18 Nobelpreisträger setzen sich für Raif Badawi ein

18 Nobelpreisträger  schrieben einen offenen Brief an den französischen Universitätspräsidenten der saudi-arabischen KAUST-Universität, um den verurteilten Blogger zu unterstützen.

Badawi war im letzten Jahr zu tausend Peitschenhieben, zehn Jahren Gefängnis und einer hohen Geldstrafe verurteilt worden, weil er eine Website betrieb, die sich für Meinungsfreiheit im autoritär regierten Königreich einsetzte. Am 9. Januar war seine erste öffentliche Auspeitschung mit 50 Peitschenhieben, eine Woche später sollten die nächsten 50 folgen. Der Gefängnisarzt schob diese jedoch auf, weil die Wunden des Gefangenen noch nicht verheilt waren. Diese Logik macht die brutale Absurdität der Prügelstrafe deutlich: Der Verurteilte muss erst genesen, bevor er wieder massiv verletzt werden kann.

Ensaf Haidar, die Ehefrau von Raif Badawi, hofft auf Unterstützung aus Deutschland für ihren inhaftierten Mann. Doch bislang ist von der deutschen Regierung keine Stellungnahme zu der Menschenrechtsverletzung zu vernehmen.

Der Oppositionspolitiker Gregor Gysi (LINKE) fordert deshalb: "Ich appelliere an die Bundesregierung und insbesondere an Außenminister Steinmeier, sich für den in Saudi Arabien wegen seiner Kritik an der Islam-Polizei zu 1000 Peitschenhieben und zehn Jahren Haft verurteilten Blogger Raif Badawi einzusetzen und seine unverzügliche Freilassung zu erwirken. Dieses Urteil ist bestialisch und gehört zivilisatorisch ins Mittelalter."

Auch gegen den FC Bayern wird Kritik laut. Die Mannschaft ist für ihren Testspiel-Ausflug nach Saudi-Arabien von deutschen Spitzenpolitikern kritisiert worden.