Das Nicht-Glauben hat viele Gesichter. Im Rahmen der hpd Themenwoche Nicht-Glauben zeigen wir einige davon. Hier: Bernd Kammermeier.
Glaube gilt Gläubigen oft mehr als Wissen, denn er öffnet angeblich den Sinn für "höhere Dinge". Deshalb wähnen sie sich den Wissenden häufig überlegen. Sie übersehen dabei, dass ihre Glaubensbasis – Gott – aus "seinen" Büchern vor allem intolerant und diktatorisch-männlich spricht. Daher kann für mich "seine" Meinung keine Grundlage für Werte einer gleichberechtigten, freiheitlichen und humanen Gesellschaft bilden.
Theisten interessieren sich für den alten unfassbaren Weltenschöpfer sowie für sein unbeeinflussbares Jenseits und riskieren durch den ehrfürchtigen Blick auf ihn Genickstarre. Als Humanist interessiert mich der fassbare Mensch auf Augenhöhe sowie die beeinflussbare Welt. Diese zu verbessern scheint mir möglich, was ohne Aktivität jedoch eine vage Hoffnung bleibt. Wir brauchen nur den Glauben an uns selbst und unsere Fähigkeiten, denn dies ist der Treibstoff für jene Hoffnung. Ein männlich-chauvinistischer Gott hat hier keinen Platz, nicht einmal als substanzloser temporärer Stimulus des Urknalls.
Das Erkennen der realen Welt und die Verantwortung ihr gegenüber erzeugt in mir tiefste Befriedigung. Ohne theistischen Ballast, ohne Schuld aufhalsendes Christentum, ohne Qual des geborenen Sünders, ohne geistige Selbstvergewaltigung kann ich mich auf das Wesentliche im Leben nach ethischen Prinzipien konzentrieren. Ich weiß, dass mein Leben meine einzige aktive Phase im Sein ist. Davor war Nichts und danach wird erneut Nichts sein. Diese Einstellung führt nicht in ein "perverses Zeitalter", wie manche Gottgläubigen fürchten, sondern zu wunderbaren und erfüllenden Aufgaben – auch wenn am Ende des Universums jede Spur davon verschwinden wird. Mein Ziel ist mein Lebensweg und kein imaginiertes grauenhaftes Jenseits. So geht Freiheit, die Spaß macht.
Bernd Kammermeier
Bernd Kammermeier ist Autor und Inhaber des Special Effects-Studios Panasensor. Kammermeier ist Mitherausgeber des Buches "Martin Luther: Von den Juden und ihren Lügen".
22 Kommentare
Kommentare
Klaus Bernd am Permanenter Link
"Das Erkennen der realen Welt und die Verantwortung ihr gegenüber erzeugt in mir tiefste Befriedigung."
Wolfgang am Permanenter Link
Wenn schon bei Hiob geschrieben steht, wie ist es möglich, das es Menschen, die nicht beten, auch nicht besser oder schlechter geht als den Gläubigen und die Rute Gottes ist nicht über ihnen. Eben, sie leben!
Roland am Permanenter Link
Lieber Bernd,
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
Du hast völlig recht.
Besser wäre gewesen: "Ein Leben ohne imaginierten Gott ist besser"
Bei mir müssen Titel knapp sein, das soll aber keine Entschuldigung sein. Es ist ein bisschen dieser mediale Hype, der momentan um "Gott" gemacht wird. Als wäre "Gott" das Normale und "gottlos" (was sich ja auch über "Gott" definiert) das Exotische.
Wir leben halt (noch) in einer Zeit, in der der Gotteswahn hoffähig ist. Der Atheist ist immer noch der geistige Krüppel, dem was im Leben fehlt, weil er "Gott" nicht in sein Herz lässt.
Also - das war meine zentrale Überlegung - habe ich diese gesellschaftliche Realität als gesetzt angenommen und distanziere mich von dieser Wahnvorstellung genannt "Gott". Ob mein Leben ohne "echten, aber bisher unbewiesenen" Gott (die agnostische Position) oder ohne "frei erfundenen" Gott (die atheistische Position) besser ist, ist für mich zweitrangig.
Im Gegenteil: Falls es diesen "Gott" der Bibel und des Korans wirklich geben sollte und ich würde eine Tages vor ihm und seinem dicken Sündenbuch stehen, würde ich ihm die Leviten lesen und anschließend zum Teufel schicken...
