Religiöse Rechte - April 2015

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Fahne der USA
Fahne der USA

USA. (hpd) Im März erreichten die Beziehungen zwischen den USA und Israel ihren bisherigen Tiefpunkt. Ministerpräsident Netanjahu ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und fuhr einen glänzenden Wahlsieg ein. Wie schon in den Monaten zuvor, wurden die Verbrechen des Islamischen Staats diskutiert. Zudem sorgte ein Flugzeugabsturz der Linie Germanwings für Entsetzen.

David Barton erklärte, warum noch immer kein Heilmittel gegen AIDS gefunden wurde. Die Krankheit sei die Strafe Gottes für Homosexualität. Daher verhindere er, dass ein Impfstoff entwickelt werde. Christopher Monckton forderte, Homosexuelle unter Quarantäne zu stellen, da sie HIV verbreiteten. Die jüngste Meldung, dass die Krankheit Syphilis auch die Augen befallen, war für Bryan Fischer Anlass genug zu erklären, dass Homosexualität zu Blindheit führe.
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Ein Gesetz der Bundesregierung erlaubt es Homosexuellen freizunehmen, um sich um ihre erkrankten Partner zu kümmern. Der texanische Justizminister Ken Paxton blockierte diesen Vorstoß jedoch, um die “Souveränität” seines Bundesstaats zu wahren.
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Matt Barber bezeichnete die Homoehe als "Vorschlaghammer", der die Kirche zerstören solle. Brian Camenker meinte, man müsse vor Homosexuellen warnen, indem man Bilder mit ihren Praktiken zeige. Genauso wie man auch Fotos verwende, um darüber aufzuklären, wie grausam der Holocaust war.
(Quelle 1), (Quelle 2)

Gordon Klingenschmitt warnte, dass Transsexuelle Personen ein Verlangen hätten, ständig ihre Geschlechtsteile vor Kinder zu zeigen, da sie, Raubtieren gleich, von Dämonen besessen seien. Raymond Kardinal Burke erklärte, dass Schwule und Wiederverheiratete, die der katholischen Kirche treu angehören nicht anders sind als Mörder, die zwar einzelne Menschen töten, zu vielen anderen Menschen aber stets freundlich seien. Scott Lively bezeichnete Homosexualität als ungeheuerlichste Sünde gegen Gott und als schlimmer als Völkermord.
(Quelle 1), (Quelle 2), (Quelle 3)

Bryan Fischer lobte die Entscheidung einer Universität, ihren Angestellten homosexuellen Sex zu verbieten. Dies sei die richtige Art von Diskriminierung, weil sie sich nur gegen die Homosexualität, nicht aber gegen den Homosexuellen richte. Brian Brown warnte vor einer Verfassungsänderung, die das Verbot von Homoehen auf Bundesebene aufheben könnte. Wenn sich dieses Verfahren einmal durchgesetzt hätte, könnte man es auch auf andere Bereiche ausdehnen und so zum Beispiel Waffenbesitz verbieten. Der ehemalige General Boykin forderte, dass sich die "Armee Gottes" erheben müssen, um Homosexuellenrechte zu bekämpfen.
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Sandy Rios ärgerte sich darüber, dass die Republikaner einen Gesetzesentwurf gegen Menschenhandel mit Prostituierten eingebracht haben. Sie sollten stattdessen eher gegen die Homoehe vorgehen, da diese die Kultur zerstöre. Der Menschenhandel werde jedoch bewusst übertrieben.
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Besser spät als nie: Bob Jones, Kanzler der gleichnamigen Bob Jones University, hat sich nun dafür entschuldigt, dass er in den 80er Jahren zur Steinigung von Schwulen aufgerufen hatte.
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Zu Beginn des Monats trat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vor dem amerikanischen Parlament auf. Präsident Obama und andere hochrangige Demokraten blieben jedoch demonstrativ fern. Insbesondere in der Siedlungsfrage und im Konflikt mit dem Iran ist ein Konsens zwischen Jerusalem und Washington nicht in Sicht.

