WHO-Bericht

Dramatischer Anstieg von Masernfällen in Europa

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Die Masern sind in Europa auf dem Vormarsch: Die Zahl der Erkrankungen ist in Europa drastisch angestiegen. In der ersten Jahreshälfte 2018 gab es doppelt so viele Fälle wie im gesamten Vorjahr.

Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet, haben sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 mehr als 41.000 Kinder und Erwachsene in Europa mit Masern infiziert. Mindestens 37 Menschen starben an den Folgen der Krankheit. Die Infektionszahlen sind somit im Vergleich zu den Vorjahren dramatisch angestiegen. Während im gesamten Vorjahr 23.927 Menschen mit Masernerkrankung registriert wurden, waren es 2016 noch 5.273.

"Nachdem wir 2016 die niedrigsten Fallzahlen in diesem Jahrzehnt hatten, erleben wir jetzt einen dramatischen Anstieg der Zahl der Infektionen und anhaltenden Ausbrüche", erklärt Dr. Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. "Wir appellieren an alle Länder, unverzüglich umfassende und situationsgerechte Maßnahmen zur Unterbindung der weiteren Ausbreitung der Krankheit zu ergreifen. Gesundheit für alle fängt bei Impfungen an, und solange diese Krankheit nicht eliminiert ist, werden wir unseren Verpflichtungen aus den Zielen für nachhaltige Entwicklung nicht gerecht."

Mehr als die Hälfte der Fälle in der europäischen Region wurden in der Ukraine verzeichnet, wo durch anhaltende Konflikte Impfroutinen und medizinische Überwachungen unterbrochen wurden. In Deutschland traten dagegen weniger neue Fälle auf als im Vorjahr. Die Zahl ist von knapp 800 auf 387 (Stand: 30. Juni 2018) gesunken.