Martin Weidner am Permanenter Link
>>Theisten interessieren sich für den alten unfassbaren Weltenschöpfer sowie für sein unbeeinflussbares Jenseits<<
Auch kam der Glaube im Alten Testament ein Jahrtausend ohne die Hoffnung auf die Auferstehung aus, der Glaube hängt also nicht am Jenseits als Jenseits, sondern es geht um die Auswirkungen im Hier und jetzt.
Der Autor verpasst so leider eine Auseinandersetzung mit dem, was Christen glauben.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
">>Theisten interessieren sich für den alten unfassbaren Weltenschöpfer sowie für sein unbeeinflussbares Jenseits<<
Dies trifft auf Theosophie zu. In der alten Kirche schon wurde das abgewehrt, nur die Zugewandtheit Gottes zu Welt interessiert Theologen, nicht Gottes Gottsein."
Das wäre mir neu, dass man sich nicht mehr für "Gott" in der Theologie interessiert. In den letzten Tagen quillt ohne Pause das Gegenteil aus allen medialen Endgeräten. Was da von "Gott" und über "Gott" schwadroniert wird - was er mit uns vorhat, was sein Plan ist, wie schön er die Welt erschaffen habe -, damit könnte man Bücher füllen.
Wobei auch Sie mir erklären müssten, wie man die "Zugewandtheit Gottes zur Welt" diskutieren kann, ohne sich mit "Gott" zu beschäftigen. Schließlich gibt es kein Schriftstück, das "Gott" uns geschickt hätte, mit irgendwelchen Anweisung für die Erdbewohner, die man dann besprechen könnte.
Es ist ja nicht einmal nachweisbar, dass es diesen "Gott" überhaupt gibt. Wäre Theologie eine Wissenschaft, würde erst einmal dieser Punkt geklärt. Und wenn dann bewiesen wäre, dass "Gott" existiert, dann könnte man mit ihm eine Kommunikation versuchen, um herauszufinden, was er so denkt. Erst nach Beginn dieses Dialogs könnte man sich mit seiner Sicht auf die Erde befassen.
"Auch kam der Glaube im Alten Testament ein Jahrtausend ohne die Hoffnung auf die Auferstehung aus, der Glaube hängt also nicht am Jenseits als Jenseits, sondern es geht um die Auswirkungen im Hier und jetzt."
Das sollten Sie mal als Hirtenbrief in der Kirche verbreiten. Mal im Ernst: Haben Sie schon mal was von der Grundidee des monotheistischen Judentums gehört? Dass "Gott" - nach dem Brand des 1. Tempels - quasi als mobiler Gott (s. Hesekiel) zwischen seinem erdentrückten Himmelreich und der Erde pendelt, dass sein Thron im Zenit der 7. Kristallschale steht und dass diese jenseitige, für lebende Menschen unerreichbare transzendente Welt auf der 3. Schale die Hölle und das Paradies bereit hält. Oder ist Ihnen das gänzlich neu?
In der Tat war der Polytheismus wesentlich irdischer ausgerichtet (auch wenn es bereits im griechischen Pantheon mit dem Olymp einen heiligen Berg gab). Die polytheistischen "Götter" waren wesentlich menschlicher und vielfältiger, hatten die unterschiedlichsten Charaktere. Deshalb war dort Religionskrieg unnötig.
Erst der Monotheismus hat den kapitalen Fehler begangen, diese ganzen Götter zu Götzen und ihre Kulte zu Aberglauben oder Götzendienerei zu erklären. Und weil es nun eine "richtige" und viele "falsche" Religionen gab, wurden die Schwerter im Namen dieses angeblich einzigen "Gottes" geschwungen.
Aber Sie haben halt eine andere Sicht auf diese imaginierter Welt und die lasse ich Ihnen.
"Der Autor verpasst so leider eine Auseinandersetzung mit dem, was Christen glauben."
Mit dem habe ich mich bereits vor einigen Jahrzehnten auseinandergesetzt. Dabei habe ich eins gelernt: Es gibt den christlichen Glauben und es gibt den heute größtenteils praktizierten Patchwork-Glauben, wobei sich jeder das aus - durchaus unterschiedlichen Religionen - herauspickt, was ihm schmeckt.