Andrea Shea King forderte, die Politiker, die Netanjahus Rede ferngeblieben waren, vor dem US-Kapitol am Galgen aufzuknüpfen. John Hagee sagte, dass der Auftritt des israelischen Politikers eine letzte Warnung gewesen sei. Wenn Amerika sich weiterhin gegen Israel stelle, werde es göttliche Strafen erleiden. Ähnlich äußerte sich auch Mat Staver. Franklin Graham sah in Obamas Verhalten ein Indiz dafür, dass das Weiße Haus mittlerweile komplett von Islamisten unterwandert sei. Außerdem sei auch Obamas Mutter Muslima gewesen. Ein eher ungewöhnlicher Vorwurf, denn dieser traf bislang immer den schwarzen Vater, nicht die weiße Mutter des US-Präsidenten. Der Republikaner Steve King zeigte sich verwundert, warum derart viele amerikanische Juden weiterhin treu zur demokratischen Partei stünden, obwohl Obamas Nahostpolitik ein Desaster sei.
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Die Rede vor dem US-Parlament war zwar auch ein außenpolitisches Signal, vor allem aber ein Wahlkampfauftritt. Umfragen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Netanjahu und seinem Herausforderer Jitchak Herzog voraus. Am Wahlabend stand der bisherige Ministerpräsident dann aber als überraschend starker Wahlsieger fest. Mat Staver sah in Netanjahus Erfolg ein Wunder. Glenn Beck erklärte, der Wahlsieg sei der Beweis dafür, dass Gott existiere und von seinem Thron aus die Welt lenke. Mike Huckabee bezeichnete Netanjahu als Churchill in einer Welt voll Chamberlains. Obama habe mehr Sympathien für die arabischen Staaten als für Israel.
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Pat Robertson sagte, dass es eine Schande sei, dass der Islamische Staat Kulturgüter zerstöre. Sollten sich darunter aber heidnische Götzenbilder befinden, sei deren Zerstörung gerechtfertigt. Tony Perkins wiederholte die These, dass Obamas Position zur Verhütung in einem Zusammenhang mit der Christenverfolgung durch den Islamischen Staat stehe. Wenn der US-Präsident die Religionsfreiheit der amerikanischen Christen missachte, signalisiere er, dass ihm am Leben syrischer und irakischer Christen nicht viel liege. Senator Marco Rubio warf der US-Regierung vor, nicht entschieden genug gegen den Islamischen Staat vorzugehen, da man die iranische Regierung, mit der man derzeit verhandele, nicht verschrecken wolle. Tatsächlich aber bekämpft der schiitische Iran den sunnitischen Islamischen Staat. Theodore Shoebat warf dem Islamischen Staat vor, mehrheitlich aus Homosexuellen zu bestehen. Zudem dürfe man nicht zulassen, dass Schwule Zugang zu Frauentoiletten erhielten, weil sie dort kleine Jungen missbrauchen würden. Walid Shoebat warnte davor, dass der Islamische Staat bald Homorechte und Kannibalismus einführen werde.
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Rick Wiles warf Obama vor, der Ausbreitung des Islamischen Staates tatenlos zuzusehen, da er selbst eines Tages über das Kalifat herrschen wolle. Er sei von Dämonen besessen und die Reinkarnation Hitlers. Das US-Militär werde bald alle Patrioten inhaftieren.
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Tony Perkins erklärte, dass Obama muslimisch sei. Zwar trinke er in der Öffentlichkeit gelegentlich Alkohol, doch zeige dies nur, dass er eine Sondergenehmigung für den Alkoholkonsum erhalten habe, um von seinem wahren Glauben abzulenken.
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Im Februar hatte ein amerikanischer Atheist drei Muslime erschossen. Auf seiner Facebookseite fanden sich Botschaften, die die Ähnlichkeiten zwischen Islam und Christentum betonten. Laut Gordon Klingenschmitt handele es sich bei den Morden also in Wirklichkeit um eine Christenverfolgung.
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Todd Starnes attackierte Michelle Obama, die an einer Nouruz-Zeremonie, dem persischen Neujahrsfest, teilgenommen hatte. Damit wolle die US-Regierung die Freundschaft zum Iran ausbauen. Tatsächlich ging es dabei aber nicht um Außenpolitik. Bereits George W. Bush hatte an einer Nouruz-Feier teilgenommen, ohne dass dies den Zorn konservativer Christen auf sich gezogen hätte.
