Die Inaugural-Dichterin kam mit mehrfachem Schutzschild an: jung, schwarz, Frau, hübsch, Aktivistin. Da wird man ja wohl nichts mehr dagegen sagen können. Da wird man sich ja wohl dem Pathos des Moments hingeben dürfen! Alles ist "wir" im nun berühmten Gedicht von Amanda Gorman, und das "Wir" torkelt umher zwischen biblischen Bildern von Licht und Dunkelheit, Hoffnung und Aufbruch, von Hügeln und Feigenbaum. Muss das so sein? Gibt es mehr und Konkreteres nicht zu sagen?
Die Erstürmung des Kapitols in den USA durch Trump-Anhänger hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Auch in Deutschland erstürmten Demonstranten der Querdenker-Szene im vergangenen Jahr die Treppen des Reichstagsgebäudes. Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es zwischen den beiden Ereignissen? Der Humanistische Pressedienst sprach darüber mit dem Extremismusforscher Prof. Armin Pfahl-Traughber.
Los Angeles, 9. Oktober 2000, Parteitag der Demokraten; der junge Senator Barack Obama aus Illinois wird nicht eingelassen, weil seine Personalien den Security-Leuten verdächtig vorkommen – verbittert nimmt er das nächste Taxi zurück zum Flughafen. Eine Anekdote, die sich wie folgt fortsetzt: Vier Jahre später, beim nächsten Parteitag, hält der damals Abgewiesene eine historische Grundsatzrede, die ihn an die Spitze seiner Partei und weitere vier Jahre später als ersten Afroamerikaner ins Weiße Haus bringt.
Christlicher Nationalismus ist in den USA weit verbreitet. Ohne ihn ist die Erstürmung des Kapitols durch fanatische Trump-Anhänger nicht zu verstehen, so der US-amerikanische Anwalt und Buchautor Andrew L. Seidel im Interview mit dem hpd.
Wir erleben derzeit live eine Erosion des scheinbar sicher Erreichten, des Zivilisatorischen, des Humanen, als Folge der Verachtung von Vernunft und einer Heiligung des Postfaktischen. In den USA, der zweitältesten Demokratie der Welt und im Selbstverständnis seit jeher das "Land of the Free", spielen sich, befeuert vom noch immer in seinem Büro sitzenden Staatsoberhaupt, dystopische Szenen ab.
Tausend tolle Sachen, die gibt es überall zu sehen. Wozu und weshalb sollte also jemand an einen Gott glauben? Nehmen wir mal an, jemand lebt auf der Welt, wird älter, hat Spaß und manchmal Ärger, hat Freunde, Geliebte, Kinder, Kollegen und einen Lieblingsverein, und irgendwann, wenn alles einigermaßen gut geht, springt er in einem angemessenen Alter in die Kiste. Wozu braucht so ein Mensch Gott? Andererseits: Warum? Warum sollte irgendwer annehmen, dass es einen Gott gäbe, obwohl der sich in acht Lebensjahrzehnten nirgends bemerkbar gemacht hat?
Krise als Chance! Immer wird so viel gemeckert, dabei bietet die Covid-19-Pandemie durchaus auch Gelegenheiten. Im Land der ungeahnten Möglichkeiten hat es noch immer jemanden gegeben, der Unbill in Gold verwandeln kann, und Unbill gab es ja reichlich in letzter Zeit: Trump, Covid, Rassismus, religiöser Wahn – es wäre doch gelacht, wenn sich aus all dem emotional aufgeladenen Heckmeck kein Profit schlagen ließe!
Donald Trump ist einer der glühendsten Anhänger der Todesstrafe. Jetzt plant sein Justizministerium bis zur Amtseinführung von Joe Biden am 20. Januar 2021 noch mehrere Hinrichtungen verurteilter Straftäter.
Die Bürger*innen der USA haben Joe Biden zu ihrem 46. Präsidenten gewählt. Der noch amtierende Regierungschef Donald Trump sieht seine Niederlage zwar noch nicht ein und möchte gerichtlich gegen einen vermeintlichen Wahlbetrug vorgehen, doch aufgrund mangelnder Beweise dürfte sein Unterfangen wohl kaum von Erfolg geprägt sein. Zeit, sich genauer mit jenen zu befassen, die ihre Stimme abgaben.
Welchem System folgt eigentlich der Algorithmus, der bei YouTube für die Empfehlungen zuständig ist? Einem gefährlichen, sagt Guillaume Chaslot, der mit an dem Programm gearbeitet hat. Doch auch die Personen und Institutionen, denen wir folgen, bestimmen unseren Feed. Eine Untersuchung des Gefahrenpotentials der Filtermechanismen sozialer Medien.
Die Evolutionstheorie hat in den USA zwar besonders viele Feinde, die Zahl ihrer Unterstützer wird aber immer größer. Die dahinterstehenden Gründe sind auch für das Bildungssystem in Deutschland relevant.
Eine Grundsatzentscheidung des Obersten Gerichtshofes aus dem Jahre 1973 ermöglicht in den Vereinigten Staaten Schwangeren eine legale Abtreibung bis zur 24. Schwangerschaftswoche. Eine Entscheidung, die von rechten und religiösen Gruppen immer wieder angegriffen wurde. Mit der Bestätigung der christlich-konservativen Richterin Amy Coney Barrett als Nachfolgerin Ruth Bader Ginsburgs am Obersten Gerichtshof könnte diese Entscheidung nun aufgeweicht werden oder gar fallen.
Für die Anfang November stattfindende US-Präsidentschaftswahl liegt Amtsinhaber Donald Trump als Kandidat nach wie vor in Führung bei weißen Christen. Allerdings sind seine Zustimmungswerte in dieser Bevölkerungsgruppe signifikant zurückgegangen. Dies zeigen Umfragen des US-amerikanischen Meinungsforschungsinstituts Pew Research.
Im US-Bundesstaat Alabama ist es notwendig, sich für die Wahl schriftlich zu registrieren. Dafür muss man eine Erklärung unterzeichnen, in der man auf die Formel "so wahr mir Gott helfe" schwören muss. Andernfalls kann man sein Wahlrecht nicht ausüben oder läuft sogar Gefahr, für eine amtliche Falschaussage juristisch belangt zu werden.
Ein 37-jähriger Priester der Peter-und-Paul-Kirche in Pearl River nordöstlich von New Orleans steht im Verdacht, im September diesen Jahres mit zwei Frauen auf dem Altar Sex gehabt zu haben. Das zog einen Exorzismus nach sich.