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15. 10.

FrauenStimmen gegen Gewalt: Schwerpunkt Iran

Veranstaltung u.a. mit Mina Ahadi in Köln

Anlässlich der aktuellen Proteste gegen das Mullah-Regime im Iran laden Rebecca Schönebach und Nai La zum Gespräch über Frauenrechte und Islamismus ein. Anschließend diskutieren sie mit ihren Gästen darüber, wie feministische Außenpolitik in Bezug auf das iranische Regime aussehen könnte. Mit von der Partie sind die Aktivistinnen Mina Ahadi, Rana Ahmad, Zeinab Elham, Melika Ahmadi und Naïla Chikhi.

Programm:

15:00 – 15: 30 Uhr: Aktuelle Situation im Iran: Gespräch mit Mina Ahadi
Die Menschenrechtsaktivistin Mina Ahadi setzt sich seit über 20 Jahren für die Freiheit aller Iraner und speziell für die Rechte von Frauen im Iran ein. Sowohl in der jetzigen Situation als auch bei den vorhergehenden Protesten erhält Mina Ahadi hunderte Hilferufe, Nachrichten und Berichte von den Oppositionellen direkt aus dem Iran. Rebecca Schönenbach, Vorsitzende von Frauen für Freiheit e.V., wird mit Mina Ahadi über den aktuellen Stand der Proteste, die Vorgeschichte und Ahadis Einschätzung der Erfolgsaussichten für iranische Frauenrechtlerinnen und Demokraten sprechen.

15:30 – 16:00 Uhr: Frauenrechte und Islamismus
Nicht nur im Iran, auch in anderen Ländern und selbst in Deutschland werden Frauen von Islamisten entrechtet. Rana Ahmad, Zeinab Elham und Melika Ahmadi berichten von ihren Erfahrungen, moderiert von Naïla Chikhi, Gründerin der Initiative Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung.

16:00 – 16:15 Uhr: Pause

16:15 – 16:45 Uhr: Feministische Außenpolitik?!?
Mina Ahadi, Naïla Chikhi und Rebecca Schönenbach diskutieren, wie eine tatsächliche feministische Außenpolitik in Bezug auf das iranische Regime aussehen könnte. Wie sollte feministische Außenpolitik grundsätzlich gestaltet werden? Wo liegen die Diskrepanzen mit der bisher diskutierten Feminist Foreign Policy?
Im Anschluss: Fragen und Antworten an alle Rednerinnen.

Zu den Rednerinnen:

Mina Ahadi wurde im Iran 1956 geboren. Sie nahm an der Revolution gegen das Schahregime teil und protestierte sofort nach der Machtübernahme der Islamisten gegen das neue Regime. Sie hat die Demonstration gegen Chomeinis Anordnung „Kopftuch oder wir schlagen euch“ 1979 organisiert und wurde deshalb von der Universität verwiesen. 2001 gründete Ahadi das Komitee gegen Steinigung, das 2010 mit der erfolgreichen Kampagne Steinigung im Iran de facto unterband. Mit dem 2004 ins Leben gerufenen Komitee gegen Todesstrafe hat Ahadi es geschafft, Frauen, Kinder, Homosexuelle und politische Gefangene vor der Hinrichtung zu retten. 2007 war sie Mitgründerin des Zentralrats der Ex-Muslime Deutschland, eine Organisation gegen islamistischen Einfluss in Europa. Mit dieser Organisation setzt sich Ahadi für ein Verbot des Kinderkopftuchs ein. Mit Sina Vogt verfasste Ahadi ihr Buch „Ich habe abgeschworen“ (Alibri Verlag, 2019). Mina Ahadi ist weit über den Iran hinaus bekannt, aber unter Iranern ist sie nicht nur bekannt, sondern eine Vertrauensperson. https://mina-ahadi.de/

Rana Ahmad, Frauenrechtlerin und Sprecherin für die Säkulare Flüchtlingshilfe, ist 2015 aus Saudi-Arabien geflohen und via Türkei und Griechenland über die Balkanroute nach Deutschland gekommen.

Malika Ahmadi Sabzevari ist eine iranische Ex-Muslimin, Atheistin, Fotografin und Aktkünstlerin. Mit 16 Jahre startete sie ihr erstes Aktprojekt im Iran und musste wegen Todesgefahr fliehen. Seitdem arbeitet sie als Aktkünstlerin und setzt sich gegen das islamistische Regime im Iran ein. Sie wurde bei ihrer gefährlichen Flucht von der Richard Dawkins Foundation unterstützt. 2017 gründete sie die Säkulare Flüchtlingshilfe mit.

Naïla Chikhi, geb. in Algerien, kam 1999 nach Deutschland. Nach ihrem Studium der angewandten Sprach- und Kulturwissenschaft war sie DaF-DaZ-Dozentin bei den BAMF-Integrationskursen, später Referentin für Flucht und Frauenrechte bei einer Frauenrechtsorganisation sowie Workshopleiterin bei einem Programm zur Extremismusprävention. Als unabhängige Referentin für die Themen Integration und Frauenpolitik engagiert sich in verschiedenen Gremien und leitet Fortbildungen für PädagogInnen. Sie ist Gründungsmitglied der „Migrantinnen für Säkularität und Selbstbestimmung“ und Mitherausgeberin des Sammelbuchs Ich will frei sein, nicht mutig: FrauenStimmen gegen Gewalt (Alibri Verlag, 2021).

Zeinab Elhad ist in Deutschland mit libanesischem Migrationshintergrund aufgewachsen, zur Zeit studiert sie Informatik. Mit 18 Jahren beschloss sie, aus dem Islam auszutreten. "Islam in Deutschland" ist eines der Haupthemen von Elhad. In ihrem Leben hat sie mehrere durch den politischen Islam bedingte Probleme miterlebt: Angstmacherei, Drohungen, häusliche Gewalt, Bruch mit Familienmitgliedern, Hassnachrichten von Freunden und Bekannten - und als Kind den durch die islamistische Terrororganisation Hisbollah geführten Krieg im Libanon.

Rebecca Schönenbach arbeitet als unabhängige Beraterin zu Fragen der islamischen Finanzierung und ist darüber beruflich mit dem Bereich der Terrorismusbekämpfung und Frauenfeindlichkeit als Radikalisierungsfaktor befasst. Als Vorsitzende des Vereins Frauen für Freiheit engagiert sie sich gegen Gewalt gegen Frauen, vor allem gegen politische Gewalt mit dem Ziel, Gleichberechtigung abzuschaffen. Sie ist Kolumnistin bei der Welt am Sonntag und Mitherausgeberin des Sammelbuchs Ich will frei sein, nicht mutig: FrauenStimmen gegen Gewalt (Alibri Verlag, 2021).