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Sandy Rios attackierte die Familie Clinton. Diese betreibe zwar Wohltätigkeitsorganisationen, aber das täten Hamas und Hisbollah auch.
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Sandy Rios warnte davor, dass Migranten Krankheiten in die USA einschleppen könnten, da sie damit überfordert seien, korrekt aufs Klo zu gehen. Bryan Fischer warnte davor, dass die Sprachenvielfalt in den USA durch Einwanderung zunehme. Dies ähnele der Sprachverwirrung anlässlich des Turmbaus zu Babel und deute auf eine baldige göttliche Strafe hin. Sandy Rios zeigte sich verärgert darüber, dass in ihrer Wohngegend eine mexikanische Parade stattgefunden hatte. Die Teilnehmer hätten einen Heiligen angebetet und seien laut gewesen. Dies stelle eine mexikanische Invasion dar. Hingegen hatte Rios kein Problem mit den Feierlichkeiten am Saint-Patricks-Day, bei dem Iro-Amerikaner ihre Herkunft feiern
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Kris Kobach, Staatssekretär von Kansas vermutet, dass Obama bald jegliche Strafverfolgung gegen Afroamerikaner einstellen könne. Hintergrund: In Minnesota wurde beschlossen, die Hautfarbe eines Tatverdächtigen nicht mehr im Polizeibericht zu erwähnen, ermittelt wird natürlich weiterhin.
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Sandy Rios zeigte sich verärgert, dass Obama sich anlässlich des 50. Jahrestages des Marsches von Martin Luther King in der Stadt Selma solidarisch mit Homosexuellen gezeigt hatte. Obama und sein Justizminister Eric Holder seien so privilegiert, dass sie damals nicht mitmarschiert und ihr Leben aufs Spiel gesetzt hätten. Der Republikaner Dave Agema meinte, dass Obama sich nicht auf die schwarze Bürgerrechtsbewegung beziehen sollen. Schließlich sei er doch zu 50 Prozent weiß, zu 43,75 Prozent arabisch und nur zu 6,26 Prozent schwarz.
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In Kalifornien herrscht derzeit eine Dürre. Der Gouverneur hat strenge Maßnahmen gegen Wasserverschwendung erlassen. Für Rick Wiles ein überflüssiges Vorhaben. Regen werde kommen, wenn Kalifornien umkehre. Die derzeitige Dürre sei eine Strafe für Homosexualität, Abtreibung und die Unmoral Hollywoods. Robert Jeffress bezeichnete die Terroranschläge vom 11. September 2001 als göttliche Strafe für die gleichen Sünden.
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Pat Robertson informierte eine Zuschauerin, dass Dämonen real seien. Gleichzeitig solle man aber nicht Predigern vertrauen, die angeblich einen Exorzismus durchführten. Robertson hatte in der Vergangenheit aber selbst derartige Dämonenaustreibungen durchgeführt.
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Kreationist Ken Ham ist sich sicher, dass die Menschheit nicht durch einen Asteroideneinschlag vernichtet wird. Schließlich prophezeie die Bibel, dass die Welt durch den Richterspruch Jesu Christi untergehe. Ted Cruz, der erst kürzlich erklärte, sich um das Weiße Haus zu bewerben, ist skeptisch gegenüber dem Klimawandel. Wer an die globale Erwärmung glaube, sei nicht besser als jemand, der daran glaube, dass die Erde eine Scheibe sei. Er selbst sehe sich eher in der Position Galileos, der zu seiner Zeit verlacht wurde, dessen wissenschaftliche Position sich aber letztlich doch durchgesetzt habe.
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Für den Absturz einer Germanwings-Maschine in Frankreich mit 150 Toten hat Bryan Fischer einen Schuldigen ausgemacht. Copilot Andreas L., der das Flugzeug gezielt gegen einen Berg schellen ließ, sei angeblich schwul gewesen. Es sei bekannt, dass Homosexuelle ein höheres Selbstmordrisiko hätten. Tea-Party-Ikone Michele Bachman verglich Obama mit L., weil er die USA mit seiner Annäherung an den Iran auf eine Katastrophe zusteuere.
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