Situation mittels Videoaufnahme und verständigte die Behörden, welche das Trio verhafteten.

Der Erzbischof von New Orleans, Gregory Aymond, äußerte per Videobotschaft seine Empörung über diesen "sündigen und dämonischen" Akt. Der betroffene Priester ist bereits entlassen worden. Auf Anordnung des Kirchenfürsten wurde der involvierte Altar nun entfernt und verbrannt. Aymond kommentierte diese doch sehr ungewöhnliche Reaktion damit, dass dies "der einzige Weg sei, die Heiligkeit des Kirchenraums wiederherzustellen".

Die drei Beschuldigten befinden sich – aufgrund der erfolgten Kautionszahlungen (25.000 beziehungsweise jeweils 7.500 US-Dollar) – bereits wieder auf freiem Fuß. Der Hintergrund für die Härte der behördlichen Handlungen ist in der lokalen Rechtslage zu suchen: Das Gesetz des Bundesstaats Louisiana ahndet Sex in der "Öffentlichkeit" mit einer Geldstrafe von bis zu 2.500 US-Dollar und Gefängnis von sechs Monaten bis zu drei Jahren.

Bezüglich des Priesters und seiner hochhackigen Begleiterinnen gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Aus aufgeklärter Sicht ist dem Trio auch kein Vorwurf zu machen. Bei allfälligen sexuellen Handlungen kann hier die Einvernehmlichkeit vorausgesetzt werden, die Kleidung der Damen ist ein Indiz für einen "professionellen" Hintergrund derselben. Es wäre aber ratsam gewesen, sich eine andere stabile Unterlage zu organisieren beziehungsweise die betreffende Fantasie zu einem anderen Zeitpunkt in die Realität umzusetzen.

Positiv hervorzuheben ist auch die relativ "humane" Reaktion des Erzbischofs, der es bei der Entlassung und der exorzistisch anmutenden Verbrennung des Altars bewenden ließ. Früher hätte man nämlich die drei leichtgeschürzten Altar-Akrobaten vermutlich gleich mitverbrannt. Bemerkenswert ist auch, dass der Priester für den einvernehmlichen Sex sofort entlassen wurde, während bei sexueller Gewalt gegen Kinder für gewöhnlich ein über Jahre andauernder Vertuschungs- und Versetzungszirkus einsetzt.

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