Als "Sturm auf das Kapitol" ging der Angriff auf den Sitz des US-Kongresses am 6. Januar 2021 in die Zeitgeschichte ein. Hunderte von Anhängern des abgewählten Präsidenten Trump drangen damals in das Gebäude ein und wollten mit Gewalt die offizielle Bestätigung von dessen Nachfolger Joe Biden durch Senat und Repräsentantenhaus verhindern. Eine bedeutende Rolle bei dieser Attacke spielte der christliche Nationalismus.
Religiöse Fahnen am Rathaus – muss das sein in einem Land, in dem Staat und Religion getrennt sind? Wenn es nach dem Supreme Court geht, schon. Einer christlichen Organisation war das hissen ihrer Fahne am Bostoner Rathaus während einer Veranstaltung verboten worden. Der Kopf der Organisation hatte geklagt und Recht bekommen. Nun fordert auch der Satanic Temple das Recht ein, seine Fahne zur "Satanic Appreciation Week" im Juli am Rathaus hissen zu dürfen.
Offiziell sind Staat und Kirche in den Vereinigten Staaten von Amerika getrennt. Trotzdem können staatlich finanzierte und religiös geführte Adoptionsagenturen ihre Dienste Adoptionswilligen verweigern, wenn diese eine andere Religion haben. So geschehen ist das Elizabeth und Gabriel Rutan-Ram sowie sechs weiteren Personen, die nun mit Unterstützung von Americans United, einer Organisation im Einsatz für die Trennung von Staat und Kirche, das Department of Children's Services in Tennessee verklagen.
Father Charles Coughlin war ein bekannter Hassprediger der christlichen Rechten in den 1930er Jahren in den USA. Eine erste deutschsprachige Biographie hat jetzt der Politikwissenschaftler Helmut Klumpjan vorgelegt.
Während seiner Amtszeit besetzte der damalige Präsident Donald Trump drei Posten an der Spitze des Obersten US-Gerichtshofes mit Konservativen. Da nun ein großes Ungleichgewicht zu ungunsten der Liberalen besteht, ist zu befürchten, dass das per Verfassung geschützte Recht auf legale Abtreibung gekippt wird und sich einzelne Bundesstaaten mit strikten Verboten überbieten. Ein von Samuel Alito, Richter am Supreme Court, im Februar verfasstes Dokument lässt Schlimmes ahnen. Landesweite Proteste fordern den Erhalt legaler Schwangerschaftsabbrüche.
Bibeln und alle Bücher, die sich auf die Bibel beziehen, sollen aus Floridas Schulen verschwinden, wenn es nach Chaz Stevens geht. Die Forderung ist eine Antwort auf den konservativen Angriff auf moderne Schulbücher, in denen Rassismus doch tatsächlich hinterfragt wird und Menschen sogar eine Sexualität haben. Der "Stop WOKE Act" soll Kinder vor Inhalten schützen, die sie sich schlecht oder schuldig fühlen lassen oder zum Hass aufeinander führen könnten.
Im Jahr 2021 hat der US-Bundesstaat Texas die Optionen für straffreie Abtreibungen massiv eingeschränkt und dazu noch Privatpersonen die Möglichkeit gegeben, Schwangere und Ärzte zu überwachen. Dass dies das Potential zu Missbrauch und Verzweiflung hat, zeigt allein die Verhaftung der Lizelle H. wegen selbst herbeigeführter Abtreibung.
Julian Assange und Alexej Nawalny sind beide Opfer von politischer Verfolgung und Willkürjustiz. Doch sie erfahren unterschiedliche Solidarität. Das sollten wir nicht akzeptieren.
Sie tritt für die Trennung von Kirche und Staat ein und wies mit einer bahnbrechenden Entscheidung Präsident Trump in die Schranken. Nun wird Ketanji Brown Jackson als erste schwarze Richterin an den Obersten Gerichtshof der USA, den Supreme Court, berufen.
Während sich in Deutschland die Straßenwerbung mit religiösem Inhalt meist auf bezahlte Anzeigen eines TV-Senders und mit Kreide auf Seitenstraßen geschmierte "Jesus lebt"-Slogans beschränkt, sieht das in den USA anders aus. Bibelzitate und ungebetene Auskünfte zum Aufenthalt Jesu sowie Anweisungen zum Umgang mit ihm zieren ganze Schilder und Banner, die illegal an Straßen angebracht werden. Die "Atheist Street Pirates" sammeln die Orte und leiten die Entfernung unrechtmäßig angebrachter Schilder ein.
Um Skandale zu vermeiden und das Ansehen seiner Diözese zu schützen, soll Ex-Bischof Howard Hubbard jahrzehntelang den sexuellen Missbrauch katholischer Amtsinhaber an Minderjährigen vertuscht haben. Erst in diesem Monat wurde eine knapp 700-seitige Aussage bekannt, die Hubbard im vergangenen Jahr tätigte. Über Jahrzehnte soll er dutzende Verbrechen von elf Priestern gedeckt haben. Missbrauchsvorwürfe gegen sich selbst weist er zurück.
Mitte August letzten Jahres hatte die katholische St. Mary's Church in Omaha auf ihrer Anzeigetafel verkündet, dass der Himmel strenge Einreiseregeln, die Hölle jedoch offene Grenzen habe. In einer Region, in der viele Menschen ursprünglich aus Lateinamerika stammen, für viele ein Schlag ins Gesicht. Nachdem sich Protest regte, entschuldigte sich die Kirche und erklärte einen Ehrenamtlichen zum Schuldigen der nicht abgesprochenen Botschaft.
Der Senat des US-Bundesstaats Florida hat ein Gesetz verabschiedet, das den Unterricht über die sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität in Kindergärten und an Grundschulen verbietet. Mit 22 zu 17 Stimmen hat das konservativ dominierte Parlament zugestimmt und damit gleichzeitig Trump-Herausforderer Gouverneur Ron DeSantis in Stellung gebracht, der das Gesetz am Montag unterzeichnete. Ein herber Rückschlag für die Rechte queerer Menschen, der allerdings nicht stumm hingenommen wurde.
Auch in "God's own Country" bröckelt der religiöse Glaube. Immerhin drei von zehn Befragen in den USA bezeichnen sich laut einer Studie von 2021 als atheistisch beziehungsweise agnostisch oder rechnen sich keiner bestimmten Religion zu. Der wirkliche Anteil ist wahrscheinlich noch höher.
In den Vereinigten Staaten herrscht eine strenge Trennung von Kirche und Staat – so zumindest steht es in der Verfassung. Dennoch nehmen religiöse Gruppen immer wieder staatliche Schulen in den Fokus ihrer Missionierungsaktionen. Doch damit stoßen sie mitunter auf Protest, wie ein Beispiel aus dem Ort Huntington im Staat West Virginia zeigt.