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05. 12.

Menschenrechte aus humanistischer Perspektive – die unverzichtbare Grundlage des Pluralismus

Vortrag von Prof. Dr. Dieter Rössner im Humanistischen Zentrum in Stuttgart

Der moderne Humanismus wurzelt stark in den Ideen der Aufklärung mit der Vernunft als universelle Urteilsinstanz und der so vorgegebenen wissenschaftlichen Betrachtung der Welt. Religiöse und sonstige persönliche Anschauungen werden toleriert, sollen aber das staatliche und gesellschaftliche Leben nicht mehr bestimmen. Für die so eröffnete Emanzipation des Menschen mit großer persönlicher Handlungsfreiheit werden jedem Individuum uneingeschränkt allgemeine Menschenrechte gewährt. Sie sollen die Unabhängigkeit von Staat und Religion, Politik und Kultur verbürgen. In seinem Vortrag wird der Referent anhand aktueller gesellschaftlicher Streitfragen zum Einfluss religiöser Vorstellungen im Staat fragen, inwieweit die Geltung individueller Grundrechte gefährdet wird.

Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung mit immer mehr Pluralismus und dadurch bedingter Gefahren bedarf der Rückbesinnung und der Betonung des humanistischen Ausgangspunkts. Als These kann gelten: Je pluralistischer eine Gesellschaft wird, desto bedeutender wird der menschenrechtliche Schutz des Individuums.

Die vernunftgeprägte Weltanschauung der Humanisten ist gefragt, in diesem Prozess die freie Entfaltung des Individuums auf der Grundlage des aktuellen Verständnisses dr Menschenrechte hervorzuheben und vor allem die weltanschauliche Neutralität des Staates gegenüber religiösen Einflussnahmen zu verteidigen. Pluralistische Verhältnisse führen schnell dazu, dass ein bestimmtes Menschenbild und ethische Prinzipien auch im Staat propagiert werden, die den Menschenrechten entgegenstehen.

Zum Referenten:
Prof. Dr. Dieter Rössner (Marburg), emeritierter Professor für Strafrecht und Kriminologie der Universität Marburg, lebt mit seiner Ehefrau Dorothea in Tübingen. Themen: Gewaltforschung, Täter-Opfer-Ausgleich und Sportrecht. Mitglied des Arbeitskreises Säkulare und Humanisten in der SPD, der Giordano-Bruno-Stiftung und Mitarbeit im Institut für Weltanschauungsrecht. Strafanzeige gegen die Katholische Kirche wegen Missbrauchs 2018.

Der Vortrag findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe "30 Tage im November – vom Wert der Menschenrechte!" statt.

Eine vorherige Anmeldung zur besseren Planung wird dringend erbeten bis Sonntag, den 03.12. mit dem Betreff „Menschenrechte“ an die Mailanschrift: kontakt@dhubw.de – oder telefonisch unter: 0711 6493780