BERLIN. Gestern ging beim Berliner Humanistischen Verband das Genehmigungsschreiben der Berliner Landesschulverwaltung
(Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung) zur Errichtung einer Privatschule ein. Damit ist es den Humanistinnen und Humanisten möglich, mit der ersten „Freien Humanistischen Schule“ in Deutschland zu starten. Betreiber der Bildungsstätte ist der „Humanistische Verband Deutschlands, Landesverband Berlin e. V.“ (<HVD Berlin>). Das Projekt beginnt als Grundschule mit dem Schuljahr 2007/2008.
In der Genehmigung heißt es, dass die vom HVD vorgelegte Konzeption die Zulassungsvoraussetzungen für eine Bekenntnisschule (im Sinne von Art. 7 Abs. 5 des Grundgesetzes) erfüllt. Nähere Informationen zum gesamten Vorgang und zum Konzept finden sich <hier>.
HVD-Landesvorsitzender Dr. Bruno Osuch erklärte der Presse heute: „Mit großer Freude habe ich die Entscheidung des Berliner Senats aufgenommen. Erstmals seit 1933 wird es in Deutschland wieder eine weltlich-humanistische Privatschule geben.“ Der Humanistische Verband befindet sich bei der Wahl des Standortes auf der Zielgeraden. In Kürze wird bekannt gegeben, wo sich die Schule in Berlin niederlässt. Im Frühjahr können Eltern ihre Kinder zum ersten Jahrgang der Freien Humanistischen Schule anmelden. Dazu Bruno Osuch: „Das Interesse an der Privatschule des HVD Berlin ist, insbesondere in unserem Lebenskundeunterricht und in unseren 22 Kindertagesstätten, bereits jetzt schon enorm.“
Die Freie Humanistische Schule wird sich sowohl an humanistischen Zielsetzungen als auch an der Reformpädagogik orientieren. Den Prinzipien des <Lebenskundeunterrichtes> und dem in Berlin erfolgreichen Fach „Humanistische Lebenskunde“ folgend, werden die Unterrichtsinhalte mit der Lebenswelt der Schüler/-innen verbunden und zum Teil gemeinsam mit ihnen entwickelt. Der Unterricht wird jahrgangsübergreifend stattfinden, sich früh mit philosophischen Fragen beschäftigen und moralisches Urteilsvermögen sowie interkulturelle Kompetenzen stärken. Meldungen des hpd, die über Hintergründe des Faches „Lebenskunde“ Auskunft geben, finden sich unter Lebenskunde <bundesweit>, <weiter im Trend> und <erneut vergrößert>.
Der HVD ist optimistisch, dass auch in anderen Städten vergleichbare Schulen möglich und zu erwarten sind. Deshalb hat der HVD Berlin die Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Ansbach gegen <Humanistische Schule in Fürth> mit Unverständnis zur Kenntnis genommen.
Dazu erklärte ebenfalls heute der Berliner Landesvorsitzende Bruno Osuch: „Der HVD Nürnberg (Körperschaft des öffentlichen Rechtes), hat ein in Fachkreisen hoch gelobtes Konzept für eine reformpädagogisch orientierte Ganztagsschule entwickelt. Dass die Schulverwaltung in Bayern kein pädagogisches Interesse an einem derart innovativen Schulprojekt hat, ist fachlich nicht nachzuvollziehen. Ich ermutige unsere Freunde in Nürnberg, ihr Projekt weiterzuverfolgen. Die Genehmigung der Privatschule in Berlin ist ein Signal an Bayern, die verfassungsmäßige Gleichbehandlung von anerkannten Weltanschauungsgemeinschaften auch politisch zu beachten.“
GG