Wenn ich das Christentum kritisiere, dann erlaube ich mir, das Christentum, wie es angedacht war - und in großen Teilen in den Führungsetagen der Glaubenskonzerne noch gepredigt wird -, zu betrachten.
Diese Kritik ist solange notwendig, bis die Bibel - und im Fall des Islams der Koran - drastisch überarbeitet wurden. Solange alle gewaltverherrlichenden Stellen und Aufrufe zu sinnlosem Gemetzel nicht restlos entfernt wurden, solange werde ich mich immer auch auf diese bis heute als "heilig" gedruckten Verse beziehen. Selbst dann, wenn dies die meisten Christen nicht mehr wissen oder gar ausleben.
Religiösem Fundamentalismus begegnet man am wirkungsvollsten dadurch, dass man dessen Fundament entfernt...
Martin Weidner am Permanenter Link
Sehr geehrter Herr Kammermeier,
Und Ihre Frage, wie man dann von Gott und seiner Zugewandtheit von Gott zur Welt reden kann, ist natürlich auch nicht neu. Sie wird traditionelle Weise mit der ousia-lehre von Aristoteles (lateinisch: essenz und existenz) beantwortet. Sie entspricht der Struktur vom Hebräischen Wort „hajah“. Nachlesen können Sie das in dem fundierten Buch von Carl Heinz Ratschow „Gott existiert“.
Dass die Auferstehung keine Jenseits-Sache ist, sollten sie schon ernst nehmen. Wenn im 1. Korintherbrief fast 60 Verse über die Auferstehung – und damit die zentrale Stelle zu dem Thema im NT überhaupt - darauf hinaus laufen, dass man mit Zuversicht sich tätig dieser Welt zuwendet, dann kann man das nicht abtun. Sie haben aber Recht, dass hier die Kirche sich oft nicht nach ihrem eigenen Maßstab gerichtet haben.
Aber Ihr Anspruch ist ja auch, sich mit dem auseinander zu setzen, was in der Bibel steht.
Ihr Beispiel von Hesekiel ist nicht ganz korrekt. Ihre Darstellung entspricht der Kabbala (die sich ja intensiv mit dieser Hesekiel-Darstellung beschäftigt hat und das Räderwerk mystifizierte) . Bei Hesekiel selbst war es einfach die Zusage an die Deportierten, dass Gott mit ins Exil geht – also genau das Gegenteil von einer Jenseits-Spekulation.
Ihre Verdienste, sich gegen Fundamentalismus zu stellen, will ich nicht schmälern. Das tue ich aber auch – auf meine Weise - und ich habe noch nie erlebt, dass Fundamentalisten näher an dem dran waren, was in der Bibel steht. Das sehen die anders, aber mich wundert, dass Sie, Herr Kammermeier, diese Sicht der Fundamentalisten teilen.
Ich kann mir aber vorstellen, dass Sie in einem Gottesdienst über den Satz predigen: „Der Buchstabe (ergänze: Der Bibel) tötet“. Bei manchen Gemeinden wäre das eine hilfreiche Sache. Die Fortsetzung dieses Bibelzitats müsste dann allerdings ein Theologe auslegen. :-)
Wolfgang am Permanenter Link
Und weil es keinen Gott gibt, musste man ihn erfinden.
Wie viele Götter gar es schon in der Vergangenheit und keiner glaubt mehr daran?
Wie viele Tempel sind zerfallen?
Auch Götter sterben, wenn man nicht mehr an sie glaubt. (Satre)
Der Christengott stirbt schon lange elend dahin und ich bin darüber gar nicht traurig.
Martin Weidner am Permanenter Link
Eine Gottheit wird nicht erfunden, sie stellt sich vor. Und sie kann natürlich auch wieder verschwinden.
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
"Eine Gottheit wird nicht erfunden, sie stellt sich vor. Und sie kann natürlich auch wieder verschwinden."
Das können Sie - unter meinem schärfsten Protest - in einem christlich geprägten Kindergarten in der Indoktrinationsrunde erklären. Erwachsene Menschen sind im Niveau schon ein Stückchen weiter. Die können zum Beispiel schon lesen und sich mit diesem spannenden Thema beschäftigen, wo denn nun unsere Götterbilder herkommen, wer sie wann und vor allem warum erfunden hat.
