(hpd) In Kalifornien vereinten sich konservative und religiöse Kräfte im Kampf gegen ein Gesetz, das die Ehe von gleichgeschlechtlichen Partnern ermöglichte - mit Erfolg. Ein Film deckt die Hintergründe dieser Verflechtungen auf: "8: The Mormon Proposition".
Viele Zeitungskommentatoren sprachen von einem „Kulturkampf“, den konservative und religiöse Kräfte in den USA gegen die Homo-Ehe lostraten. Was ist passiert? Kalifornien, Massachusetts und Connecticut öffneten die Ehe für Lesben und Schwule und lösten einen Heiratsboom aus: In weniger als einem halben Jahr heirateten mehr als 15.000 lesbische und schwule Paare. Doch schon kurz nach dem Gerichtsentscheid im Mai 2008 in Kalifornien organisierten die Gegner einen Volksentscheid, die „Proposition 8“, an dem am 4. November sich eine knappe Mehrheit gegen die Homo-Ehe aussprach und diese abschaffte.
Hinter der „Proposition 8“ stand ein Bündnis religiöser Gruppen, die mit Millionenspenden ihrer Mitglieder die Kampagne finanzierten, ihre Mitglieder auf die Straße riefen und Druck auf die Politik ausübten. Wer sind die Hintermänner? Wieso begreifen sie die Schwulen als die „größte Bedrohung Amerikas“?
Der Kinofilm „8: The Mormon Proposition“ dokumentiert diese Ereignisse, interviewt die Hintermänner und zeigt den Hass, die Lesben und Schwule ertragen mussten. Er ist ein Lehrstück für die Tatsache, dass politische Rechte von Lesben und Schwulen jederzeit abgeschafft werden können und welchen Einfluss religiöse Gruppen dabei spielen. Er stellt die Kirche der „Heiligen der Letzten Tage“ vor, die sich als einzige wahre Kirche begreift und die glaubt, dass ihre „Propheten“ in direktem Kontakt zu Gott stehen.
Der Film lief vor kurzem in den amerikanischen Kinos an. (Hier der Trailer)
Tobias Trapp