Kunstpreis "Der Freche Mario" geht an den Cartoonisten Martin Perscheid

Am Karfreitag, 19. April 2019, wurden im Münchner Werkstattkino die Preisträger des Kunstpreises "Der Freche Mario" bekanntgegeben. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis zeichnet Künstler aus, die sich ohne Schere im Kopf mit den sogenannten ewig währenden Wahrheiten und Autoritäten auseinandersetzen.

Gewonnen hat der Cartoonist Martin Perscheid mit "Orthognomer Kalottischer Drubel", den zweiten Platz machte der Kabarettist Holger Paetz mit seinem Gedicht "Endlich Adieu" und den dritten Preis erhielt der Cartoonist Piero Masztalerz mit "Alexa für Moslems". Die Werke der Gewinner und die Plätze vier bis zehn können Sie sich unter frechermario.org ansehen.

Der in jedem zweiten Jahr verliehene Kunstpreis "Der Freche Mario" wurde ursprünglich vom damaligen Vorsitzenden des bfg München, Wolf Steinberger, gestiftet. Er wird von fünf Organisationen ausgeschrieben, finanziert und organisiert. Das sind der bfg München, die Galerie der Kirchenkritik, die Giordano-Bruno-Stiftung, die Kulturbühne Hinterhalt sowie der Radiosender 84 GHz.

Der Kunstpreis wurde ins Leben gerufen, um die Forderung nach Abschaffung des Paragrafen 166 StGB wirkungsvoll zu unterstreichen. Gerade in Zeiten von Angst vor vermeintlich religiös begründeten Anschlägen ist es wichtig, die im Grundgesetz verankerte Meinungsfreiheit beizubehalten und zu fördern. "Der öffentliche Friede wird nicht durch Künstler gestört, die Religionen satirisch aufs Korn nehmen, sondern durch Fanatiker, die auf Kritik nicht angemessen reagieren können", erklärte gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon nach dem Anschlag auf das Satiremagazin Charlie Hebdo.

Die Organisatoren des Kunstpreises "Der Freche Mario" verstehen es als ihre Aufgabe, sich als humanistische Demokraten dafür einzusetzen, dass Meinungs-, Presse-, Kunst- und Religionsfreiheit keine hohlen Floskeln sind, sondern verteidigt gehören und nicht hoch genug geachtet werden können. Schließlich sind sie mühsam genug durchgesetzt worden, insbesondere gegen die Vertreter der monotheistischen Religionen.

Auch im Jahr 2019 wurden Kunstwerke gesucht, die sich ohne "Schere im Kopf" mit übernatürlichen Vorstellungen und sogenannten ewig währenden Wahrheiten (die in der Regel religiös begründet sind) künstlerisch auseinandersetzen.