(hpd) Nach dem IS-Special von gestern gilt heute wieder “business as usual”. Bei den klassischen innenpolitischen Themen schlägt die Christliche Rechte gewohnte Töne an.
Jesse Lee Peterson hat einen Ratschlag für christliche Ladenbesitzer, die keine Homosexuellen bedienen wollen. Sie sollten ihnen Produkte verkaufen, aber darauf hinweisen, dass sie den Erlös an anti-homosexuelle Einrichtungen spenden. Craig James forderte die Christliche Rechte dazu auf, sich ein Beispiel an der Homo-Lobby zu nehmen. Zwar seien nur 3 Prozent der US-Bevölkerung homosexuell, durch die starke Medienpräsenz seien es aber eher gefühlte 30 Prozent. Gordon Klingenschmitt behauptete, dass Satan hinter der jüngsten Entscheidung eines Gerichts gegen Ex-Gay-Programme stehe. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)
Bryan Fischer gab First Lady Michelle Obama einen Tipp. Wenn sie Übergewicht bekämpfen wolle, müsse sie dicken Lesben dazu raten, heterosexuell zu werden. Matt Barber und Mat Staver diskutierten über die Homoehe. Schwule seien weniger monogam als Heteros. Die Einführung der Homoehe würde daher Heteros polygamer machen und die traditionelle Familie gefährden. Laurie Higgins wünschte sich, dass Bibliotheken endlich ein Buch in ihr Sortiment aufnehmen, in dem sich ein Mädchen über den Tod ihrer zwei schwulen Väter freue, weil sie endlich von einer “normalen” Familie adoptiert werde. Troy Smith erklärte im Gespräch mit Bryan Fischer, dass Satan gegen das Gesetz ankämpfe, das Schwule in Uganda mit Gefängnisstrafen droht. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)
Janice Shaw Crouse kommentierte die jüngsten Vorstöße der US-Regierung, die eine Rücknahme von Putins Homosexuellengesetzgebung forderten. Sie seien vergleichbar mit dem Einmarsch Napoleons und Hitlers und würden ebenso scheitern. Womöglich hätten die Dschihadisten recht, die sich durch die Schwäche des Westens in ihrem Kampf bestärkt fühlen. In Moskau fand eine Konferenz statt, an der Vertreter der Christlichen Rechten und des russischen Staates teilnahmen. Einer der russischen Teilnehmer nutzte die Gelegenheit, um die neue Regierung in Kiew wegen ihrer Unterstützung für Gay-Pride-Paraden zu verurteilen. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)
Michael Massie kritisierte Präsident Obama. Dieser sei nicht nur rassistisch gegenüber Weißen, sondern auch gegenüber Schwarzen, da er für Abtreibung sei, denen überproportional viele Schwarze zum Opfer fallen. Austin Miles wunderte sich darüber, dass keine ehemaligen Lebenspartnerinnen von Präsident Obama bekannt sind. Auch gebe es nur wenige Fotos aus der Vergangenheit des Präsidenten. Vermutlich sei seine gesamte Biographie gefälscht. Fernsehprediger Rodney Howard-Browne behauptete, dass die Muslimbruderschaft das gesamte Land unterwandert habe und Obama Konzentrationslager und Gaskammer errichte. Larry Klayman forderte, dass das Militär den Präsidenten absetzen müsse, wie im Falle Mohammed Mursis in Ägypten. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)
Sarah Palin attackierte Obama. Sie werde endlich Wahrheit in die “Pennsylvania Avenue 1400” bringen. Die Hausnummer des US-Präsidenten ist aber 1600. (Quelle)
Der Footballspieler Ray Rice steht derzeit im Mittelpunkt einer Debatte. Im März war er in Streit mit seiner Verlobten (und jetzigen Ehefrau) geraten. Sie hatte ihn zuerst geschlagen, er schlug jedoch so stark zurück, dass sie bewusstlos zu Boden ging. Eine Überwachungskamera hatte den Vorfall aufgezeichnet. Bryan Fischer führte den Vorfall darauf zurück, dass Rice und seine Verlobte vorehelichen Sex hatten. Gina Loudon beschuldigte den Feminismus. Er habe Frauen gelehrt, dass sie Männern gleichgestellt seien. Daher würden sie auch nicht mehr über besonderen Schutz vor Männern nachdenken. Ähnlich argumentierte Sylvia Thompson. Feminismus habe Frauen dazu ermutigt Männer zu schlagen, aber nicht vor der Konsequenz gewarnt, dass der Mann sich wehren könne. Jesse Lee Peterson sah in der temporären Sperre für Rice in der Football-Liga einen sozialistischen Versuch, die Autorität von Ehemännern und Vätern, sowie die Familie allgemein zu untergraben. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)
