Trojaner im Bundeskanzleramt

Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass im Netzwerk des Bundeskanzleramtes der Trojaner "Regin" gefunden wurde. Sicherheitsexperte Felix von Leitner (Fefe) sprach darüber mit der FAZ.

Es wundert ihn nicht, dass der Trojaner eingesetzt und entdeckt wurde. Viel wichtiger ist die Frage, was dieses Spionage-Programm eigentlich auf dem verseuchten Rechner tut. Denn eingesetzt werden sie von allen Geheimdiensten und alle versuchen ebenso sehr, sich davor zu schützen.

"Das spannende im Fall von 'Regin' ist, dass es ihn schon so lange gibt, und die Antivirus-Hersteller nichts gesagt haben. Wir wissen, dass die Sicherheitsunternehmen Kaspersky und Symantec schon vor längerer Zeit auf 'Regin' gestoßen sind... Aber es hat Jahre gedauert, bis sich jemand dazu geäußert hat. Es gab diese Schere im Kopf bei den Antivirus-Leuten. Sie dachten, wir können darüber nicht publizieren, denn es könnte ja unsere Regierung sein, die mit diesem Trojaner gegen Terroristen vorgeht."

In seinem Blog schreibt Fefe dazu auch noch: "Auf der einen Seite schaffen die Geheimdienste einen Markt, weil sie für unbekannte offene Sicherheitslücken Geld ausgeben. Solange es diese Nachfrage gibt, wird auch ein Angebot entstehen. Auf der anderen Seite gibt es den Markt der Antiviren-Hersteller. Wir haben hier zwei Märkte mit Angebot und Nachfrage, die sich gegenseitig bedingen. Solange diese Konstellation besteht, wird das Malware-Problem sicher nicht weggehen. Wir müssen also gucken, dass wir diese Märkte beseitigen."