LONDON. (bha) In einer Sitzung des Oberhauses (House of Lords) des britischen Parlaments sind gestern die grundsätzlichen Unterschiede in der strittigen Frage der Sitze von Bischöfen im Oberhaus unmissverständlich deutlich geworden.
Der Erzbischof von Canterbury, Dr. Rowan Williams, vertrat die Position der anglikanischen Kirche und ihr Recht auf Vertretung im Oberhaus. Allerdings gab er zu Bedenken, ob nicht auch anderen Religionen und Weltanschauungen dieses Recht gegeben werden sollte.
Andrew Copson, der Geschäftsführer der British Humanist Association, der ebenso wie der Erzbischof zur Ausschusssitzung eingeladen worden war, betonte dagegen, dass es einmalig in der Welt sei, dass Religionsführer Sitze im Parlament hätten. Er forderte unmissverständlich, dass bei den anstehenden Reformvorhaben diese Tradition konsequent zu beenden sei. Diese Tradition sei überholt, undemokratisch, verstoße gegen den Grundsatz der Gleichheit und sei unfair.