Bryan Fischer forderte, dass alle Immigranten in den USA zum Christentum konvertieren müssen. Phyllis Schlafly warnte, dass Masseneinwanderung das Ende der USA herbeiführen werde, da die Eingewanderten üblicherweise nicht die Republikaner wählen. (Quelle 1), (Quelle 2)
In Afrika wütet die Seuche Ebola weiterhin. Rick Joyner war aber nicht besorgt. Bei seinem jüngsten Aufenthalt im Himmel habe ihm der Urgroßvater Noahs erzählt, dass manche Christen in der Lage seien, durch ihre bloße Anwesenheit die Krankheit zu heilen. Rick Wiles befürchtete, dass Obama die Hysterie um die Seuche dafür nutzen könne, um eine politische Säuberung gegen Konservative durchzuführen. Vergangenen Monat hatte er noch gehofft, dass Ebola Amerikas Probleme mit Atheismus und Schwulen lösen könne. Der gescheiterte Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Newt Gingrich, warnte, dass Ebola-Patienten die US-Grenze passieren könnte. Bryan Fischer schlug strenge Quarantänemaßnahmen vor. Wenn man Ebola-Träger isoliere, müsse man mit HIV-Patienten ebenso verfahren. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3), (Quelle 4)
Todd Starnes kommentierte die Entscheidung einer Schule, eine Schülerin nicht mehr für Abstinenz werben zu lassen. Die Kondom-Lobby habe Einfluss genommen, da sie Umsatzeinbußen befürchtet. (Quelle)
Der gescheiterte Präsidentschaftskandidat Rick Santorum beschwerte sich, dass im Rahmen der Trennung von Kirche und Staat die Bibel aus den öffentlichen Schulen verdrängt wird. Man müsse Säkularismus als Religion einstufen und im Rahmen der religiösen Neutralität zurückdrängen. Die Republikanerin Jody Hice beklagte, dass durch die Verdrängung des Christentums aus den Schulen die Noten abfallen, Drogenkonsum, Gewalt und Teenagerschwangerschaften jedoch zunehmen. Statistiken beweisen das Gegenteil. Matt Barber vermutete, dass die amerikanische Atheisten-Vereinigung “Freedom from Religion Foundation” in Wirklichkeit ein geheimes Projekt von Christen sei. Das Christentum sei aus Religionsverfolgungen immer gestärkt hervorgegangen. (Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)
Zach Dasher, der bei den kommenden Wahlen um einen Sitz im Abgeordnetenhaus kämpft, beschuldigte Atheisten, schuld am Massaker an einer Grundschule in Connecticut im Dezember 2012 gewesen zu sein. Der Atheismus lehne die Existenz einer Seele ab und reduziere Menschen zu einer reinen Ansammlung von Atomen. Deswegen habe der Amokläufer, ein geistig verwirrter Einzeltäter, mehrere Schüler getötet. In einer Stadt in Florida forderte indessen die Polizei zu Gebeten auf, damit keine Kinder bei Schießereien umkommen. (Quelle 1), (Quelle 2)
David Barton verteidigte die Gründerväter der USA. Diese hätten ein “wahres” Christentum in Amerika begründet, im Gegensatz zum europäischen Christentum. Dort hatte sich die Inquisition ereignet. Christen hätten im Mittelalter nur deswegen Verbrechen begangen, weil die Analphabetenrate so hoch war. Wer die Bibel lese, könne Gewalt nicht gutheißen. (Quelle)
In der Stadt Huntsville in Alabama hat erstmals in Atheist das Eröffnungsgebet einer Stadtsratssitzung gesprochen. In der Vergangenheit hatten andere religiöse Vertreter, darunter Muslime, Juden, Hindus, Bahai und auch ein Wicca-Priester diese Aufgabe übernommen. (Quelle)
Larry Pratt äußerte sich gegenüber Gordon Klingenschmitt über Milliardäre, die sich für schärfere Waffengesetze einsetzen, wie z.B. Bill Gates. Sie seien “sozialistische Kontrollfreaks”, die eine Politik betrieben, die die Bevölkerung verärgere. Nur wenn man dem Volk seine Waffen abnehme, könne es sich nicht mehr gegen den Staat wehren. Pratts Fazit: “Demokraten haben Angst davor, erschossen zu werden – und das sollten sie auch!” (Quelle)
Bryan Fischer bewies, dass die USA eine christliche Nation und keine jüdische oder muslimische seien. Der Grund: Man könne überall Speck kaufen. (Quelle)
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Kommentare
D. Pavlovic am Permanenter Link
Es ist eine wirklich repräsentative Zusammenstellung der herablassenden Aussagen von Religiösen über Freidenker.