Diese Entwicklung zur Aufklärung begann vor ca. 250 Jahren und spätestens seit 100 Jahren liegen die nüchternen Fakten auf dem Tisch. Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
"Um das Christentum brauchen Sie sich keine Sorgen machen, das wächst weltweit in einem Maße, das mit Geburtenrate nicht zu erklären ist."
Schlimm genug! Allerdings sollten Sie mal genauer hinschauen, WO das Christentum wächst und vor allem warum. Es ist überwiegend Afrika, wo ein volksetymologisch verbreiterter Aberglauben und die Notwendigkeit irgendeines "Erlösers" aufgrund der desolaten Lebensumstände den idealen Nährboden für einen christlich strukturierten Aberglauben bieten.
Dabei bräuchten gerade diese Länder dringend Aufklärung und die ist nur mit Bildung und nicht mit Geisterglauben zu erreichen. Überall da, wo Bildung angeboten wird, schwindet der Geisterglauben. In den fortschrittlichsten Ländern der Erde ist der Verfall geradezu erdrutschartig. Und da, wo Glaube staatlich lange Zeit nicht gefördert wurde (z.B. in der DDR), da bleibt er auch nach Anschluss an den kirchenfördernden Westen nicht nur auf seinem niedrigen Stand, sondern verliert weiterhin proportional.
1970 waren in der BRD 4% konfessionsfrei, 48% katholisch und 45% evangelisch. 2015 sind 36% konfessionsfrei, 28,9% katholisch und nur noch 27,1% evangelisch. So läuft das in demokratischen, wohlhabenden, gebildeten und rechtsstaatlichen Gemeinschaften.
Sie können doch nicht allen Ernstes den desolaten Zustand afrikanischer Länder als wünschenswertes Modell für ein (aus Ihrer Sicht) positives Wachstum der Geistergläubigkeit ansehen. Wünschten Sie sich also auch bei uns einen derartigen Bildungs- und Wirtschaftsnotstand, damit ihr "Zombie from Outer Space" weiterhin seine freiheitserstickende homophobe Ideologie verbreiten kann?
Martin Weidner am Permanenter Link
Wie das kommt, dass Menschen Ihr Leben von Gott her verstehen und entsprechend handeln, kann man unterschiedlich untersuchen.
Eine andere Methode ist, sich das vorzuknöpfen, was die Menschen selber sagen, die da von einem Widerfahrnis berichten und überlegen, wie glaubwürdig das ist. Sie stützen sich auf die erstere Methode, ich auf die Letztere. Darüber kann man ja diskutieren. Aber für Sie steht das Ergebnis ja von vornherein fest, Sie sind da nicht offen, sondern festgelegt. Denn jeder, der von Ihrer Ansicht abweicht, diffamieren Sie als jemand, der nicht lesen kann.
Was Sie über das Wachstum des Christentums schrieben, entspricht nicht den Tatsachen. IN Afrika liegt das Wachstum nur wenig über dem Bevölkerungswachstum, in Asien dagegen ist es eklatant höher. Das Christentum wächst auch in Südkorea, Japan und China. Deswegen: Machen Sie sich keine Sorgen. Auch habe ich nichts dazu gesagt, wie ich das sehe. Aber Sie wissen ja alles über mich.
Ausdehnung des Christentums geht fast immer einher mit erhöhter Christenverfolgung. Auch wachsen die Pfingstkirchen und es fehlt die theologische Ausbildung, so dass riesige Hauskreis-Gemeinden in Südkorea auch in merkwürdige Richtungen abdriften. Wachstum kann auch weh tun. Aber das sollen, wie gesagt, nicht Ihre Sorgen sein.
In Afrika sind es übrigens die christlichen Gemeinden, die mithelfen, die Bildungssituation zu verbessern, schulische, handwerkliche und medizinisch-hygienische Bildung.
Ich bin auf dem Gebiet nicht besonders bewandert, aber so weit reicht es, zu erkennen, dass sei eine Luftnummer vorgeführt haben.
