Der Kampf um das Recht auf Abtreibungen - Auf den Spuren der ostdeutschen Frauenbewegung
Diskussionsvortrag mit Ellen Händler, Christine Rietzke und Ulrike Lembke in Berlin
Erst Mitte Oktober hat ein Bündnis aus verschiedenen Akteurinnen, darunter pro familia und der Deutsche Juristinnenbund, einen Gesetzesentwurf vorgelegt, der die Regelungen zu Abtreibungen reformieren soll. Daraufhin wurden konservative Stimmen laut, die den staatlichen Schutzauftrag des ungeborenen Lebens in Gefahr sehen und damit einhergehend moralischen Verfall fürchten. In der gesamten Debatte wird jedoch nicht beachtet, dass eine solche Fristenregelung für viele Bürger*innen der BRD noch vor nicht allzu langer Zeit eine Selbstverständlichkeit war – ohne dass dies zu den heute beschworenen Schreckensszenarien geführt hätte.
Das in der DDR geltende Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch wurde in den Nachwendejahren fast schon stillschweigend überschrieben, was exemplarisch für das Machtgefälle zwischen Ost und West steht. Aber ein Blick auf die Erfahrungen, Bewegungen und politischen Debatten, die damit verbunden waren, kann uns auch heute noch inspirieren.
Diese Podiumsdiskussion schaut auf die heutigen Kämpfe für reproduktive Gerechtigkeit durch eine historische Lupe – dabei werden die Errungenschaften der ostdeutschen, sozialistischen Frauenbewegung herangezogen, um die Kontinuitäten und Brüche feministischer Bewegungen zu erkunden.
Mit:
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Ellen Händler, Autorin von «Unerhörte Ostfrauen»
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Christine Rietzke, Aktive der Frauenkultur Leipzig e.V.
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Ulrike Lembke, Freie Rechtswissenschaftlerin/Expertin für rechtliche Geschlechterstudien
Der Diskussionsvortrag findet im Rahmen einer zwölfwöchigen Kampagne «Abtreibung legalisieren jetzt!» statt, die die ersatzlose Streichung von § 218 aus dem Strafgesetzbuch fordert.