Sophie in 't Veld erhielt IHEU-Award

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Sophie in 't Veld und Sonja Eggerickx / Foto: IHEU

OSLO. (hpd) Die niederländische Europaparlamentarierin Sophie in 't Veld wurde am Samstag in Oslo mit dem International Humanist Award der IHEU ausgezeichnet. Die Ehrung wurde mit dem Einsatz für das Recht auf Privatsphäre sowie die Rechte von Frauen und homosexuellen Menschen begründet. Auch die Entstehung der europäischen Plattform für säkulare Politik EPPSP war ein Anlass.

Die European Parliament Platform for Secularism in Politics (EPPSP) wurde im vergangenen Jahr gestartet. IHEU-Präsidentin Sonja Eggerickx bilanzierte ihren Erfolg: „Durch diese Plattform konnte In 't Veld erfolgreich viele liberale Christen als Verbündete für die Trennung von Kirche und Staat finden. In 't Veld arbeitet unermüdlich am Säkularismus in Europa“, so Eggerickx.

„Das gibt mir die Energie, um noch ein wenig härter daran zu arbeiten, ein noch breiteres Publikum für Menschenrechte zu sensibilisieren'', erklärte Sophie in 't Veld zur Ehrung. Die Auszeichnung sei für sie eine „wunderbare Überraschung“ gewesen. Aus ihrer Perspektive habe der Humanismus auf viele Fragen die richtigen Antworten.

Die Debatte um die Trennung von Staat und Kirche sei in den vergangenen Jahren durch rivalisierende religiöse und kulturelle Gruppen monopolisiert worden, meinte Sophie in’t Veld. Konflikte seien durch „Kuhhandel gelöst“ worden, die einigen Gruppen neue Privilegien verschafften und zu neuen Konflikten führten. Humanisten dagegen sähen die Menschen als Individuen mit individuellen Rechten und Freiheiten, die für alle gleichermaßen von einer Regierung garantiert werden.

Beispielbild
Sophie in 't Veld / Foto: privat
Laut Sophie In’t Veld muss sich die EU zunehmend mit politischen Fragen um Schwangerschaftsabbrüche, Stammzellenforschung oder die Rechte von Homosexuellen beschäftigen. „Gerade in derartig hitzigen Debatten kann die weltliche Perspektive auf die Dinge eine klare Stimme bekommen", meinte sie weiter. "Das Problem ist, dass säkulare Bürger kaum in diesen Zusammenhängen organisiert sind.“ Ganz anders als bei konservativen und religiösen Gruppen. Diese haben es deshalb in der Vergangenheit eher geschafft, ihre Ansichten durchzusetzen und Aufmerksamkeit zu erringen.

Die Auszeichnung wird unregelmäßig durch die IHEU für die Verbreitung von humanistischen Ideen vergeben. Frühere Preisträger waren der russische Atomwissenschaftler und Dissident Andrej Sacharow, der slowakische Politiker Alexander Dubcek, der deutsche SPD-Politiker Kurt Partzsch und Pieter Admiraal, ein überzeugter Verfechter des Rechts auf selbstbestimmtes Sterben.

Arik Platzek (zurzeit in Oslo)