Ich will kein einseitig gutes Bild zeichnen, Die Probleme in Afrika sind immens und komplex. Und die Geschichte der Kirchen in Afrika hat viele Schattenseiten, Im Moment– was Religion angeht - gehören sicher der Einfluss des Schamanentums und des Islams zur Sorgenliste Afrikas an oberer Stelle dazu. Aber auch das ist schon zu pauschal gesagt, meine Information ist sowieso nicht ganz aktuell, es ist auch schwer, diese komplexen Fragen zu einem riesigen Kontinent einzuschätzen. Ich will damit nur andeuten, dass Ihre Sicht doch sehr einseitig und platt ist und der Wirklichkeit in Afrika nicht gerecht wird.
Witzig ist, wie Sie die Märchen und Mythen, die in der DDR über den Glauben erzählt wurden, als fortschrittlich hinstellen (abgesehen vom Euphemismus >> staatlich lange Zeit nicht gefördert wurde<< für massive Repressalien und Menschenrechtsverletzungen)
Aber hpd lebt ja selber von Mythen, die längst widerlegt sind. Vielleicht fangen Sie ja mal an, kritisch zu denken und sich zu informieren – wer lesen kann, ist im Vorteil. :-)
Bernd Kammermeier am Permanenter Link
" Aber für Sie steht das Ergebnis ja von vornherein fest, Sie sind da nicht offen, sondern festgelegt. Denn jeder, der von Ihrer Ansicht abweicht, diffamieren Sie als jemand, der nicht lesen kann."
Ich bin extrem offen. Falls jemandem eines Tages ein stichhaltiger Beweis gelingen sollte, dass in der Bibel die Wahrheit steht, wäre ich der letzte, der das nicht anerkennen würde.
Aber wie sieht es umgekehrt aus? Gäbe es irgendein Argument, dass Sie von Ihrem ausgeprägten Geisterglauben abbringen könnte? Die Theologie als Geisterwissenschaft hat jedenfalls nicht die mindeste Lust, sich ernsthaft mit "Gott" zu beschäftigen, sondern schwadroniert in der Gegend herum, verdeckt alles mit sinnleeren Worthülsen und unter lustigen Hüten, die nur extrem Gläubige beeindrucken können.
"Witzig ist, wie Sie die Märchen und Mythen, die in der DDR über den Glauben erzählt wurden, als fortschrittlich hinstellen (abgesehen vom Euphemismus >> staatlich lange Zeit nicht gefördert wurde<< für massive Repressalien und Menschenrechtsverletzungen)"
Mit welchem Wort habe ich die "Märchen und Mythen" der DDR "als fortschrittlich" hingestellt? Ich war wahrlich kein Freund dieses Systems, doch selbst wenn gegen Gläubige aus ideologischen Gründen repressiv vorgegangen wurde (über das Ausmaß will ich nicht streiten, es war zu viel), muss ich feststellen, dass die römische Kirche durch all die Jahrhunderte ihrer Macht nicht gerade zimperlich mit Anders- oder Nichtgläubigen umgegangen ist.
Aber in Ihrer Welt sind wohl nur die Christenverfolger böse, die verfolgenden Christen hingegen nicht...
Martin Weidner am Permanenter Link
Ad: Offenheit
Leben geht gar nicht anders. Rationalismus ist keine Grundlage für das Leben.
Theologie ist nur die geordnete Reflexion des Glaubens, sie ist nicht das primäre, der Lebensvorgang des Glaubens.
Sie haben eine andere Lebensauffassung als ich. Keine ist rein rational, keine rein irrational. Das bestreiten Sie und setzen Ihre Lebensauffassung als absolut rational und meine als absolut irrational. Ich kann die Mythen, auf die sie sich stützen, nicht nachvollziehen, noch, dass Sie blind dafür sind, dass es Mythen sind. Kann es sein, dass Ihre Offenheit nur eingebildet ist?
Ad: DDR
Sie haben die DDR als Vorbild hingestellt im Zusammenhang mit den fortschrittlichen Ländern, wobei Sie die DDR wegen mangelnder staatlicher Unterstützung noch besser hinstellen als die BRD. Dabei hat die DDR-Propaganda mit Mythen über den Glauben gearbeitet, die ja heute noch geglaubt werden und auch bei hpd verbreitet sind.
Im Übrigen bin ich immer wieder erstaunt, wie Sie auf Irrtümer, die ich Ihnen nachwies, und andere für Sie unangenehme Sachen nicht eingehen.
