BIELEFLED. (hpd) Die christliche Feier von Tod und Auferstehung naht, und so ist es interessant, was EMNID für das evangelische Magazin chrismon in einer repräsentativen Umfrage zu Glaubensinhalten und einem Leben nach dem Tod festgestellt hat.
Vielleicht ist es auch für andere überraschend, dass die Älteren nicht gläubiger werden, sondern eher nüchtern agnostisch. „Mit dem Tod ist alles aus“ glaubt danach von den Jungen (14-29) ein Drittel, von den Über-Sechzig-Jährigen aber 60 Prozent.
Überraschend auch: je höher der Ausbildungsabschluss, desto gläubiger. Während von den Befragten mit Abi/Uni-Abschluss jeder zweite an ein Fortleben der „Seele“ glaubt, sind es bei denen mit Volksschul-/Lehre-Abschluss nur 40 Prozent. Das widerspiegelt sich auch in einer höheren Gläubigkeit in Haushalten mit höherem Einkommen.
Der Glaube an eine Wiedergeburt ist relativ weit verbreitet, aber ebenfalls mit dem Alter abnehmend von knapp 30 auf 20 Prozent; nicht nur dabei sind Frauen um etwa 10 Prozent-Punkte „gläubiger“ als Männer.
An die Hölle wird noch von 12 Prozent geglaubt.
Nicht überraschend: je größer der Wohnort, desto geringer die Gläubigkeit und die Spreizung zwischen „alten“ und „neuen“ Bundesländern beträgt grob 20 Prozent-Punkte, d.h. z.B. „Mit dem Tod ist alles aus“ wird im Osten von 66 Prozent der Befragten, im Westen nur von 44 Prozent genannt.
Die Daten der Umfrage können hier eingesehen werden.
Die Ergebnisse der Umfrage unterstreichen erneut, dass Deutschland sich erfreulicherweise von alten Mythen und Spekulationen trennt. Zwar haben Vernunft und Aufklärung noch nicht gewonnen, wenn gleichzeitig anderer esoterischer Unsinn geglaubt und teuer bezahlt wird, aber es wird doch dem Machtanspruch derjenigen der Boden entzogen, deren zentrale Botschaft ein von einem Gottessohn erkämpftes und versprochenes ewiges Leben in Himmel oder Hölle ist.
Gerd Eisenbeiß