Afrika

Evangelikale predigen Hass auf Schwule

Gerade erst hat Gambia ein verschärftes Gesetz gegen Homosexualität erlassen. Das Gesetz soll an die Gesetzgebung in Uganda angelehnt sein, das im Februar beschlossen worden war.

Schon jetzt sind homosexuelle Handlungen in Gambia mit hohen Strafen bedroht: mit Haftstrafen von bis zu 14 Jahren.

In der FAZ klärt Thomas Scheen darüber auf, wie es zu dieser vormodernen Gesetzgebung in afrikanischen Ländern kommt. Er schreibt: "Amerikanische Evangelikale nehmen immer mehr Einfluss auf die Politik in Afrika." Wes Geistes Kind diese Fundamentalisten sind, dokumentiert der hpd seit einigen Jahren.

So sprach der einflussreiche Rechtsausleger und evangelikale Fundamentalist Scott Lively in Uganda davon, dass "die traditionellen Familienwerte Afrikas in Gefahr seien, von der 'weltweiten Bewegung' der Homosexuellen vernichtet zu werden." Diese Rede traf auf offene Ohren, sind doch die Hälfte der 35 Millionen Einwohner Ugandas Mitglied einer Freikirche.

"Wenige Tage [nach der Rede] traf sich Lively mit ugandischen Parlamentariern und Regierungsvertretern und referierte vier Stunden über den angeblichen schwulen Kulturkampf. Kurz darauf reichte ein ugandischer Hinterbänkler im Parlament einen Gesetzesentwurf ein, der die Todesstrafe für 'homosexuelle Handlungen' forderte."

Allein diese Episode aus Uganda nennt der Autor des Artikel "nur ein Beispiel von vielen." Die ultrarechten amerikanischen Freikirchen nehmen starken Einfluss auf die afrikanische Politik. "Es geht dabei um die Vermittlung der angeblich wahren Werte, es geht um Einfluss, um das Werben neuer Anhänger. Und es geht dabei nicht zuletzt um sehr viel Geld."