Roland am Permanenter Link
"Dass die Auferstehung keine Jenseits-Sache ist, sollten Sie schon ernst nehmen."
Da sich hier der Autor weit aus dem theologischen Fenster lehnt, möchte ich nur einwerfen, dass ein Paulus nie davon gesprochen hat, dass er an eine leibliche Himmelfahrt eines Jesus geglaubt hat. Wer sagt, das sei doch nebensächlich, verkennt den Widerspruch zwischen den Evangelien und der Lehre des Paulus. Und zu recht kennt ein Paulus weder den Mutternamen einer Maria noch einen Verräter Judas. Da sollte jeder theologisch Interessierte doch stutzig werden.
Die Auferstehung ist allerdings eine "Jenseits-Sache" - jenseits aller Naturgesetze, Logik und Erfahrung.
Martin Weidner am Permanenter Link
Mein Satz zur Auferstehung sollten sie im Zusammenhang lesen, da ging es darum, dass die Auferstehung auf das tätige Handeln in der Welt zielt und das ist keine jenseitige Sache.
Paulus hat nie an eine leiblose Himmelfahrt geglaubt. Er erwartete ein Sehen von Angesicht zu Angesicht, er spricht von einem Auferstehungsleib. Hier sind Sie falsch informiert. Tatsächlich erwähnt Paulus vieles aus den Evangelien nicht, nur wenn es gerade in die Diskussion passt, wie im 1. Korintherbrief. Sie verkennen die Briefsituation, die anders ist, als wenn jemand ein Kompendium des christlichen Glaubens schreiben will.
Wolfgang Schaefer am Permanenter Link
Was mich so an den Christen stört, es steckt eine große Scheinheiligkeit im Christentum.
Und der Gläubige geht dabei sogar über Leichen. Justitia dreht sich im Grabe um.
Die Auferstehung ist die Auferstehung einer Schizophrenie, nicht heilbar. Die nehme ich auch ernst, sehr ernst. Und das Wunder, diese unheilbare Krankheit wird
von den Kirchenvertretern und etlichen Politikern gehegt und gepflegt.
Wer sich nicht über das Christentum empört, kennt es nicht. Dr.Dr. Joachim Kahl
Darum:
Christentum, nein danke!
Martin Weidner am Permanenter Link
>> Scheinheiligkeit ist übrigens Atheisten fremd.<< lol – Kaum ein Satz widerspricht sich selbst so wie dieser. Ferndiagnosen funktionieren umso besser, je weniger man sich selber kennt.
Ja, da haben Sie recht, es ist schlimm, dass Christen selber denken und sich nichts vorbeten lassen, sondern kritisch an alles herangehen.
Das Problem ist, dass hier auf hpd den Christen auch genau das Gegenteil vorgeworfen wird. Das heißt aber. Es ist egal, was Christen machen und wie sie es machen, sie haben immer Unrecht und machen es immer falsch. Dann ist auch logisch, dass man das ablehnen muss.
So eine Argumentation hat natürlich nichts mit Scheinheiligkeit zu tun! ;-)
Petra Pausch am Permanenter Link
Sie kennen aber das Gleichnis mit dem Splitter und dem Balken? <ich frag ja nur>
Martin Weidner am Permanenter Link
Hier im Internet wird viel ausgeblendet, zB was ich im realen Leben mache. Eine Antwort müsste darauf eingehen. Ihre Anfrage ist aber berechtigt, sie bewegt mich auch.
Wolfgang am Permanenter Link
Das Christentum beinhaltet den größten Betrug am Menschen!Antwort: Es gibt keinen Gott, es gab keinen Gott und wird auch nie einen geben.
Selig sind die, die da geistig arm sind, denn jenen ist das Himmelreich. Bibelspruch . Stimmt, Teufelnochmal!
Martin Weidner am Permanenter Link
Ich habe Ihr Bekenntnis zur Kenntnis genommen. Albert Schweitzer haben Sie wohl nicht verstanden. Ich könnte mit ihnen über Gnade und Auferstehung reden, aber nur, wenn Sie ernsthaft daran Interesse haben.
Wolfgang am Permanenter Link
Allen Atheisten und solche, die es werden wollen, herzlichen Glückwunsch, das sie es bis auf diese Web-site geschafft haben.